Ride Along (2014)

Eine Filmkritik von Janosch Leuffen

Stop! Oder mein Partner fängt an zu plappern!

Der letzte finanzielle Filmerfolg, in dem Rapper Ice Cube die Hauptrolle bekleidete, liegt mittlerweile fast schon ein Jahrzehnt zurück. Damals übernahm der Afroamerikaner Vin Diesels Part des Special-Agents Darius Stone im Sequel zu xXx. Mit Ride Along will der als O’Shea Jackson geborene Schauspieler wieder an alte Zeiten anknüpfen und holte sich dafür Kevin Hart (Soul Plane) und Fantastic Four-Regisseur Tim Story ins Boot. Ergebnis: Eine schnarchige Actionkomödie mit gehörigem Nervpotenzial.

Ben Barber (Hart) hat in seinem Leben noch nicht wirklich viel auf die Kette gekriegt. Er verdingt sich seine Zeit als Schullotse und bekriegt sich mit virtuellen Freunden in Online-Games. Seiner Freundin Angela (Tika Sumpter) ist das zu wenig. Wenn Ben sie heiraten will, muss er ihr mehr bieten. Deshalb heuert er bei Angelas Bruder James (Cube) an. Der ist Cop und gibt der Zukunft seiner Schwester mit Ben nur dann seinen Segen, wenn der einen Tag an seiner Seite in Polizisten-Uniform besteht. James lässt sich Gemeinheiten einfallen, um Ben zum Aufgeben zu zwingen. Doch dann gerät versehentlich ein jahrelang unaufgeklärter, prekärer Fall dazwischen und aus Spaß wird blutiger Ernst.

Zwei Typen, von denen einer unaufhörlich plappert, ganz nebenbei aber doch Verbrechen aufdeckt? Kinokennern dürfte das sehr bekannt vorkommen, schlugen sich auf die Art und Weise bereits Jackie Chan und Chris Tucker in drei immer schwächer werdenden Rush Hour-Filmen durch die Straßen. Auch in Cop Out mit Bruce Willis und Laberbacke Tracy Morgan ließ sich ein ähnliches Muster feststellen. Was also soll nun deutsche Zuschauer bewegen, ausgerechnet für Ride Along noch ein Ticket zu lösen?

Vielleicht gibt es hierzulande noch genügend Fans des Rappers Ice Cube, die sich alles zu Gemüte führen, was ihr Idol so fabriziert. Oder aber die jetzige Teenager-Generation nimmt die Actionkomödie als Sprungbrett ins Genre. Denn wer tatsächlich noch niemals einen Film dieser Sparte gesehen haben sollte, findet hier wohl den perfekten Einstieg: Harmlose Verfolgungsjagden, ein cooler, wortkarger Cop und eine an den Nerven zerrende Quasselstrippe, die nicht nur den Gangstern auf den Geist geht.

Bis auf eine kleine Überraschung im (nennen wir es mal) Plottwist, ist der Handlungsverlauf so geradlinig und vorhersehbar, wie es eben möglich ist. Dazu gesellt sich die uninspirierte Regie von Story, der mit Ice Cube schon 2002 bei Barbershop zusammenarbeitete. Die Actionszenen sind ok, aber eben auch nicht mehr. Sogar ein paar Schenkelklopfer mischen sich unter, die den ansonsten vorherrschenden Haudrauf-Humor etwas aufbrechen. Und selbstverständlich dürfen auch die für ein solches Szenario unbedingt nötigen Hip Hop-Beats nicht fehlen. Weil das Drehbuch gleich vier (!) Autoren verschlang (darunter die Schreiber des Sci-Fi-Murkses R.I.P.D.), kommt die Frage auf: Wo waren nur die Ideen?

Wenn sich das Werk bloß selbst nicht so ernst nehmen würde, hätte man eine solide Möglichkeit, für den anstehenden Partyabend vorzuglühen. So aber werden die belanglosen anderthalb Stunden vor allem wegen Plappermaul und Nervensäge Kevin Hart zu einer echten Geduldsprobe. Da kann auch der launige Gastauftritt von Laurence Fishburne nichts mehr rausreißen. Dennoch ging die Rechnung von Ice Cube komplett auf: Schon jetzt spielte das ungleiche Cop-Duo das Fünffache der Produktionskosten wieder ein, Ride Along 2 wurde bereits angekündigt. Alles auf Anfang.
 

Ride Along (2014)

Der letzte finanzielle Filmerfolg, in dem Rapper Ice Cube die Hauptrolle bekleidete, liegt mittlerweile fast schon ein Jahrzehnt zurück. Damals übernahm der Afroamerikaner Vin Diesels Part des Special-Agents Darius Stone im Sequel zu „xXx“. Mit „Ride Along“ will der als O’Shea Jackson geborene Schauspieler wieder an alte Zeiten anknüpfen und holte sich dafür Kevin Hart („Soul Plane“) und „Fantastic Four“-Regisseur Tim Story ins Boot. Ergebnis: Eine schnarchige Actionkomödie mit gehörigem Nervpotenzial.

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Meinungen

MarcelD · 28.04.2014

Sehr guter Film :)