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Streaming-Tipp des Tages: A History of Violence

Ein Beitrag von Sebastian Seidler

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In Cannes wird Regisseur David Cronenberg mit Crimes of the Future wieder zum Body Horror zurückkehren, den er so maßgeblich mitbestimmt hat. Filme wie Videodrome (1983) oder Die Fliege (1986) sind längst Klassiker; der Körper ist darin ein psychosexuelles Werden, eine ständige Transformation und ambivalente Möglichkeit durch und durch. Irgendwann veränderte sich das Kino von Cronenberg. Die Ekelaspekte wurden zurückgefahren, wenngleich die Intensität dieselbe geblieben ist. A History of Violence gehört zur zweiten Phase des David Cronenberg: Ein knallharter Thriller, der auch eine Meditation über die Rolle der Gewalt ist. Man kann dies explizit auf die USA beziehen, aber auch ganz allgemein verstehen: Gewalt hat immer eine Geschichte, die sich weiterschreibt und in den Körper einschreibt — ein Eigenleben. In einer großartigen, ziemlich bedrohlichen Szene fragt Ed Harris die kämpferische Maria Bello, wieso ihr Mann denn so gut töten könne. Der Körper vergisst die Vergangenheit nicht, die Reflexe funktionieren. Das ist durchaus ein Horroraspekt in diesem Film: Das Eigenleben einer alten Existenz beschwört Geister herauf.

Eigentlich lebt Tom Stall (Viggo Mortensen) ein unscheinbares Leben in der Kleinstadtidylle. Er hat sein Diner, eine leidenschaftliche Beziehung und wundervolle Kinder. Dann wird sein Café überfallen und er muss zur Waffe greifen. Die Aufmerksamkeit, die auf seine Rettungstat folgt, bringt alles zum Einstürzen. Tom ist nicht so harmlos, wie es scheint.

Brutal, schonungslos und tiefgründig — bei Amazon Prime im Abo enthalten.

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