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Streaming-Tipp des Tages: Der Mann, der vom Himmel fiel

Ein Beitrag von Mathis Raabe

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David Bowie in "Der Mann, der vom Himmel fiel"
David Bowie in "Der Mann, der vom Himmel fiel"

Wen hätte man für ein Alien in Menschengestalt Mitte der Siebzigerjahre passender casten können als David Bowie? Bowies bekanntestes Alter Ego ist ein Alien; die Pop-Ikone selbst befand sich zu dieser Zeit gerade kurz vor dem Umzug nach Berlin und in einer sehr experimentellen Phase seiner Diskografie. Er ernährte sich, so sagt man, auf Grund des Erwartungsdrucks nach dem Album Young Americans hauptsächlich von Milch, Paprika und Kokain.

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Auch die Alien-Hauptfigur von Der Mann, der vom Himmel fiel, der Verfilmung eines Romans von Walter Tevis, hat eine ungesunde Diät: Ursprünglich ist sie noch begeistert von Wasser, denn sie kommt von einem Wüstenplaneten und Wasser ausfindig zu machen, ist die eigentliche Mission. Einmal auf der Erde angekommen, verfällt sie aber bald dem Alkohol und dem Fernsehen.

Was nach eher simpler Gesellschaftskritik klingt, ist von Nicolas Roeg, der in seinem Schaffen nie um ein paar essayistische Sequenzen verlegen war, als psychedelischer und non-linear geschnittener Bildersturm inszeniert, dem man manchmal kaum folgen kann, sich aber gern einfach überwältigen lässt. Am Ende des Films ist Bowies Figur nur noch im übertragenen Sinne ein Alien – ein Außenseiter, ein bisschen zu weird für die Welt, aber nun einmal hier gestrandet.

„Der Mann, der vom Himmel fiel“ ist aktuell auf MUBI zu sehen.

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