Aktuelles

Aktuelles: Uma Thurman bricht ihr Schweigen

Ein Beitrag von Jürgen Fauth

Miramax
Uma Thurman in KILL BILL

6.2.2018: Uma Thurman hat am Samstag in einem Interview mit der New York Times ihr Schweigen zu #MeToo gebrochen und damit eine neue Debatte um Harvey Weinstein und Quentin Tarantino ausgelöst.

Vom Sensationserfolg von Pulp Fiction (1994) bis hin zu Kill Bill Vol.1 (2003) und Vol.2 (2004) galt Thurman als Quentin Tarantinos Muse, und zusammen machten sie Harvey Weinsteins Miramax zum angesagtesten Indieverleih der Welt. Aber als Thurman im vergangenen Oktober zu den Anschuldigungen gegen Weinstein gefragt wurde, hielt sie sich bedeckt: „Ich warte, bis ich weniger wütend bin, dann werde ich sagen, was ich zu sagen habe.“

Am Samstag war es dann soweit: In einem Interview mit Maureen Dowd macht sie Weinstein schwere Vorwürfe wegen sexueller Belästigung. Er hätte sie einem Hotelzimmer in London bedrängt und versucht, sich zu entblößen. Weinstein, der sich zur Zeit in Therapie befindet, hat auf die Anschuldigungen mit der Veröffentlichung von Fotos reagiert, die zeigen sollen, das er ein gutes Verhältnis mit Thurman gehabt hätte.

Das war aber noch nicht alles: In dem Times-Interview erzählt Thurman ausserdem, dass Tarantino sie auf dem Set von Kill Bill angespuckt und mit einer Kette stranguliert hätte. 

Dann kommt sie zu auf einen Unfall zu sprechen: Tarantino habe darauf bestanden, dass sie einen Stunt selbst durchführen sollte — obwohl Thurman gesagt worden war, dass der Wagen nicht sicher sei. Thurman willigte ein, verlor die Kontrolle über den Wagen und fuhr an einen Baum. Unter den Verletzungen leide sie noch heute. Ein Video des Unfalls erschien zusammen mit dem Artikel.

 

Übers Wochenende ging ein Aufschrei durch die sozialen Netzwerke, deren Ziel vor allem Tarantino war. Die Schauspielerin Asia Argento tweetete zum Beispiel: „FUCK TARANTINO FOREVER.“

Gestern legte Thurman dann aber noch einmal nach: Sie veröffentlichte das Video des Unfalls bei Instagram und sagte, dass sie Tarantino vergeben habe. Er bereue seine Rolle in dem Unfall und hätte ihr das Video selbst zur Vergügung gestellt.

„Er hat das im vollen Bewusstsein getan, dass es ihm persönlich schaden könnte, und ich bin stolz auf ihn und seinen Mut, dass er das Richtige getan hat“, schrieb Thurman.

Viel mehr sei „der berüchtigte Weinstein“ dafür verantwortlich gewesen, den Unfall geheim zu halten. Tarantino hat nun in einem Interview mit Deadline Hollywood Stellung genommen: „Es ist eines der Dinge, die ich in meinem Leben am meisten bereue.“