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Specials: Von Caligari bis Hitler: Kino in der Weimarer Republik

Ein Beitrag von Christian Neffe

Am 11. August 1919 wurde die Weimarer Verfassung unterzeichnet und damit die erste Republik auf deutschem Boden gegründet. Nicht nur politisch waren die Jahre bis 1933 eine bewegte Zeit — auch filmisch war vieles im Umbruch. Die Kinematek in Berlin widmet sich derzeit in einer Ausstellung dem „Kino der Moderne“. Und wir uns in einem Special herausragenden Werken der damaligen Zeit.

Karl-Heinz Metzger, Ulrich Duker [Public domain via Wikimedia Commons]
Der UFA-Palast am Zoo in Berlin 1923

Dass das Kino — nach seiner Pionierphase im letzten Jahrzehnt des 19. und ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts — im Deutschland der 1920er eine enorme Popularität erfuhr, ist ausgerechnet eine direkte Folge des Ersten Weltkriegs. General Erich Friedrich Wilhelm Ludendorff erkannte während der Kriegsjahre — mit Blick auf das britische Kino - die propagandistische Kraft, die dem Medium inne lag. 1917 forderte er deshalb vom Kriegsministerium: „Die deutsche Filmindustrie muss vereinheitlicht werden, um eine planmäßige Beeinflussung der Massen im staatlichen Interesse zu erzielen.“ Am 18. Dezember desselben Jahres wurde die Universum Film Aktiengesellschaft - UFA — gegründet. Für einen Einsatz im Krieg kam sie jedoch zu spät.

In der jungen Weimarer Republik entwickelte sich die UFA — auch dank eines beträchtlichen, staatlichen Startkapitals - zum Motor der deutschen Filmbranche. Es entstanden zahlreiche Lichtspielhäuser und Produktionsstudios. In der ersten Hälfte der 1920er wandelte sich der Film von einer Jahrmarktsattraktion zur Industrie — nicht zuletzt dank des Publikums, das nach vier zehrenden Kriegsjahren Eskapismus und Unterhaltung im Kino suchte.

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