26.08.2018: Eine Fotografin verschwindet
Ein Beitrag von Katrin Doerksen
Der Fall Vivian Maier sorgte für einen großen Knall in der Welt der Fotografie: der Fund des Werkes einer bislang völlig unbekannten Fotografin stellte die Geschichtsschreibung des Mediums auf den Kopf.
Der Dokumentarfilm Finding Vivian Maier erzählt die Geschichte dieses Phänomens nach: bei einer Auktion ersteigert der junge John Maloof eine unscheinbare Kiste mit Negativen und traut kaum seinen Augen, denn die Kiste ist randvoll mit Bildern, die es unbedingt verdienen gesehen zu werden. Maloof begibt sich auf eine Spurensuche: Vivian Maier ist mittlerweile verstorben, deswegen setzt sich nur langsam das Bild einer introvertierten Nanny zusammen, die in den Vereinigten Staaten der 1950er und -60er Jahren tagtäglich wie besessen Straßenszenen festhält, die sie jedoch nie veröffentlicht. Finding Vivian Maier verwebt zwei nahezu unglaubliche Geschichten, das schwer zu greifende Leben der heimlichen Fotografin und die Schnitzeljagd Maloofs, ohne abschließende Urteile über Leben und Werk der beiden zu fällen.
Finding Vivian Maier von John Maloof und Charlie Siskel, 22:55 Uhr auf Arte
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