Stellas Versuchung

Wer sind die Kranken?

Obsessive Liebe und unterdrückte Leidenschaft sind die zentralen Themen von David Mackenzies Stellas Versuchung / Asylum. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Patrick McGrath (deutscher Titel: "Stella") bleibt Mackenzie seiner Passion für das England der frühen 50er Jahre, einer Epoche, das er schon in Young Adam darstellte, treu.
Wir befinden uns in einem Zeitalter, in dem Frauen mit Blümchenmuster bedruckte Kleider tragen, ihren Ehemännern treu zu folgen haben, wobei ihre eigenen Wünsche zurückzustellen sind. Und wenn es dann alles ein wenig zu viel wird vor unterdrückter Lebenslust und Liebesbedürfnis, dann hilft eben ein ordentlicher Schluck aus der Gin-Pulle. Auch Stella (Natasha Richardson) geht es nicht anders. Ihr Ehemann Max (Hugh Bonneville) hat einen neuen Posten als stellvertretender Leiter einer psychiatrischen Klinik übernommen. Allein schon die triste und graue Umgebung wäre Grund genug, um zu verzweifeln. Doch auch um Stellas Ehe ist es nicht gut bestellt. Auf dem Gelände der Anstalt lernt sie den charismatischen Insassen Edgar Stark (Martin Csokas) kennen. Stark, ein Bildhauer, sitzt in der geschlossenen Anstalt ein, weil er aus Eifersucht einer Frau den Kopf abgehackt hat. Obwohl seine Biographie Stark nicht grade als den perfekten Liebhaber erscheinen lässt, beginnt Stella eine leidenschaftliche Affäre mit ihm. Ihr Mann, dem sein sozialer Status und sein berufliches Image wichtiger sind, ignoriert das herannahende Unglück.

In der geradezu klaustrophoben Welt der Psychatrie bleibt Stella Liebschaft natürlich nicht unbemerkt. Der Psychiater Peter Cleave (Ian McKellen) versucht Sarah von ihrer Obsession abzubringen. Doch als Stark nach London flieht, verlässt Sarah ihren Mann und ihr Kind, um sich ihrer höchst gefährlichen Leidenschaft hinzugeben.

David Mackenzies Melodram fasziniert anfangs durch seine visuelle Tristesse. Eingesperrt hinter den Mauern ihres freiwilligen oder unfreiwilligen Gefängnisses und gefangen in Konventionen, Ambitionen und gesellschaftlichen Zwängen, versucht scheinbar nur Sarah zu entkommen, um wirklich zu leben. Doch allzu mechanisch stampft der Film seinem scheinbar vorhersehbaren Ende zu, möchte man meinen. Im richtigen Moment hält Mackenzie jedoch nach guter englischer Tradition einen "twist in the tale" bereit, der einen Charakter enthüllt, der weitaus dämonischer und gefährlicher ist, als der Frauenmörder Stark.

Stellas Versuchung

Obsessive Liebe und unterdrückte Leidenschaft sind die zentralen Themen von David Mackenzies Asylum.
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Meinungen

Sören · 21.03.2007

Komme gerade aus der Sneak Preview. Das Kino war zu Beginn voll, am Ende fast leer.
Zu Unrecht, möchte ich sagen. Denn wenn man sich erstmal auf den Film eingelassen hat, bietet er faszinierende Charaktere und ein grandioses und zugleich elegant stilles Ende.

Christian · 14.02.2007

Habe schon lange nicht mehr so einen unglaublich langweiligen Film gesehen!
Absolute Zeitverschwendung.

LadyLothiriel · 25.04.2006

Der Film ist warscheiblich sehr schön,aber wo gibt es ihn denn bitte endlich mal in Deutschland?
Marton Csokas ist ja ein genialer Mime,besonders als Mörder ist doch sehr sehenswert*zwinker*

Miry · 25.04.2006

Scheint sehr interessant zu sein :)

Marie · 17.02.2005

Ein Film den man sich zum einsclafen angucken könnte