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Jean-Luc Godard arbeitet an Gelbwesten-Film

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Jean-Luc Godard 1968 in Berkeley
Jean-Luc Godard 1968 in Berkeley

29.04.2019: Jean-Luc Godard arbeitet an einem Film über die französische Gelbwestenbewegung. Das verriet er kürzlich in einem Gespräch mit Les Inrockuptibles.

In dem Interview anlässlich der Veröffentlichung seines aktuellen Films Bildbuch wurde der mittlerweile 88-Jährige gefragt, ob er einen neuen Film drehe. Seine Antwort darauf: „Ja. Er wird die Geschichte einer Gelbwestenfrau erzählen, die sich von ihrem Freund trennt. Das Thema ist inspiriert von Racines Bérénice.“

In der 1670 uraufgeführten Tragödie von Jean Racine geht es um den römischen Kaiser Titus, der der Staatsraison wegen auf eine Heirat mit seiner geliebten Bérénice, einer jüdischen Nichtrömerin, verzichtet.

Godard zufolge soll sich der noch unbetitelte Film aus Archivmaterialien und eigens gedrehten Sequenzen zusammensetzen: „Ich weiß nicht, ob ich sogenannte Schauspieler finden werde. Ich würde gern mit Leuten drehen, die man auf den Nachrichtenkanälen sieht, aber sie in Situationen werfen, in denen Dokumentation und Fiktion verschwimmen. Ich weiß nicht, ob sie zustimmen so gefilmt zu werden, in einer Kombination aus ihrer professionellen Situation und einer Erfindung. Auf jeden Fall habe ich eine Liste. Darauf steht zum Beispiel Natacha Polony. Sie ist gut. Aber ich interessiere mich nur dafür sie zu filmen, wenn sie zustimmt in einem Moment der Fiktion zu sehen zu sein.“

Natacha Polony ist eine französische Autorin und Journalistin, die in der Vergangenheit in verschiedenen Nachrichtensendungen zu sehen war und im Jahr 2017 ihren eigenen Websender namens Polony TV gründete.

Godards aktueller Film Bildbuch läuft seit dem 4. April 2019 in einigen deutschen Kinos und ist derzeit auch in der Arte-Mediathek zu sehen.

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