Das Sams (Wiederaufführung)

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Als der Theater- und Kinderbuchautor Paul Maar 1973 mit Eine Woche voller Samstage seine Reihe über die Erlebnisse Herrn Taschenbiers mit dem wilden kleinen Wesen namens Sams eröffnete, schuf er damit eine fantasievolle Geschichte mit einem festen Ensemble an urigen Typen, die längst auch über den deutschen Sprachraum hinaus Kultstatus erlangt hat. Bei den Niederländern heißt das quirlige Geschöpf „Zater“, im Schwedischen „Lör“ und im Russischen „Subástik“, wobei die Übersetzungen dieses humorigen Stoffes sich auf Grund des üppigen Sprachwitzes im Original recht aufwendig gestalten. Im Jahre 2001 entstand unter der Regie von Ben Verbong die erste Sams-Verfilmung auf Basis der drei ersten Erzählungen, die unter anderem mit dem Deutschen und Bayerischen Filmpreis prämiert wurde und nun bei Studiocanal auf Blu-ray erscheint.
Mit einer illustren Schauspielertruppe, wie längst bei einigen Kinderbuchverfilmungen üblich, wurden die ersten Sams-Abenteuer mit Christine Urspruch (Sams), Ulrich Noethen (Herr Taschenbier), Eva Mattes (Annemarie Rotkohl) und Armin Rohde (Anton Mon) inszeniert, die auch in den beiden Fortsetzungen Sams in Gefahr (2003) und Sams im Glück (2012) mit von der Partie sind. Mit seinem frechen, ungezügelten Charme stellt Das Sams nach dem Drehbuch von Produzent Ulrich Limmer und Autor Paul Maar selbst eine gelungene Umsetzung der Geschichten um den rothaarigen, blau gepunkteten kleinen Wunscherfüller mit der frechen Rüssel-Schnauze dar, die nicht zuletzt von ihren deftigen Reimen und Spottgesängen lebt, die das Sams energisch über die staunende bis empörte Menschheit verhängt und damit seinen ausgewählten „Papa“ Herrn Taschenbier tüchtig in Verlegenheit bringt.

Angefangen mit dem Umstand, dass sich das Persönchen mit Kugelbauch und Froschfüßen schlichtweg der gängigen Geschlechterklassifizierung entzieht, steckt gewaltiges, unkonventionelles Vergnügen in dieser rebellischen Figur, die frei von der Leber weg dem starren System der gewöhnlichen Lebenswelt mit irdischen Qualitäten und märchenhafter Macht gleichermaßen trotzt und kräftig überdreht den Spiegel ihrer wohlgeordneten Lächerlichkeit vorhält. Das ist turbulenter Schabernack für ein kleines wie großes Publikum mit wortgewandter Fabulierlust und köstlichen Albernheitsattacken, die auf Grund ihres hohen Faktors an Nachahmungsmotivation sicherlich auch geeignet sind, so manche Schranken artiger Hemmungen und Sprachbarrieren zu senken – ein erfrischend unpädagogischer Stoff, dessen Autor seit nunmehr zehn Jahren zum Namenspatron einiger Schulen erhoben wurde.

Das Sams (Wiederaufführung)

Als der Theater- und Kinderbuchautor Paul Maar 1973 mit „Eine Woche voller Samstage“ seine Reihe über die Erlebnisse Herrn Taschenbiers mit dem wilden kleinen Wesen namens Sams eröffnete, schuf er damit eine fantasievolle Geschichte mit einem festen Ensemble an urigen Typen, die längst auch über den deutschen Sprachraum hinaus Kultstatus erlangt hat. Bei den Niederländern heißt das quirlige Geschöpf „Zater“, im Schwedischen „Lör“ und im Russischen „Subástik“, wobei die Übersetzungen dieses humorigen Stoffes sich auf Grund des üppigen Sprachwitzes im Original recht aufwendig gestalten.
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