Ladykillers

Getrübte Freude

Auf einen Film der Coen-Brüder sollte man sich immer freuen dürfen! Perlen wie Barton Fink, Fargo oder The Big Lebowski gelten zu Recht als wahre Programmkino-Klassiker; selbst zuletzt eher kommerziell angelegte Projekte wie Ein Unmöglicher Härtefall versprühten den gewohnten hintersinnigen Humor. Um so gespannter durfte man nun auf Ladykillers mit Tom Hanks in der Hauptrolle sein — ein Remake der legendären pechschwarzen [ilink=11464]Komödie von Alexander Mackendrick.
Doch die Geschichte des vermeintlich gebildeten Professors Goldthwait Higginson Dorr (Tom Hanks), der sich im Haus der Hip Hop hassenden, misstrauischen und kratzbürstigen Old Lady Mrs. Munson (Irma P. Hall) einquartiert, um mit seinen Komplizen von ihrem Keller aus einen Tunnel zum Tresor des „Riverboat Casinos“ zu graben, ist leider nur halbwegs überzeugend.

Gewiss: in vielerlei Hinsicht haben wir es hier wieder mit einem echten Coen-Film zu tun. So sind feinsinnige Kameraführung, gewohnt zynische Dialoge und gekonnte, nuancierte Leistungen der beiden Hauptdarsteller wirklich nicht zu verachten. Und doch bleibt Ladykillers hinter seinen Möglichkeiten zurück, ist der Handlungsaufbau recht brav und vorausschaubar inszeniert. Daran ändern auch die guten Leistungen eines Tom Hanks wenig. Die einfach gestrickte Geschichte bei Südstaatenatmosphäre und Gospelchören à la Sister Act wirkt manchmal geradezu langatmig; besonders aber die vermeintlich geschliffenen Dialoge zwischen Dorr und Munson kommen überraschend harmlos daher; hier hätte man sich wesentlich mehr Schnelligkeit im Witz und eine gewisse Fokussierung der Story auf die Hauptdarsteller hinsichtlich ihrer Konfrontationsmöglichkeiten gewünscht.

Geradezu ärgerlich ist die Besetzung der zusammengewürfelten Crew der Kriminellen ausgefallen, die beinahe alle vorstellbaren Klischees und Schubladen bedienen. Ob nun hip-hoppiger Jungspund, der Abriss-Experte mit Reizdarm-Problemen (Lacheffekt garantiert!), ein vietnamesische General oder – sic! — mitleiderregender Football Trottel: die völlige Abwesenheit an Esprit an dieser Stelle muss für einen Coen Film in diesem Ausmaß dann doch etwas verwundern.

Fazit: gute Unterhaltung auf 104 Minuten ohne sonderlich viel Tiefgang — ein Film, den man ganz gut en passant konsumieren kann. Fans von Tom Hanks dürfen sich zudem über seine solide Leistung freuen. Fans der Coen-Brüder könnten allerdings enttäuscht sein.

Ladykillers

Auf einen Film der Coen-Brüder sollte man sich immer freuen dürfen! Perlen wie „Barton Fink“, „Fargo“ oder „The Big Lebowski“ gelten zu Recht als wahre Programmkino-Klassiker; selbst zuletzt eher kommerziell angelegte Projekte wie „Ein Unmöglicher Härtefall“ versprühten den gewohnten hintersinnigen Humor. Um so gespannter durfte man nun auf „Ladykillers“ mit Tom Hanks in der Hauptrolle sein — ein Remake der legendären pechschwarzen Komödie von Alexander Mackendrick.
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Meinungen

Miry · 25.04.2006

Great movie. Tom hanks grooved.:)
It' a very funny movie.

Miry · 25.04.2006

Great movie. Tom hanks grooved.:)
It' a very funny movie.