zurück zur Übersicht
Cannes 2019

Frisches aus Cannes 2019 - Tag 5

Meinungen
Vor dem Palais des Festivals in Cannes heißt es: Schlange stehen
Vor dem Palais des Festivals in Cannes heißt es: Schlange stehen

20.05.2019: In Cannes hat die zweite Festivalwoche begonnen und langsam mehren sich Berichte über die großen Namen im diesjährigen Programm.

Joachim Kurz etwa hat einen der wohl am gespanntesten erwarteten Filme an der Croisette gesehen: Terrence Malicks neues Drama A Hidden Life. Darin befasst er sich mit dem realhistorischen Fall des österreichischen Kriegsdienstverweigerers Franz Jägerstätter, den die Nazis 1943 hinrichteten. Kurz freut sich am Auge des „großen Ästheten des Gegenwartskinos“, lobt dessen Gespür für Texturen, erhabene Musik, die Lichtsetzung. Dennoch resümiert er enttäuscht:

„Leider allerdings erweist sich auch dieses Mal der schöne Schein und dessen Verführungskraft als übermächtig gegenüber der Dringlichkeit und Wahrhaftigkeit des Seins.“

Externen Inhalt ansehen?

An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. Details in unseren Angaben zum Datenschutz.

Zustimmen und ansehen

 

Noch langsamer ist die Zeit für Joachim Kurz nur in Claude Lelouchs Les plus belles années d’une vie vergangen. Im Film, der in Cannes außer Konkurrenz gezeigt wurde, setzt der französische Altmeister seinen eigenen Film Un homme et une femme fort:

„An etlichen Stellen wirkt Les plus belles années d’une vie wie eine billig heruntergekurbelte Fernsehproduktion und die besten Momente des Films sind ausgerechnet die, in denen Lelouch auf das Material seines Films aus dem Jahre 1966 zurückgreift…“

Derweil hat sich Beatrice Behn wieder in den Katakomben des Filmmarkt herumgetrieben und Plakate fotografiert — diesmal solche, die uns ohne zu Zögern Lust darauf machen die entsprechenden Filme zu sehen:

  • My Name Is Clitoris
    My Name Is Clitoris

    My Name Is Clitoris

  • Kung Food
    Kung Food

    Kung Food

  • No Mercy
    No Mercy

    No Mercy

  • Siblings of the Cape
    Siblings of the Cape

    Siblings of the Cape

  • Botero
    Botero

    Botero

Für große Begeisterung und viele Tränen sorgte bei Beatrice Behn wiederum das neue Werk von Céline Sciamma — Portrait of a Lady on Fire:

… eine der schönsten Darstellungen weiblicher Kameradschaft, in die Sciamma Erfahrungen, Traditionen und Rituale packt, die so im Kino nie zu sehen sind, geschweige denn in einem Film, der im 18. Jahrhundert spielt.

 

Als weniger überzeugend empfand sie indes Family Romance, LLC, die aktuelle Arbeit von Werner Herzog:

Zu hektisch und oberflächlich bleibt da der Film, der eindeutig etwas sagen will, die richtigen Worte aber nicht immer findet.

 

Einen Überblick über all unsere Vlogs und die Filme, die wir in Cannes besprechen, gibt es hier. Auf unserem Instagram-Kanal findet ihr außerdem täglich Fotos und Stories direkt von der Croisette. Hier geht es außerdem zu unserer gestrigen Zusammenfassung aus Cannes.

Meinungen