Die Festmusik von Gion — Zwei Geishas (1953)

Kenji Mizoguchi wurde 1898 in Tokio geboren. Die Verhältnisse waren ärmlich, der Vater gewalttätig und grob, was auf den kleinen Jungen bleibenden Eindruck hinterließ. Besonders ein Vorfall: So wurde seine ältere Schwester Suzu in den Beruf der Geisha verkauft und nutzte später die in ihrer Profession geknüpften Kontakte, um ihrem kleinen Bruder seine ersten Jobs zu vermitteln.

Es heißt, diese früheren Erfahrungen hätten Kenji Mizoguchi nicht nur zum Sympathisanten sozialistischer Ideen gemacht, sondern ihn auch dazu gebracht in seinen Filmen immer wieder das Leiden der Frauen zu thematisieren, die sich für ihre Männer und Familien aufopferten. Ein Paradebeispiel dafür ist Die Festmusik von Gion — Zwei Geishas, die Geschichte einer etablierten Geisha aus Kyoto und einer Teenagerin aus einer verarmten Familie, die ihre Auszubildende werden will. Wie kaum in einem Film zuvor zeigt Mizoguchi hier die Schwierigkeiten des alltäglichen Leben der Geishas, ihre finanzielle Abhängigkeit, den Kampf um ihre Würde und ihre persönlichen Rechte.