Das Zauberflugzeug

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Wenn der Trauer Flügel wachsen

Am Anfang dieses Films ist die (Kinder-)Welt noch in Ordnung und lediglich durch die Enttäuschung über das vermeintlich wenig spektakuläre Weihnachtsgeschenk geprägt. Denn statt des erhofften Fahrrads bekommt der siebenjährige Charly (Roméo Botzaris) von seinem Vater ein Modellflugzeug geschenkt. Was läge auch näher, immerhin ist Charlys Papa Pierre (Vincent Lindon) Flugzeugingenieur. Als er die Missstimmung seines Sohnes bemerkt, vertröstet er Charly auf den nächsten Geburtstag, und der weiße Flieger landet zunächst achtlos in einem Schrank. Doch die Versprechungen können nicht mehr eingelöst werden, denn Charlys Vater stirbt durch einen tragischen Unfall. Zunächst begreift der Junge gar nicht, was da vor sich geht, er weigert sich zu akzeptieren, dass Pierre nicht mehr zurückkommen wird.
Charly erinnert sich nun an das letzte Geschenk seines Vaters und nimmt das Flugzeug mit ins Bett, um mit ihm einzuschlafen. Doch als er am nächsten Morgen erwacht, befindet sich der Flieger wieder auf seinem angestammten Platz im Schrank. Was ist passiert? Charly kann sich den rätselhaften Ortswechsel zunächst nicht erklären, außer dadurch, dass das Flugzeug magische Kräfte entwickelt hat. Fest davon überzeugt, dass es mit dem einstmals verschmähten Ding eine besondere Bewandtnis hat, begleitet ihn der Flieger nun überall hin. Und als ein Schulkamerad ihm das Flugzeug wegnehmen will, kehrt es wie von Geisterhand bewegt wieder zu seinem kleinen Besitzer zurück. Charly hofft nun, mit Hilfe des Flugzeugs seinen verschwundenen Vater wiederzufinden, doch als er bei Flugversuchen beinahe verunglückt, nimmt es ihm seine Mutter Cathérine (Isabelle Carré) weg und bringt es in das Aeronautik-Labor, in dem Charlys Vater einst arbeitete. Gemeinsam mit seiner Freundin Mercedes (Alicia Djemaï) bricht Charly auf, um das geliebte Flugzeug aus dem Labor zu befreien. Ein dramatisches Abenteuer beginnt…

Das Zauberflugzeug / L’avion ist einer der überzeugendsten Kinderfilme der letzten Zeit, der sich eines schwierigen Themas behutsam annimmt – keine leichte Kost, aber nichtsdestotrotz für Kinder ab acht Jahren zu empfehlen. Fernab jeder Gefühlsduseligkeit und angenehm zurückhaltend zeigt Cédric Kahn die verschiedenen Facetten der Trauer und findet im Bild des sich verselbständigenden Flugzeugs eine gelungene Metapher für das Loslassen, ohne das jede Trauer nicht zum Ziel führen würde.

Das Zauberflugzeug

Am Anfang dieses Films ist die (Kinder-)Welt noch in Ordnung und lediglich durch die Enttäuschung über das vermeintlich wenig spektakuläre Weihnachtsgeschenk geprägt.
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Meinungen

Angie · 08.05.2007

Endlich mal ein Film, den man guten Gewissens mit seinen Kindern anschauen kann. Und gut unterhalten haben sie sich aus. Ein wunderschöner Familienfilm!

Claus · 04.05.2007

Das ist wirklich ein Film, den man nur empfehlen kann!

Paula · 03.05.2007

Ein wunderschöner Kinderfilm abseits der krawalligen Kost, die es sonst für Kinder im Kino gibt. Das Zauberflugzeug hat mich und meine 3 Kinder in den Bann gezogen. Absolut familientauglich. Ein wunderschöner Kinotag... Danke!