Gegen das Gesetz - Frauen in Hosen

  • Sarah Bernhardt/Gruppe von 10 Suffragetten
    Sarah Bernhardt/Gruppe von 10 Suffragetten

    Betrachtet man die Modegeschichte als eine Geschichte der Emanzipation, dann verwundert es eigentlich, dass nicht schon die Suffragetten damit begannen Hosen zu tragen. Doch das hatte einen einfachen Grund: Um nicht dem Klischee der irrationalen Unruhestifterin in die Hände zu spielen, hielten sich die Aktivistinnen an konservative Kleidervorschriften und verlegten sich stattdessen darauf mit symbolischen Farben ihre Zugehörigkeit auszudrücken. Die Suffragetten trugen Lila (das stand für Loyalität und Würde), Weiß (für die Reinheit) und Grün (für die Hoffnung).

    Hosen zu tragen galt in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts in vielen Ländern als Straftatbestand, war lediglich einigen exzentrischen Künstlerinnen vorbehalten. So trug beispielsweise die Schauspielerin Sarah Bernhardt auf der Bühne (unter anderem spielte sie den Hamlet) wie im Alltag gelegentlich Hosen und ließ sich schon im ausgehenden 19. Jahrhundert sogar in einem Anzug fotografieren. Bernhardt selbst sprach von ihren „Jungskleidern“ und zog ihrem Sohn hingegen gelegentlich Mädchenkleider an.

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