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  • Vergiss mein nicht! - Trailer

    Vergiss mein nicht von Michel Gondry

    Sommer 2004: Es ist schwül-heiß in Berlin und eigentlich könnte alles gut sein, würden meine Partnerin und ich nicht in einer dieser komischen Beziehungskrisen stecken, in denen man die andere ganz langsam immer blöder findet und nicht mal genau weiß warum. Seit Monaten schwelt die unbefriedigende Gesamtlage schon vor sich hin und dann knallt es. Streit. Riesengroß und furchtbar und lähmend und gleichzeitig völlig sinnentleert. Wir sind müde und ausgelaugt und weil wir eine sehr komische Streitkultur haben, beschließen wir eine Pause. Ich schleppe meine Freundin ins Kino. Heute weiß ich nicht mehr warum. Irgendwas an Michel Gondrys Vergiss mein Nicht räsoniert in mir. Im Kino sitzen wir, noch ganz leer vom streiten in diesem Film und sehen ein bisschen uns auf der Leinwand. Und diese Idee die andere zu vergessen, sie zu tilgen mit all ihren Macken und Kleinigkeiten und Dummheiten und Schönheiten, Zartheiten – genau das brachte uns den Durchbruch. Wir hatten vergessen uns zu schätzen für die Menschen, die wir sind. Und wir hatten vergessen wirklich miteinander zu reden. 

    Noch heute trage ich den Kartenabriss dieses Filmes in meinem Portemonnaie mit mir herum. Also Talisman gegen das Vergessen. Und die Partnerin: ist noch immer an meiner Seite. Auch wenn sie manchmal ganz schön nervt. Danke, Michel Gondry.

    Beatrice Behn

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