„La Flor“ von Mariano Llinás

La Flor war in diesem Jahr das Stadtgespräch in Locarno. Zunächst einmal wegen des Offensichtlichen: Der Film des Argentiniers Mariano Llinás bringt es auf eine Laufzeit von stattlichen 14 Stunden. Aber keine Sorgen: die voneinander abgetrennten sechs Kapitel des Films ergeben eher ein serielles Format, das man sich häppchenweise zu Gemüte führen kann. Das war es auch, was die Leute zum Reden brachte. Denn hatte man zwei unterschiedliche Kapitel gesehen, dann hatte man auch völlig unterschiedliche Filme gesehen. Llinás sprengt die Grenzen der Kino-Erfahrung, indem er La Flor mal als Mumienhorror erzählt und mal als Musical. Die einzige Konstante des Film (und eine sehr starke) bilden die Hauptdarstellerinnen, die immer wieder in unterschiedlichen Rollen auftreten.