Streaming-Tipps der Woche: Transformationen

  • "Playgirl" von Will Tremper
    "Playgirl" von Will Tremper

    Von 1960 bis 1970 begab sich der rheinländische Journalist und Autor Will Tremper hinter die Kamera — so gesehen eine Sternstunde des deutschen Filmschaffens. Eines seiner modernen, stylischen, melancholisch-mondänen Werke heißt Playgirl.

    Eva Renzi — für die Playgirl Startrubel über Nacht bedeutete — spielte in der Komödie ein erfolgreiches Model, das auf dem Weg durch ihr aufregendes Jetset-Leben auch eine Weile in ihrer Heimat Berlin Station macht. Wo es selbstverständlich nicht lange dauert, bis eine Handvoll Männer ihr auf die Pelle rückt. Die Kritik spaltete das Werk: Vom Evangelischen Filmbeobachter wurde es als „überflüssig und abzulehnen“ gebrandmarkt. Der äußerst weitsichtige Kritiker Uwe Nettelbeck fand hingegen, neben Alexander Kluges Abschied von Gestern sei Playgirl das Beste, was der Neue Deutsche Film bis zu diesem Zeitpunkt zu bieten habe.

    So oder so war der Dreh aber alles andere als die pure Freude: das ausgesprochen divenhafte Naturell der Renzi sorgte nämlich dafür, dass Tremper am Ende so mit den Nerven runter war, dass er selbst Regieanweisungen nur noch über Dritte an sie weitergab und besonders den Schluss nur noch so runter drehte. Die Nerven mögen blank gelegen haben, das Publikum bekommt dafür aber, was viele perfekt durchkomponierte Filme nicht vermögen: Spontaneität, Frische, etwas Einzigartiges.

    Playgirl ist derzeit im Abo von Amazon Prime Video, im Alleskino-Channel auf Amazon und bei Flimmit zu sehen. Zum Leihen und Kaufen verfügbar auf Amazon, GooglePlay, Rakuten TV und Chili.

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