Swimming Pool (2003)

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Ein Sommerfilm

Sarah Morton (Charlotte Rampling) ist eine Krimiautorin aus London, die in einer schweren kreativen Krise steckt. Um sie auf andere Gedanken zu bringen, schickt der Verleger John Bosload (Charles Dance) die Schriftstellerin in sein Landhaus nach Südfrankreich. Doch als Julie (Ludivine Sagnier), das durchtriebene Töchterlein Bosloads auf dem Anwesen auftaucht, ist es mit der Ruhe endgültig vorbei. Mit großer Selbstverständlichkeit nimmt Julie das Haus ihres Vaters in Besitz und erfüllt die Umgebung mit einer Überdosis Erotik und Sex-Appeal, was sich auch in diversen Affären mit verschiedenen Männern entlädt. Zunächst genervt, macht sich Sarah schließlich die Ausstrahlung der jungen Frau zunutze und lässt sich von ihren amourösen Abenteuern inspirieren. Als die junge Frau aber ausgerechnet die heimliche große Liebe der verklemmten Autorin verführt, reißt der sonst so kühlen und beherrschten Britin der Geduldsfaden…

Auch wenn sich die Spannung von Swimming Pool eher sommerträge entfaltet, versteht es François Ozon (Die Zeit die bleibt / Le Temps qui reste, 8 Frauen, 5x2 / Fünf mal zwei, Unter dem Sand / Sous le Sable) doch, seine Geschichte jederzeit fesselnd und vor allem sehr sexy zu erzählen, was vor allem an den beiden ausgezeichneten Darstellerinnen Charlotte Rampling und Ludivine Sagnier liegt. Vor allem letztere ist das beständige Objekt der Begierde des lüsternen Kameraauges, das kaum eine Gelegenheit auslässt, um den – zugegebenermaßen sensationellen – Körper Sagniers verführerisch in Szene zu setzen, so dass der Zuschauer Schritt für Schritt zum Voyeur und zum Komplizen umfunktioniert wird. Ein raffiniertes Spiel, das seine Wirkung nicht verfehlt. Die brillante Wendung des Films am Schluss gibt der Geschichte noch eine ganz andere und unerwartete Wendung, so dass Swimming Pool auch nach dem Ende des Films noch lange im Kopf nachwirken kann. Ein sehr dichter, atmosphärisch herausragender und erotischer Film für die heißen Tage des Jahres.
 

Swimming Pool (2003)

Sarah Morton (Charlotte Rampling) ist eine Krimiautorin aus London, die in einer schweren kreativen Krise steckt. Um sie auf andere Gedanken zu bringen, schickt der Verleger John Bosload (Charles Dance) die Autorin in sein Landhaus nach Südfrankreich.

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Meinungen

paul · 30.08.2006

einer der besten filme, die ich je gesehen hat. lässt einen zum echten ozon-fan werden und ist eine würdige nachfolge von 8 frauen