Ab dem 5. Januar wird es auf Netflix die neue Serie von Nicolas Winding Refn zu sehen geben: Copenhagen Cowboy. Die Rache-Geschichte in der kriminellen Unterwelt Kopenhagens ist neon-durchtränkte Langsamkeit, die durch den wummernden Bass des Soundtracks von Cliff Martinez in Bewegung gehalten wird. Wer sich beim Trailer an die Amazon-Serie Too Old To Die Young erinnert fühlt – ja, der Däne hat seine Handschrift.

Und weil diese so schön, so herausfordernd und so eigenwillig selbstbewusst ist, sei an eben diese Serie erinnert. Denn irgendwie ist Too Old To Die Young untergegangen, wurde übersehen oder schlichtweg verachtet. Dabei gehört Refns Serie zum Aufregendsten, was die Serienwelt so zu bieten hat. Das ist mitunter anstrengend. Wer sich darauf einlässt, wird spätestens ab Episode 4 mehr und mehr belohnt werden, von einem visuellen Faustschlag ins Gesicht toxischer Männlichkeit. Von dieser scheint ganz L.A. sediert zu sein — so zumindest bewegen sich Miles Teller und Co. durch die Serie. Alles ist verzögert, langsam und stilisiert. Realismus? Gibt es hier nicht. Man muss sich Too Old To Die Young wie eine Graphic Novel vorstellen, der in einer Welt spielt, die der unseren lediglich ähnelt. 

Die Story? Der Cop Martin (Miles Teller) muss den Mord an seinem Partner miterleben. Daraufhin taucht er in die Welt des Verbrechens ab und läuft bald schon durch die Straßen als Rächer, der üblen Gesellen eine Kugel durch den Kopf jagt. Währenddessen schwingt sich ein mexikanischer Gangster (Augusto Aguilera) zum Boss eines Kartells auf – und eine mysteriöse Frau (Cristina Rodlo) verfolgt ihre ganz eigenen Pläne.

Dranbleiben lohnt sich! Zu sehen auf Amazon Prime Video.