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Streaming-Tipp des Tages: A Touch of Sin

Ein Beitrag von Sebastian Seidler

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A Touch of Sin
A Touch of Sin

Der chinesische Filmemacher Jia Zhangke hat die seltene Gabe, unglaublich komplexe Themen in schwebende Filmgemälde zu verwandeln. Das Politische wird auf poetische Weise mit der Landschaft und dem persönlichen Drama der Menschen verbunden: Die Geschichten dieses Filmemachers haben immer einen Ort und flirren gleichermaßen im Dazwischen.

Plattform (2000) erzählt den Wandel Chinas anhand einer Künstlergruppe und deren Spannungen. Bereits in diesem Film liegt der Fokus auf den Figuren, durch die alles andere zum Vorschein kommt. Dramen, die einer Landschaft der Trauer gleichkommen, wie es im Titel von Still Life (2006) bereits zum Ausdruck kommt. Die Genre-Motive kommen erst später: A Touch of Sin (2013) begibt sich in die Welt des organisierten Verbrechens und der Arbeitsmigration. Gerade der Anfang, in dem ein Rachefeldzug gezeigt wird, hat eine Wucht, die man von Jia Zhangke so nicht erwartet hätte. Dazwischen allerdings finden sich wieder die poetischen, großen Seelenbilder – eine Ruhe, die so leicht ist, dass man sich gerne durch diese Filme bewegt.

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A Touch of Sin verwebt – mehr oder weniger lose –  vier Schicksale im modernen China miteinander. Gewalt, Sehnsucht und Verlust berühren und entfernen sich. Die Großstadt und das Land werden verbunden. Wie überlebt man in diesem so großen und widersprüchlichen Land? Wenige Filme erlauben einen derart guten Einblick jenseits der kommunistischen Partei.

Der Film steht jetzt bei ARTE in der Mediathek.

 

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