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Couchperle: She Said

Ein Beitrag von Sebastian Seidler

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Filmstill zu She Said (2022) von Maria Schrader
She Said (2022) von Maria Schrader

Seit klar ist, dass Im Westen nichts Neues den Oscar holen soll, wird gefühlt nur noch über diesen Film diskutiert. Wieso findet ihn die ganze Welt so großartig, während die deutsche Filmkritik eher skeptisch ist? Ist es okay, wie der Film mit seiner Vorlage umgeht? Und was ist überhaupt ein Antikriegsfilm? Die Ausdauer, mit der dieser Diskurs geführt wird, hätte man sich auch an anderer Stelle gewünscht. Zum Beispiel bei Maria Schraders She Said, der sich auf kluge Art und Weise mit der Struktur Harvey Weinstein auseinandersetzt und diesem fleischgewordenen Monster von #Metoo konsequent das Bild verweigert. Es wurde über den Film geschrieben – selbstverständlich. Aber nachhaltig hat sich wenig festgesetzt. Ist She Said also ein harmloser Nachtrag zu einer Debatte, der die Leute überdrüssig sind? Aber warum streitet man dann so leidenschaftlich über einen Kriegsfilm?

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Über #Metoo und Übergriffe kann nicht genug gesprochen werden. So lässt sich She Said durchaus verstehen: All das kann nur der Anfang gewesen sein. Zumal der Film zeigt, wie wichtig ein starker, gut finanzierter Journalismus ist, der sich in solche Sümpfe hineinwagt und sich eines Rückhalts durch den Verlag sicher sein kann. Maria Schraders Film ist ein leidenschaftliches Plädoyer für einen investigativen, unnachgiebigen Journalismus. Der ist allerdings durch den medialen Wandel der Öffentlichkeit offensichtlich bedroht.

Die Empfehlung für das Wochenende: She Said schauen. Der Film kann auf allen gängigen Plattformen ausgeliehen werden. Und es lohnt sich, es öffnet die Augen.

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