Black Christmas (1974)

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Miese Weihnachten

Einer der Klassiker des 1970er Jahre Slasher-Kinos wurde 2006 mit einem eher entbehrlichen Remake bedacht. Die Rede ist von Black Christmas, dem Prototyp des Teen-Slashers. Zwar ist am Original alles irgendwie altbacken und auch teilweise unfreiwillig komisch, doch machen der Charme, die hübschen Scream-Queens und manche tolle Idee das alles wieder wett. Die Story ist – wie so häufig in diesem Genre — schnell erzählt: In einem Studentinnenwohnheim hat sich ein Killer auf dem Dachboden eingenistet. Da zur Weihnachtszeit nur acht Mädchen da sind, ist es ein leichtes für den Psycho, sich eine nach der anderen zu holen. Um den Spaß aufzulockern, ruft der Killer (Billy, der einst als Kind von seiner Mutter auf eben diesem Speicher gefangen gehalten wurde) die Mädchen an und gibt unartikulierbare Geräusche von sich. Und natürlich kommt auch irgendwann die Erkenntnis: „Der Anruf kommt aus ihrem Haus!“

Schön ist es zunächst einmal, den großen John Saxon zu sehen. Dank seiner Auftritte in u.a. Nightmare on Elm Street, Scream und From Dusk Till Dawn zur Genreikone geworden, hat er mal wieder die größte Präsenz aller Darsteller. Auch sind die Auftritte von Margot Kidder (aus Richards Donners Superman) und Keir Dullea (2001: Odyssee im Weltraum) erwähnens- und sehenswert.

Was jedoch die Anschaffung dieses etwas angestaubten Slashers aus dem Jahre 1974 wirklich rechtfertigt, ist die 45-minütige Dokumentation im Anschluss, in der die damaligen Hauptdarsteller Olivia Hussey und Art Hindle mit mächtig Spaß und auch einer Portion Stolz durch die einstige Kulisse führen (das Haus noch) und sich an den Dreh und einige widrige Umstände erinnern. Für Fans ein echtes Muss. Leider ist die Bildqualität von Black Christmas nicht die Beste. Immer wieder tauchen Kratzer und Streifen auf, auch lässt die Schärfe zu wünschen übrig. Doch seien wir ehrlich: So etwas unterstreicht nur den Charme einer solchen Produktion.
 

Black Christmas (1974)

Einer der Klassiker des 1970er Jahre Slasher-Kinos wurde 2006 mit einem eher entbehrlichen Remake bedacht. Die Rede ist von „Black Christmas“, dem Prototyp des Teen-Slashers.

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