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Specials: Diese Filmemacher haben ihre Not zur Tugend gemacht

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

Manche Filmemacher wissen trotz oder gerade wegen ihrer spartanischen Mittel einen unglaublichen Effekt zu kreieren. Selbst ein Science-Fiction-Film kann so trotz eines winzigen Budgets zu einem intensiven Erlebnis werden.

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High Life von Claire Denis - Filmbild 1

High Life von Claire Denis

Claire Denis‘ jüngster Film High Life ist eine Anomalie im aktuellen Filmschaffen, allein schon, weil es immer schwieriger wird Filme zu produzieren, die sich irgendwo im Mittelfeld zwischen millionenschwerem Blockbuster und unabhängiger Low-Budget-Produktion befinden. Und dann ist High Life auch noch ein Science-Fiction-Film, dessen Reiz gerade die Tatsache ausmacht, dass der Film aussieht, als sei er in einem stillgelegten Krankenhaus des ehemaligen Ostblock gedreht worden. Als hätte man alte Matratzen an die Wände geklebt, um die Optik eines ziemlich heruntergerockten Raumschiffs zu kreieren. Als hätte man die Figuren auf einen schwarzen Boden gelegt, um anzudeuten wie sie durch das All schweben.

Man akzeptiert diese Optik in High Life als ausgeklügelten Stil, weil Claire Denis sie nicht billig dahingeschludert aussehen lässt, sondern sie etwa durch eine präzise Ausleuchtung in Szene setzt und weil die innerlich kaputten Figuren ohnehin am besten in eine derart derangierte Umgebung passen. Ausgehend von High Life haben wir darüber nachgedacht, welche Filme ebenfalls einen Reiz entwickeln, obwohl oder gerade weil ihre Macher mit spartanischen Mitteln einen großen Effekt zu kreieren wissen.

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