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Katastrophen, Mystik, Heimat: Berge in Film und Serien

Ein Beitrag von Teresa Vena

Ihre Größe lässt sie uns oft näher erscheinen, als sie uns eigentlich sind: Berge. Als einer der wenigen Orte auf dieser Welt, die noch nicht vollständig vom Menschen vereinnahmt sind, sind sie deshalb auch ein idealer Schauplatz für ungewöhnliche Geschichten.

Meinungen
Filmstill zu Acht Berge (2022)
Acht Berge (2022) von Felix Van Groeningen und Charlotte Vandermeersch

2022 wurden gleich mehrere Filme auf internationalen Wettbewerben präsentiert, die Berge zu ihrem Schauplatz erkoren haben. Anlässlich des Kinostarts des italienisch-belgischen Spielfilms Acht Berge von Felix van Groeningen und Charlotte Vandermeersch, der 2022 in Cannes seine Premiere feierte, schauen wir darauf, wo und wie Berge in Filmen und Serien eine Rolle spielen.

 

Die Geografie bestimmt das Thema

Auffällig, aber nicht sonderlich überraschend ist, dass diejenigen Länder, die selbst eine recht bergige Geografie haben, Filme produzieren, in denen Berge vorkommen. Es gibt nur wenige Ausnahmen, die diese Regel bestätigen. Viele Bergfilme kommen demnach aus der Schweiz und Österreich. In Deutschland, Frankreich und Italien, Länder, die ebenfalls hohe Berge haben, sind sie als identitätsbildendes Motiv nicht sehr dominant, entsprechend sind sie auch filmisch nicht besonders verwertet. 

Aus deutscher Produktion stammt allerdings einer der ersten Bergsteiger-Abenteuerfilme überhaupt. Georg Wilhelm Pabst und Arnold Franck haben 1929 Die weiße Hölle von Piz Palü inszeniert. Dieser Stummfilm hat Kultcharakter erlangt. Verwandt im Geiste sind die Filme des Tirolers Luis Trenker, selbst Bergsteiger, die in den 1920er bis in die 1970er Jahre entstanden. Bemerkenswert an diesen frühen Beispielen des Bergfilms ist, dass damals die technische Ausstattung eine massive Herausforderung für die Produktion war. Dazu gehörte das Gewicht der Kamera, aber auch die Tatsache, dass das Filmmaterial temperaturempfindlich war. 

 

Abenteuer und Katastrophen 

Insgesamt kann bemerkt werden, dass sich der Bergsteigerfilm nicht in dem Maße als Variante des Abenteuer- und Katastrophenfilms durchgesetzt hat wie etwa der Dschungel-, Flugzeugabsturz- oder Unterwasserabenteuerfilm – gerade wenn man bedenkt, dass es viel Literatur darüber gibt. Einzelne weitere Beispiele gibt es aber dennoch. Everest (2015) des isländisch-spanischen Regisseurs Baltasar Kormákur basiert auf dem realen Bergsteigerunglück, das sich 1996 zutrug. Der mit Jake Gyllenhaal, Josh Brolin, Keira Knightley und Robin Wright prominent besetzte Film wurde mehrheitlich im Studio gedreht. Außenaufnahmen fanden tatsächlich in Nepal statt, andere in Südtirol, und geplant waren weiterführende Bilder direkt am Mount Everest, allerdings gab es ein schweres Unglück, das dies vereitelte. Eine Lawine begrub 16 Sherpas mit tödlicher Folge unter sich, die Teile der Ausrüstung hinaufgetragen hatten, das Filmteam wurde verschont. 

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Um den Gefahren des realen Schauplatzes zu entgehen, greift man in den meisten Fällen schließlich zwangsläufig auf Spezialeffekte zurück. Wie auch in Vertical Limit (2000) von Martin Campbell, eine US-amerikanische-deutsche Koproduktion. Mehrere Bergsteiger landen wegen einer Lawine in einer Felswand und müssen gerettet werden. Reinhold Messner, selbst berühmter Extrem-Bergsteiger, äußerte sich abschätzig zum Film: „Fast nichts in diesem Film sieht aus wie am wirklichen Berg. Ob mit einer Sprengladung eine Lawine ausgelöst wird oder nach einer Explosion der halbe Berg in die Luft fliegt – es ist zum Lachen.“ 

Wie Everest basiert auch 127 Hours (2010) von Danny Boyle auf einer realen Geschichte. Der Bergsteiger Aron Ralston fiel in eine Felswand eines Canyons in den USA. Er war 127 Stunden lang eingeklemmt, bevor er sich befreite und gerettet wurde. Gespielt wird Ralston von James Franco. Für die Inszenierung konnte man auf Originalaufnahmen Ralstons zurückgreifen, und der Berg selbst ließ sich in diesem Film problemlos simulieren. Das gelang auch der Koproduktion zwischen der Schweiz, Österreich und Deutschland namens Nordwand (2008) von Regisseur Philipp Stölzl. Der Film erzählt von einem ersten gescheiterten Besteigungsversuch der Eiger-Nordwand in den Schweizer Alpen, unternommen 1936. Die dramatischen Aufnahmen wurden in einer Lebensmittelgefrierhalle gemacht. Auf diese Idee brachte die Produktion Regisseur Kevin Macdonald, der für seinen Sturz ins Leere (2003) ebenfalls auf diesen Trick zurückgriff. 

In all diesen Filmen geht es um Helden, meist Männer, die mutig und stark für ein hochgestecktes Ziel, die Verfolgung eines Traums, einer Vision, alles riskieren und selbst den „Märtyrer-Tod“, der Pionieren drohen kann, in Kauf nehmen. Dieses Heldentum kennt man gut aus US-amerikanischen Filmen, andere Länder machen es nach, so wie im chinesischen Katastrophenfilm Cloudy Mountain (2021) von Li Jun. Über weite Teile hinweg ist dieser sehr gelungen, spannend, dicht inszeniert, in den Spezialeffekten überzeugend. Durch den Bau eines Eisenbahntunnels durch ein Bergmassiv kommt es zu mehreren Erdbeben, Erdrutschen und der Verschüttung mehrerer Dörfer. Der Held muss im Felsen eingeklemmte Menschen retten, schwingt sich dafür von Stein zu Stein, riskiert sein Leben. Schade ist, dass es sich auch um einen aufdringlichen Propagandafilm des chinesischen Regimes handelt. 

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Ein westlicher Held, der seine Abenteuer in den Bergen erlebt, ist übrigens kein geringerer als James Bond. In Im Geheimdienst Ihrer Majestät (1969) von Peter R. Hunt mit George Lazenby als Bond (nur dieses eine Mal) spielt ein Teil der Handlung auf dem Schilthorn in den Schweizer Alpen auf fast 3000 Metern Höhe. Bond liefert sich mehrere spektakuläre Kämpfe und schließlich eine rasante Skifahrt durch den Schnee. Die Berge sind hier nicht in erster Linie Gefahr, sondern malerische Kulisse. 

 

Mystik

„Hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen“, das ist eine Zeile aus Schneewittchen, dem Märchen der Brüder Grimm. Auch in den Verfilmungen spielen die Berge als Versteckort Schneewittchens eine wichtige Rolle. Dort findet sie Schutz, es ist weit weg und für die Bösen zu mühsam zu erreichen. Hintergrund ist auch der Umstand, dass Berge damals etwas Unheimliches, Übersinnliches, Mystisches hatten. Bevor man die Mittel hatte, sie zu besteigen, galten sie als unzugänglich und flößten den Menschen entsprechend Angst ein. In der Literatur spiegelt sich das wider. 

Von einem der ältesten Mythen der Menschheitsgeschichte lässt sich die dänische Serie Ragnarök (2020) inspirieren. Sie verarbeitet Sagen und Mythen aus der Edda. In der Serie liefern sich Halbgötter, gute und böse, einen Kampf über die Beherrschung der Welt. Schauplatz ist das fiktive Dorf Edda im Westen Norwegens, umkreist von Bergen. Die übernatürlichen Kräfte der Protagonisten speisen sich aus der Natur und den Elementen. 

Der Berg als Macht eigenen Gesetzes kommt auch in Herr der Ringe (2001-2003) vor. Hierhin müssen die Hobbits es schaffen, um den besagten Ring ins alles verschlingende Feuer des Vulkans zu werfen und die Weltordnung wiederherzustellen. 

 

Feuerspucker

Vulkane sind auch Berge, und von ihnen kann eine große Gefahr ausgehen. Einzelne Filme nutzen Vulkanausbrüche als Katastrophenszenarien. In Jurassic World: Das gefallene Königreich (2018) von J. A. Bayona droht ein Vulkanausbruch, die Dinosaurier zu vernichten; in Pompeii (2014) von Paul W. S. Anderson kommt es, wie wir es aus der überaus bekannten Überlieferung kennen; in Ashfall (2019) der südkoreanischen Regisseure Kim Byung-seo und Lee Hae-jung könnte einem Vulkanausbruch ein schweres Erdbeben folgen und die Detonation von Atomwaffen in Nordkorea verursachen; und in Dante’s Peak (1997) von Roger Donaldson schließlich muss Pierce Brosnan, der einen Seismologen spielt, den titelgebenden Ort vor der Zerstörung retten. 

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Kraft der Natur

Es wohnen nicht viele Menschen oben in den Bergen, aber doch einige, und das Bild, das man sich von ihnen macht, ist oft das gleiche. Die Bergler sind eher wortkarge Menschen, mit einer harten Schale versehen, nicht sehr zugänglich, fleißig, im Einklang mit der Natur lebend, die sie umgibt. Ganz falsch ist das nicht, zeigt uns das Kino. So ist es auch in Acht Berge (2022). Der Film verhandelt die Freundschaft zwischen zwei Männern, die sich im Aostatal kennenlernen. Der eine ist ein Stadtkind, der andere hat sein Leben in den Bergen verbracht. Es braucht zwischen den beiden nicht viele Worte, sie verstehen sich auch so. Der Berg ist für beide Heimat, Sehnsuchtsort und Heilmittel. Hier lassen sich die Probleme des Alltags relativieren. 

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Die Berge sind auch die Heimat von Heidi. Dort lebt das kleine Schweizer Mädchen mit ihrem Großvater. Johanna Spyris Geschichte ist zum Kult herangewachsen und zum Schweizer Nationalgut. Verfilmungen gab es viele: acht Animationsfilme, fünf Fernsehserien und elf Spielfilme. Eine der frühsten Verfilmung ist Heidi (1952) von Luigi Comencini in Schwarz-Weiß, eine der besten ist die japanische Anime-Serie von 1974 und eine der jüngsten Heidi (2015) vom Schweizer Regisseur Alain Gsponer. Das Mädchen im Mittelpunkt der Geschichte verkümmert fast, als es aus seiner gewohnten Umgebung herausgeholt wird und vermeintlich zu Gunsten einer besseren Bildung und Zukunftsperspektive in eine ferne Stadt ziehen muss. Heidi verliert die Freiheit und Ausgelassenheit, die sie in den Bergen leben konnte. Ihr Umfeld sieht es aber gerade umgekehrt, die Berge sind für sie das Hindernis einer richtigen Erziehung. 

Die Idylle, die die Berge bei Heidi und in Acht Berge verkörpern, findet sich auch in anderen Geschichten wieder. Etwa in Märzengrund (2022) des österreichischen Regisseurs Adrian Goiginger, eine Geschichte, die in den 1960er Jahren spielt. Der Protagonist im Film wird zur seelischen Genesung in die Berge geschickt und findet sie dort auch. Nur kann er sich aber dann kein anderes Leben mehr vorstellen. Eine ähnlich heilende Wirkung haben die Berge auch für den von Brad Pitt dargestellten Bergsteiger aus Sieben Jahre in Tibet (1997) von Jean-Jacques Annaud. Alle diese Filme zelebrieren die Kraft der Natur. 

Das macht auch Michael Kochs Drei Winter (2022). Im Drama des Schweizer Regisseurs ist zudem eine Ehrfurcht vor den Bergen und eine große Sympathie und Zuneigung zu den Menschen, die dort leben, zu spüren. Hier rückt die Handlung, eine herzzerreißende Liebesgeschichte, in den Hintergrund. Die Berge werden zu den eigentlichen Protagonisten des Films, der jedem Felsbrocken, so scheint es, eine Bedeutung geben will. Was etwas pathetisch klingt, ist es eigentlich nicht, denn immer wieder konterkariert Drei Winter, was man abschätzig als „Heimatfilm“ bezeichnen würde. Das Leben in den Bergen ist nämlich zweifelsohne genauso kompliziert wie das in der Stadt. Die Naturgesetze beeinflussen den Alltag aber deutlich mehr.

 

Unwirtliche Natur

Das Leben in den Bergen kann ausgesprochen hart sein, insbesondere im Winter. Auf parodistische Weise zeigt dies Charlie Chaplin in Goldrausch (1925), in dem der Tramp in einer mickrigen Holzhütte eingeschneit ist. Mit einem unbarmherzigen Schneesturm, einer sich öffnenden Gletscherspalte und überhängenden Felsen enthält der Film, der die für Chaplin typische Mischung aus Pathos und Komik aufweist, alle Elemente eines Bergsteigerabenteuers. Einsam in einer Berghütte sind auch die Protagonisten in Markus Imhoofs Der Berg (1990). In den Schweizer Alpen muss ein Wetterwart an einen besonders abgelegenen Ort gelangen. Weil sein Vorgänger alleine verrückt wurde, hat man ihm die Vorgabe gemacht, er müsse eine Frau dabeihaben. Prominent besetzt mit Susanne Lothar, Peter Simonischek und Matthias Gnädiger und basierend auf dem Drehbuch des Schweizer Schriftstellers Thomas Hürlimann, ist das Drama des Schweizer Regisseurs ein beklemmendes Werk geworden, das mit der romantischen Vorstellung des Berglebens eindeutig bricht. 

 

Heimat der Rückständigen

In Chrieg (2014) von Simon Jaquement wird eine abgelegene Alm in den Bergen ebenfalls zum Schauplatz eines existentiellen Dramas. Schwer erziehbare und kriminell gewordene Jugendliche werden hierhin abgeschoben. Die harte Arbeit vor Ort soll ihnen Disziplin einflößen und ihnen die Flausen aus dem Kopf treiben. Weitgehend sich selbst überlassen haben die Jugendlichen aber eine ganz andere Vorstellung von der richtigen Weltordnung.

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Filme übers Erwachsenenwerden und über subversive Themen wie nicht-gesellschaftskonforme Formen des sexuellen Ausdrucks, beispielsweise Inzest, nutzen in der Schweiz und Österreich nicht ungern Berge als Schauplatz. Sie spielen nämlich mit der angeblichen Rückständigkeit der Menschen, die dort leben. 

In Höhenfeuer (1985) von Fredi M. Murer verlieben sich Bruder und Schwester ineinander (in Glaubenberg nimmt Thomas Imbach das Thema 2018 ebenfalls auf). Sie entdecken die Leidenschaft füreinander, als sie eine Zeit lang alleine in den Bergen leben. Weiter unten auf der Alp, wo ihre Eltern leben, dürfen sie sie nicht mehr ausleben und werden dafür gesellschaftlich gebrandmarkt. Der Film, enorm pathosgeladen, gilt als einer der Klassiker des Schweizer Filmschaffens. Sehr erfolgreich lief die Kriminalserie Wilder (2017-2022) im Schweizer Fernsehen. Mehrere der vier Staffeln spielen in einem Bergort, in dem die Schlauen die naiven Bergbauern übertölpeln. Auch hier kommt es zu ungesunden, fragwürdigen Beziehungen, auch solchen sexueller Art. 

Die Schweizer Regisseurin Carmen Jaquier erzählt mit Foudre (2022) die Geschichte einer jungen Frau, die um 1900 in den Bergen lebt und wegen ihres sexuellen Erwachens, das der streng religiösen Gemeinschaft vor Ort satanistisch vorkommt, ebenfalls gesellschaftlich gebrandmarkt wird. Inspiriert von der Lebensgeschichte ihrer Großmutter spielt der Film entsprechend in den Walliser Bergen. 

Voller Vorurteile sind die Menschen in den Bergen des österreichischen Regisseurs Joseph Vilsmaier. Seine Protagonisten leiden, weil sie Außenseiter sind. So wie Johannes in Schlafes Bruder (1995), basierend auf dem gleichnamigen Roman von Robert Schneider, der ein übermenschlich genaues Gehör hat. Er gilt in der Gemeinschaft als Verrückter. Die Berge spielen eine dominante Rolle in Vilsmaiers Stoffen. Nanga Parbat (2010) erzählt die Geschichte der Bergsteiger-Brüder Reinhold und Günther Messner. Und in Die Geschichte vom Brandner Kaspar (2008) schlägt sich der Protagonist mehr schlecht als recht als Wilderer durch. 

 

Malerische Kulisse

Berge dienen in Filmen aus Bollywood gern als malerische Kulisse, ebenso in der südkoreanischen Serie Crash Landing on You (2019), in der sich das Liebespaar im Zentrum der Handlung in der Schweiz kennen- und lieben lernt. Was aber für die einen Urlaub ist, kann für die anderen bittere Realität sein. So wie in Winterdieb (2012) von Ursula Meier, in dem ein Junge täglich vom Talboden auf die Skianlage in die Berge hinauffährt und dort sich Essen erschnorrt oder Dinge stiehlt, die er zu Geld machen kann. Damit sorgt er für sich und seine ältere Schwester (Léa Seydoux), die sich als seine Mutter herausstellen wird und die völlig überfordert ist. 

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Schließlich wandelt sich auch in Höhere Gewalt (2014) von Ruben Östlund der Traumurlaub in den Bergen zum Albtraum. Eine Lawine rollt aufs Hotel zu, der Familienvater rennt davon, seine Familie im Stich lassend. Dieser Moment der Feigheit wird die Beziehung zu seiner Frau tiefschürfend belasten.

Egal ob als Schauplatz von Katastrophen, mystischer Sehnsuchts- und Zufluchtsorts oder Heimat eines etwas anderen Menschenschlages: Berge sind auch heute noch Schauplätze filmischer Extreme, weitestgehend losgelöst von den Regeln, die in großen Zentren der menschlichen Zivilisation gelten, und wo der Mensch noch unmittelbar mit den Gesetzen der Natur konfrontiert ist.

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