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Der Filmtag im Überblick: 14. Juni - Geld

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Mathieu Amalric (2)
Mathieu Amalric (2)
Man kann und muss getrost von einem Skandal sprechen. Via Blickpunkt: Film wurden die neuen Förderrichtlinien des FFA-Verwaltungsrats bekanntgegeben. Darin heißt es unter anderem: „Zur Sicherung des wirtschaftlich erfolgreichen Qualitätsfilms sollte die FFA grundsätzlich nur noch fiktionale Langfilmprojekte mit einem Gesamtbudget von mindestens 2,5 Mio. Euro und einem Potential von mindestens 250.000 Besuchern fördern.“ Ein Nackenschlag für viele Low-Budget-Produktionen und ein Kino, das sich nicht an großem Zuschauerinteresse orientieren will oder kann.

Insbesondere die Nennung konkreter Zahlen ist besorgniserregend. Auf Facebook hat der an der Abstimmung über die Richtlinien beteiligte Martin Hagemann einen sehr interessanten Kommentar mit einigen Statistiken abgegeben. Er schreibt unter anderem: „Ich bin der Meinung, dass in Zukunft gewährleistet werden muss, dass die Macher und Macherinnen der Filmentwicklung und Produktion während dieser oft langjährigen Arbeit von dieser leben können (deutlich mehr Geld in die Entwicklung), dass die Förderungen in einem bundesweit abgestimmten intelligenten Mix aus automatischer, erfolgsbedingter Förderung und Gremienarbeit ihre Arbeit gemeinsam machen (erster Schritt: jeder Erstförderer geht mit 35% in ein Projekt). Dazu bedarf es der Politik, die das filmpolitische Heft in die Hand nehmen muss. Dazu bedarf es aber auch der Bereitschaft des noch lebendigen Teils der Branche, sich endlich über moderne Kriterien einer kulturellen Filmförderung, die neben der Produktion auch all den Kinos hilft, die sich dem moderenen, publikumsnahen kulturellen Kinomachen verschrieben haben, auseinandersetzt.“

Das Thema wird uns sicher noch weiter beschäftigen in dieser und der nächsten Woche. Nun wollen wir uns aber erstmal anderen News des Tages widmen.

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