Gegen das Gesetz - Frauen in Hosen

  • Marlene Dietrich in Morocco
    Marlene Dietrich in Morocco

    In den frühen 1930er Jahren entdeckte man den sex appeal von Frauen in Hosen. Marlene Dietrich als Kabarettsängerin im 1930er Morocco von Josef von Sternberg trug Anzug und Zylinder. Zwei Jahre später tauchte sie auf der Premiere von Cecil B. DeMilles The Sign of the Cross mit Frack, Zylinder und Lederschuhen auf und zog damit alle Augen auf sich. Dietrich war konsequent: sie ließ ihre Anzüge nicht durch weiche Stoffe wie Seide femininer erscheinen. Sie bestand darauf authentische Männermode zu tragen. Der Filmhistorikerin Barbara Schröter zufolge stand auf den Etiketten der Anzüge als Kundenname nicht selten „Mr. Marlene Dietrich“.

    In ihren Hosen galt Marlene Dietrich als Exotin — aber nach und nach folgten einige Kolleginnen ihrem Beispiel: Greta Garbo oder Fay Wray zum Beispiel. Normalen Frauen in der Öffentlichkeit blieb die freie Kleiderwahl jedoch nach wie vor verwehrt. In Frankreich brauchten Frauen die Erlaubnis, sich „wie Männer zu kleiden“, wenn sie reiten oder Radfahren wollten und in Los Angeles wurde 1939 eine Frau ins Gefängnis gesteckt, weil sie im Gericht Hosen trug — damit lenke sie von den Verhandlungen ab, befand der Richter.

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