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Darling der Woche

Als Filmarchäologe Schätze bergen

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Der Perser und die Schwedin von Akramzadeh
Der Perser und die Schwedin von Akramzadeh

Iron Sky, Wish I Was Here, Blue Ruin… Film und Crowdfunding gehen zusammen, und das quer durch alle Genres. Für fast jedes Projekt findet sich die passende zahlwillige Nische. Und das sogar, wenn es nicht darum geht den x-ten neuen Kultfilm zu drehen. 2016 schaffte es eine kleine Gruppe Cinephiler die Rettung des Films Der Perser und die Schwedin von Akramzadeh zu wuppen. Er war nach seiner Veröffentlichung Anfang der 1960er Jahre vergessen worden, nicht einmal in der IMDb verzeichnet. Erst das Nürnberger Label Forgotten Film Entertainment entdeckte eine alte Kopie wieder und finanzierte mithilfe des Crowdfundings eine reich ausgestattete Wiederveröffentlichung auf DVD und Blu-ray.

Die selben Leute sind es auch, die nun die Filmarchäologen ins Leben gerufen haben. Denn einen alten Film zieht man nicht mal eben so schnell auf einen Datenträger. Nachdem er überhaupt erst einmal gefunden ist, muss er nicht selten aufwändig gesäubert und restauriert werden, Rechtefragen müssen geklärt und Bonusmaterial erarbeitet werden. Wieviel Arbeit in einer solchen Veröffentlichung steckt, erklärt Restaurator und Kurator Christoph Draxtra vom Nürnberger KommKino hier andeutungsweise:

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Die Rettung der Filmgeschichte abseits des Kanons erfolgt in Selbstausbeutung und ohne Aussicht auf große wirtschaftliche Gewinne. Es geht vielmehr um die Sache selbst, um Ideale, um die Bergung vergessener Perlen. Und damit zurück zu den Filmarchäologen. So heißt das neue Crowdfunding-Programm von Forgotten Film Entertainment, bei dem man schon für wenige Euro im Monat Filmgeschichte bewahren kann. Gestaffelt in drei verschiedene Kategorien erwirbt man sich mit dem Filmarchäologen-Beitrag das Recht auf Goodies wie einen Newsletter, Credits in den Abspännen der Filme oder andere exklusive Extras. Hauptsächliches Ziel ist die Veröffentlichung weiterer Filme wie Der Perser und die Schwedin im Rahmen der Sleaze Selection, die auf frühe Erotikfilme spezialisiert ist. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Und das Beste: Wer sich bis zum 31. Januar 2019 für das Filmarchäologen-Programm anmeldet, erhält vergünstigte Tickets zum ersten Filmarchäologen-Symposium, das vom 1. bis 3. Februar 2019 im Nürnberger KommKino startet. Das Programm ist ein Mysterium: Als „Germanischer Schwarz-Weiß-Frühschmier“ oder „Römische Vision von Adolfs Atomspionen“ sind die Beiträge blumig umschrieben, die hauptsächlich aus den 1960er Jahren stammen und allesamt von echtem 35mm-Material projiziert werden. Wer weiß, vielleicht finden sich ja dort schon die ersten Filme, die es schließlich in die Sleaze Selection schaffen. Dann kann man sagen: Man war live dabei, als die Filmgeschichte weitergeschrieben wurde.

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