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Specials: Unsere besten Texte im Oktober 2019

Ein Beitrag von Christian Neffe

Der Oktober auf Kino-Zeit war denkwürdig: Es jährte sich nicht nur der Mauerfall, sondern auch der Startschuss der #MeToo-Debatte, neue Entwicklungen in den sozialen Medien haben uns auf Trab gehalten und vieles mehr. 

Unsplash / Vlad Tchompalov
Women's March 2017 in Washington D.C.

Mit den Enthüllungen über Harvey Weinstein begann im Herbst 2017 die #MeToo-Bewegung. Zwei Jahre später gewinnt Roman Polanski einen Filmpreis in Venedig. War das Ganze nur eine Momentaufnahme? Diese Frage stellt sich Sonja Hartl. Es gebe immer mehr Zeichen für einen Blacklash, der auf jeden feministischen Fortschritt folge. In ihrer Kolumne zieht sie eine vorläufige Bilanz.

„Immerhin lässt sich mit der Einladung Polanskis und Parkers [nach Venedig] ein Argument gegen #Metoo widerlegen: die öffentliche Beschuldigung kommt offenbar keiner Vorverurteilung gleich, die eine Karriere dauerhaft beschädigt. Roman Polanski wurde 1977 wegen der Vergewaltigung einer Minderjährigen angeklagt, dreht aber weiter Filme, die in Kinos laufen und besprochen werden. Seither wurde er von fünf Frauen der sexualisierten Gewalt beschuldigt, aber das wird nur selten erwähnt oder gar wahrgenommen. Stattdessen wird angeführt, ‚nun sei aber auch mal gut‘, außerdem müsse man das Werk von dem Künstler trennen.“

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