Immer wieder ruft es bei Außenstehenden große Überraschung hervor, dass es auch in unterdrückerisch und religiös regierten Ländern junge Menschen gibt, die Party machen und Drogen nehmen, vor allem in den Großstädten und vor allem in besser situierten Familien. Dass das in der iranischen Hauptstadt Teheran der Fall ist, hatte dieses Jahr bereits der Film Chevalier Noir zum Thema.

Critical Zone erzählt vom Teheraner Nachtleben nicht aus User-, sondern aus Dealerperspektive. Regisseur Ali Ahmadzadeh thematisiert in seinen Filmen oft den Kontrast zwischen der Lebensrealität (nicht nur) der Jugend und dem Sittenbild der Staatsordnung. Er ist offiziell mit einem Berufsverbot belegt, arbeitet mit Laiendarstellenden und versteckten Kameras. Wie im Trailer zu sehen ist, spielt Critical Zone deshalb, ähnlich dem ebenfalls unter Einschränkungen entstandenen Taxi Teheran von Jafar Panahi, größtenteils in einem Auto – dem des Drogenkuriers, in dem er einen Querschnitt der Gesellschaft der Hauptstadt trifft.

Der Film ist aktuell noch auf Festivalreise und diesen Monat zum Beispiel beim Filmfestival Mannheim-Heidelberg zu sehen.