26.11.2018: Nicht ganz so fein
Ein Beitrag von Katrin Doerksen
Bruno Dumont hat es nun wirklich so gar nicht mit dem seichten französischen Wohlfühlkino. Seine Filme tendieren zum Surrealen, gar zum Grotesken.
So auch in Die feine Gesellschaft. An der Küste Nordfrankreichs, dort, wo bei Flut der Slack-Fluss und das Meer aufeinander treffen, verschwinden im Sommer 1910 immer wieder Touristen vom Strand. Unter Verdacht stehen die prekären Muschelsammler der Brufort-Familie genau wie die reiche Inzest-Familie der Van Peteghems, die hoch auf einer Klippe in ihrem Landhaus die Sommerferien verbringen. Bruno Dumonts Figuren tragen in Die feine Gesellschaft eine gewisse Eleganz zur Schau — nur aufrecht erhalten können sie sie nicht. Sie stolpern immer wieder über die eigenen Füße und die zwei beauftragten Ermittler sind veritable Laurel-und-Hardy-Epigonen. Weniger Whodunit, mehr Sittengemälde. Und oftmals sogar spöttische Slapstick-Farce.
Die feine Gesellschaft von Bruno Dumont mit Juliette Binoche, Valeria Bruni Tedeschi und Fabrice Luchini, 20:15 Uhr auf Arte
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