Baymax - Riesiges Robowabohu

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Ein Disney-Marvel-Amalgam

Ein Marvel-Film ist Baymax – Riesiges Robowabohu nicht. Aber er basiert auf einer Vorlage von Marvel. Die wurde jedoch entkernt, so dass Disney sein eigenes Süppchen kochen konnte. Abgesehen von dem Namen (und das auch nur im Original) und ein paar Eckpunkten haben Comic und Film kaum etwas miteinander gemein. Aber in einer Hinsicht verbeugt man sich dann doch vor Marvel. Wie es sich für Superhelden-Geschichten gehört, gibt es nach dem Nachspann noch eine Szene, und darin ein Cameo, das „marveliger“ nicht sein könnte.

Hiro ist ein aufgeweckter Jugendlicher, der exzellent im Bau von Robotern ist. Sein Bruder Tadashi drängt ihn, etwas aus seinem Talent zu machen und bringt ihn dazu, sich an der Universität zu bewerben. Dort stellt Hiro die von ihm entwickelten Microbots vor, die mit Hilfe eines Neurotransmitters alles formen können, was ein Mensch sich nur vorstellen kann. Kurz nach der Ausstellung kommt es zum verheerenden Feuer, bei dem Tadashi stirbt. Hiro ist am Boden zerstört, der von Tadashi entwickelte Baymax, ein Roboter, der dafür entwickelt wurde, Schmerz und Leid zu lindern, nimmt sich des Jungen jedoch an. Als sich herausstellt, dass das Feuer kein Unfall war und jemand sich Hiros Microbots bemächtigt hat, gibt es für den Jungen nur noch ein Ziel: Er will den Mann zur Strecke bringen, der für den Tod seines Bruders verantwortlich ist. Doch dafür müssen Baymax, seine Freunde und er zu Superhelden werden.

Baymax – Riesiges Robowabohu ist ein Stück weit eine Abkehr von typischen Disney-Stoffen. Die Geschichte ist voller Emotion und Herz, sie ist aber auch ein typisches Superhelden-Garn, bei dem nicht nur das tragische Ereignis als Auslöser für die Heldenwerdung vorhanden ist, sondern auch die Muster einer typischen Ursprungsgeschichte abgearbeitet werden. Das ist ein bisschen formelhaft, da man diese Erzählstruktur gerade in den letzten Jahren häufig gesehen hat, der Film funktioniert aber. Weil er einerseits reichlich Humor hat, andererseits aber auch eine gewisse Tiefe bieten kann. Er ist in der Beziehung dem Pixar-Erfolg Die Unglaublichen nicht unähnlich.

Wenn Hiro um seinen Bruder trauert, dann ist das nicht nur behauptet, als Zuschauer spürt man den emotionalen Schmerz. Eine derartige Reife sucht man in Animationsfilmen häufig vergeblich. Hier bildet sie den Kern einer Geschichte, die aufregend, mitreißend, spannend, komisch, inspirierend und spektakulär ist, die aber auch nie vergisst, dass das Leben manchmal besonders schmerzhaft sein kann. Mag man dem Film auch vorwerfen, dass die Geschichte nicht allzu originell ist, so macht aber dieser emotionale Kern ebenso wie die technische Brillanz, mit der Baymax – Riesiges Robowabohu gestaltet wurde, den Film zum Erlebnis für Jung und Alt.

Disney-Filmen unterstellt man zumeist, dass sie für alle Altersgruppen sind. Ganz richtig ist das nicht immer, da viele Geschichten in ihrer Simplizität und ihrer Süße älteren Semestern eben doch etwas weniger zugänglich sind, hier hat man jedoch das wirklich seltene Beispiel eines Films, der für jeden etwas parat hält und – das ist bei Animation, die auch Erwachsene erreichen soll, immer der Lackmustest – die auch als Live-Action-Film genauso funktioniert hätte.

In echter Superhelden-Manier muss der Held eine Prüfung durchlaufen, eine die internalisiert ist, denn das Verlangen nach Rache vernebelt seinen Verstand. Er droht zu werden, was er hasst. Das wird in einer extrem gut gemachten Action-Sequenz gezeigt, in der Hiro überhaupt erst der Held werden kann, auf den sein Bruder stolz gewesen wäre. Zwischen all die Action und die Humor-Spitzen schleichen sich so auch ein paar Botschaften, die dem Genre inhärent sind, aber nicht oft genug wiederholt werden können.

Bemerkenswert ist übrigens auch der Vorfilm Feast, in dem aus dem Blickwinkel eines kleinen, hungrigen Hundes, der gerne Fast Food frisst, gezeigt wird, wie das Leben seines Herrchens verläuft. Liebenswert, süß, vor allem immens emotional – mit diesem Kurzfilm empfiehlt sich der Regisseur auf jeden Fall für Größeres.
 

Baymax - Riesiges Robowabohu

Ein Marvel-Film ist „Baymax – Riesiges Robowabohu“ nicht. Aber er basiert auf einer Vorlage von Marvel. Die wurde jedoch entkernt, so dass Disney sein eigenes Süppchen kochen konnte. Abgesehen von dem Namen (und das auch nur im Original) und ein paar Eckpunkten haben Comic und Film kaum etwas miteinander gemein. Aber in einer Hinsicht verbeugt man sich dann doch vor Marvel. Wie es sich für Superhelden-Geschichten gehört, gibt es nach dem Nachspann noch eine Szene, und darin ein Cameo, das „marveliger“ nicht sein könnte.

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Meinungen

Helllllllllibelllllllll · 01.03.2015

Schöner Film

Dei mudda · 21.02.2015

Dem Film isch so krass, mein tochter und ihr Cousine gucken und viel lachen , guckst du auch

Mm · 18.02.2015

Der Film war echt klasse war mit meinem Sohn ( 6 ), wir waren gerührt, mussten lachen und es war ein gelungener Sonntagkinotag...

tayfun · 26.01.2015

Auserdem Baymax ich bin Türke. :D Viel Erfolg! = Iyi basarliklar! Ich freue mich schon voll auf den Film! Aufwiedersehen! Dein Tayfun. BAYMAX IST COOL!

tayfun · 26.01.2015

Der ist super cool.Der Film geht um ein Roboter der mit seinen Freund (Name) die Welt rettet oder so.Aber Trailer ist auch voll cool. Danke für zeigen.Ich wünsch viel Erfolg beim Film! Dein Tayfun