Jurassic World (2015)

Ein großer Spaß

Eine Filmkritik von Bella Buczek

Nachdem die bisherigen Besuche im Jurassic Park allesamt desaströs waren – für die Besucher des Parks, nicht jedoch das Publikum – ist das Ganze nun in überdimensionierter Form als Jurassic World neu eröffnet. Aber auch gut 20 Jahre nach den ersten Gehversuchen ist eines noch immer gleich geblieben: Erst heißt es "Ah" und "Oh", dann wird nur noch geschrien und ums Leben gelaufen.

Jurassic World ist einer der größten Themenparks der Welt. Aber konstant gute Besucherzahlen lassen sich nur erreichen, indem man immer neuere und größere Attraktionen bietet. Der nächste Clou soll der immens große Indominus Rex sein, ein Hybrid-Saurier, der aus der DNS verschiedener Tiere erschaffen worden ist. Er erweist sich jedoch als weit intelligenter und anpassungsfähiger als man meinen sollte. Natürlich bricht das Ungetüm aus seinem Gehege aus – und der Themenpark versinkt langsam im Chaos, während Raptoren-Trainer Owen (Chris Pratt) versucht, die Neffen der Parkleiterin Claire (Bryce Dallas Howard) zu retten.

Nach Jahren der Vorbereitung inklusive einiger richtig wilder Ideen, die man schnell wieder verworfen hat – Dinos, die als eine Art Task-Force eingesetzt werden – ist Colin Trevorrows heiß ersehnter Blockbuster endlich in den Kinos. Einige Elemente alter Versionen aus der Development Hell sind in abgeänderter Form vorhanden, man hat aber versucht, sie auf dem Boden der Realität zurückzubringen. So hat man Chris Pratt als Raptoren-Trainer, der diese Tiere auch in die Schlacht führt, was für einige der effektivsten und spannendsten Szenen des Films gut ist.

Die Effekttechnik hat sich seit dem Originalfilm im Jahr 1993 stark entwickelt. Gab es damals nur ein paar Minuten mit den computergenerierten Dinosauriern, so geht man bei Jurassic World in die Vollen. Mehrheitlich sind es nun CGI-Dinos, die für das Spektakel sorgen, auf real gestaltete Kreaturen wird jedoch auch nicht verzichtet, wie man bei einer besonders emotionalen Szene mit Chris Pratt sehen kann.

Die menschlichen Figuren sind mehrheitlich nur Stereotypen. Insbesondere gilt dies für die Neffen – in einer Spielberg-Produktion dürfen Kinder einfach nicht fehlen. Dass sie in Gefahr geraten, ist keine besonders originelle Story-Wendung, das ist ein typischer Standard. Generell gilt aber ohnehin, dass die Geschichte nicht besonders neu ist, sie ist im Grunde nur eine Variation des Originals, aber eben größer, spektakulärer und aufwendiger – und mit Chris Pratt. Der Guardians of the Galaxy-Star überzeugt erneut durch enorme Präsenz, nicht nur als Action-Held, sondern auch als Leading Man mit coolen Sprüchen.

Jurassic World ist einer der spaßigsten Blockbuster der Sommersaison. Wenn es schon keinen Erlebnispark gibt, in dem man Dinos sehen könnte, dann ist dieser Film definitiv das Nächstbeste. Der Vorteil: Man wird auch nicht gefressen.
 

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/jurassic-world-2015