Über Jahre arbeitete D. Smith erfolgreich in der Musikbranche, war auf Produktionsseite an etlichen Hits der 2000er beteiligt — was jedoch endete, als sie 2014 ihre Transition zur Frau begann. Die Angebote blieben in der Folge aus, Auftraggeber*innen und Kolleg*innen meldeten sich nicht mehr. Nun der Wechsel zur Dokumentarfilmerin: In Kokomo City porträtiert sie Daniella, Koko Da Doll, Liyah und Dominique, vier Schwarze trans Frauen, die als Sexarbeiterinnen arbeiten und als solche zwar als exotisches Abenteuer, als Fetisch begehrt werden, aber als Frauen selbst, als Partnerinnen nicht akzeptiert werden. Sie reden, und wir hören zu.

Kokomo City ist in eindrucksvollem Schwarzweiß gehalten, bedient sich ebenso eindrucksvoller Musik und löst sich damit von der Trockenheit vieler anderer Dokumentarfilme, sondern erschafft ein lebendiges, stilvolles Porträt vierer Frauen, die viel zu erzählen haben und doch zu selten gehört werden. Ein deutscher Starttermin steht leider noch aus.