Pets (2016)

Eine Filmkritik von Bianka Piringer

Hunde, Katz' und Sittich allein zu Haus

Wer nicht ahnte, dass New York die Stadt der Haustiere ist, wird spätestens am Schluss des Animationsfilms Pets mächtig staunen: Da blickt die Kamera in die abendlich erleuchteten Fenster der Wolkenkratzer, wo gerade überall Hund, Katze und Wellensittich ihre heimgekehrten Frauchen und Herrchen freudig liebkosen. Könnten die Tiere erzählen, wie aufregend ihr Tag gewesen ist, die Menschen würden ihren Ohren nicht trauen. Sie haben ja keine Vorstellung davon, was beispielsweise der weiße Pudel anstellte, kaum dass ihn sein Besitzer morgens mit den Worten „Sei ein braver Junge, Leonard!“ verließ …

Die Vierbeiner und der kleine Sittich in dieser fidelen Komödie legen Wert auf eine gesellige Nachbarschaft. Aber Terriermischling Max ist schlecht gelaunt, seit ihm Frauchen Katie den ungestümen Neufundländer Duke aus dem Tierheim als neuen „Bruder“ ins Haus gebracht hat. Duke und Max bekriegen sich so lange, bis sie den Tierfängern der städtischen Animal-Control-Behörde in die Schlinge laufen. Die Befreiung folgt zwar auf dem Fuße durch eine Untergrundbande verstoßener Haustiere. Doch ihr Anführer, das flauschig weiße Häschen Snowball, ist ein grimmig-böser Kerl, der sich an den Menschen rächen will und auch die beiden Hunde bald gnadenlos jagt. Währenddessen startet Max‘ heimliche Verehrerin, die weiße Zwergspitz-Lady Gidget, mit den Freunden aus der Nachbarschaft eine große Suchaktion.

Pets stammt wie die Reihe Ich – Einfach unverbesserlich aus dem Hause Illumination Entertainment. Chris Renaud, der mit Pierre Coffin die ersten beiden Abenteuer von Gru, seinen Adoptivtöchtern und den kleinen Minions inszenierte, führte diesmal gemeinsam mit Yarrow Cheney Regie. Am Drehbuch war neben Brian Lynch auch das bewährte Duo Cinco Paul und Ken Daurio beteiligt, das ebenfalls zum Erfolgsteam der Reihe Ich – Einfach unverbesserlich gehört und zurzeit am Buch des dritten Films schreibt. Die naheliegende Erwartung, dass Pets den besagten Kinohits ähneln könnte, erfüllt sich aber nur zum Teil. Zwar geht der Komödie der Kurzfilm Rasenmäher Minions voran, aber sie selbst weist – zumindest bis zum Abspann – kaum Anspielungen an die Gru-Familie und ihre Helferlein auf und wirkt im Vergleich mit deren Geschichten deutlich weniger pfiffig.

Für witzige Überraschungen sorgen vor allem die Dialoge, in denen die Tiere Klartext reden. So erklärt die dicke Katze Chloe ihrem Nachbarn Max: „Als deine Freundin muss ich ehrlich zu dir sein: Ich interessier‘ mich nicht für dich und deine Probleme!“ Spaßige Momente entstehen auch, wenn die Tiere die Hauseinrichtung für ihre Bedürfnisse nutzen oder animalische Instinkte ihr menschenähnliches Verhalten jäh durchkreuzen.

Ansonsten aber folgt die Handlung dem konventionellen Muster einer Odyssee, auf der das zentrale Duo von einer Zwangsgemeinschaft zum Team zusammenwächst. Der Trip durch die Stadt findet im Untergrund, zu Wasser, zu Lande und in schwindelerregenden Höhen statt, so dass sich auch für die 3D-Version reizvolle Motive ergeben. Die Auto-Verfolgungsjagden und andere Actionszenen profitieren von den Auftritten ungewöhnlicher Tiere oder solcher, die sich den mit ihrer Physiognomie verbundenen Klischees widersetzen. Die visuelle Gestaltung schenkt der großen Stadt immer wieder einen ansprechend heimeligen Look, mit herbstlich bunten Bäumen und Straßen, die wie geschaffen scheinen für einen kleinen Plausch.

Einen besonderen Reiz stellt die deutsche Synchronisation dar, die viele prominente Namen versammelt, zum Beispiel Jan Josef Liefers, Dieter Hallervorden und Jella Haase. Liefers‘ Stimme passt wie angegossen zur smarten Eloquenz von Terriermischling Max und verleiht dem Charakter sogar noch eine eigene, markante Kontur. Insgesamt bietet die Animationskomödie kurzweilige, durchaus gelungene Unterhaltung für Jung und Alt, die sich aber nicht deutlich vom Genre-Standard abhebt.
 

Pets (2016)

Wer nicht ahnte, dass New York die Stadt der Haustiere ist, wird spätestens am Schluss des Animationsfilms „Pets“ mächtig staunen: Da blickt die Kamera in die abendlich erleuchteten Fenster der Wolkenkratzer, wo gerade überall Hund, Katze und Wellensittich ihre heimgekehrten Frauchen und Herrchen freudig liebkosen. Könnten die Tiere erzählen, wie aufregend ihr Tag gewesen ist, die Menschen würden ihren Ohren nicht trauen.

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Meinungen

merlin · 09.08.2016

wirklich sehr amüsant. Kann ich empfehlen.

arsen · 05.08.2016

sehr witzig und gut gemacht
ich empfehle es weiter

ingrit · 21.07.2016

Ich finde es spanent zu sehen wie sich unsere Haustiere ohne uns verhalten

jasmin sachick · 21.07.2016

lol war lol cool war cool lol war lol