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Monika Grütters gibt Kosslick-Nachfolge bekannt

Ein Beitrag von Andreas Köhnemann

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Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek - die neue Berlinale-Spitze
Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek - die neue Berlinale-Spitze

22.06.2018: In einer offiziellen Pressekonferenz haben Kulturstaatsministerin Monika Grütters und die vom Aufsichtsrat der KBB eingesetzte Findungskommission heute in Berlin die Nachfolge für Berlinale-Chef Dieter Kosslick bekannt gegeben.

Carlo Chatrian wird der künstlerische Leiter der Berlinale (was einer neu geschaffenen Stelle entspricht); die bisherige German-Films-Chefin Mariette Rissenbeek wird Geschäftsführerin (und somit die offizielle Nachfolgerin Kosslicks). Grütters äußerte hierzu:

„Mit der neuen Doppelspitze stellen wir sicher, das sich das Festival weiterentwickelt, die Berlinale soll jünger und noch internationaler werden.“

 

Die neue niederländisch-italienische Führung gewährleiste dies, so Grütters weiter. Darauf, dass die Findungskommision mit Rissenbeek interessanterweise eine Person aus ihren eigenen Reihen gekürt hat, weist etwa die Journalistin Christiane Peitz in einem Tweet hin:

 

Grütters begründet dies mit der Geschichte der Findung und betont, dass keine Compliance-Regeln verletzt worden seien. Rissenbeek sei einfach die Beste gewesen — und Chatrian sei gefragt worden.

Die Berlinale solle — so hieß es — weiblicher werden. Die Art und Weise, wie dies umgesetzt wurde, stößt jedoch auf Kritik:

 

Dieter Kosslicks Vertrag als Leiter der Berlinale läuft im Mai 2019 aus. Spekulationen um seine Nachfolge beschäftigen die Filmbranche bereits seit Monaten. Am vergangenen Mittwoch sickerte schließlich die Personalie Chatrian durch (wir berichteten). Carlo Chatrian, geboren 1971 in Turin, ist dreifacher Familienvater und arbeitet als Autor und Filmkritiker. In Locarno war er zunächst als Kurator für die Retrospektive zuständig, bevor er 2012 zum künstlerischen Leiter des Festivals berufen wurde. Mariette Rissenbeek (geboren 1956 in Posterholt) studierte Germanistik, Theaterwissenschaften und Soziologie in den Niederlanden. Nach 2 Auslandssemestern an der FU Berlin blieb sie in Deutschland. Seit 2002 war sie bei German Films tätig und dort für den Festival- und Öffentlichkeitsbereich verantwortlich; 2011 übernahm sie die Geschäftsführung.

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