Streaming-Tipps der Woche: Übermenschlich

  • Klaus - Trailer (deutsch)

    So ein verwöhnter Kerl, faul und selbstverliebt. Jesper ruht sich ganz und gar darauf aus, dass sein Vater, höchster Beamter im Postdienst, schon für ihn sorgen und ihm ein bequemes Leben in der Posthierarchie ermöglichen wird. Der aber ist vom Gehabe des Sohnemanns wenig begeistert und schickt ihn als Postboten auf eine einsame Insel weit im Norden, wo schon lange keine Briefe mehr geschrieben werden, wo zwei Familienklans sich gegenseitig bekriegen und ein Zimmermann namens Klaus einsam im Wald Spielzeuge schnitzt.

    Sergio Pablos hat hier eine ganz und gar ungewöhnliche Weihnachtsgeschichte inszeniert, einen Animationsfilm, der den Bildschirm mit wunderbaren Hintergründen und Szenarien füllt, vor denen dann Figuren agieren, die in Form und Bewegung dem klassischen Zeichentrick ihre Reverenz erweisen. Das alles ist in wilden Perspektiven, mit Licht und Schatten, knalligen Farben und scharfen Formen gefilmt.

    Klaus ist aber nicht nur ein Fest für die Augen, er ist – sieht man von ein paar Längen und Schwächen im Mittelteil ab – vor allem eine tolle Geschichte über Einsamkeit, Freundschaft, Motivation… und darüber, wie viel Gehorsam man seiner Familie und Traditionen gegenüber aufbringen sollte. Oder ob es – denn bei „Klaus“ handelt es sich natürlich um einen ganz und gar nicht traditionellen Weihnachtsmann – nicht wichtiger ist, sich einander zuzuwenden.

    (Freigegeben ab 6, empfohlen ab 8 Jahren. Exklusiv bei Netflix.)

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