Max - Agent auf vier Pfoten

Eine Filmkritik von Bianka Piringer

Der Freund des Präsidentensohns

Der Belgische Schäferhund Max hat zwei verschiedene Qualitäten. Er ist erstens ein ausgebildeter Militärhund und zweitens wird er in jeder seiner beiden Leinwandgeschichten zum besten Freund eines Jungen. In Max – Bester Freund. Held. Retter von 2015 sah man den Hund mit US-Truppen im Afghanistaneinsatz. Nachdem sein Hundeführer bei einem Hinterhalt starb, kam Max nach Amerika zur Familie des Verstorbenen. Dort freundete er sich mit dessen jüngerem Bruder an und half diesem im Kampf gegen einen Bösewicht.
Nun, in der Fortsetzungsgeschichte Max – Agent auf vier Pfoten, bei der nicht mehr Boaz Yakin, sondern Brian Levant Regie führte, hat ihn die Familie dem präsidentiellen Secret Service für einen Einsatz ausgeliehen. Das Abenteuer spielt sich also in einem neuen Rahmen mit ganz anderen menschlichen Charakteren ab. Max soll den Sicherheitsleuten helfen, die Präsidentenfamilie während eines Aufenthalts in Camp David zu beschützen. Dort will der neue Präsident Bennett (Lochlyn Munro) mit seinem Gast, dem russischen Präsidenten Bragov (Andrew Kavadas), Rüstungsverhandlungen führen.

Schon bei der ersten Begegnung werden Max und TJ (Zane Austin), der zwölfjährige Sohn des US-Präsidenten, dicke Freunde. Als sein Vater sieht, wie gerne TJ mit Max spielt, setzt er beim Secret Service durch, dass der Hund im Weißen Haus Zeit mit dem Jungen verbringen darf. Denn TJ ist sehr unglücklich über sein neues Leben unter Dauerbewachung, die es ihm erschwert, Kontakt mit Gleichaltrigen zu knüpfen.

Bragov erscheint in Washington in Begleitung seiner Tochter Alex (Francesca Capaldi). Das aufgeweckte Mädchen mit den roten Locken überredet TJ, heimlich zusammen auf eine Party zu gehen. Zum Glück folgt ihnen der aufmerksame Max und vereitelt einen Entführungsversuch. Die Täter können fliehen, aber TJ ist sich sicher, dass es sich um Russen aus der Delegation der Gäste handelt. Gemeinsam mit Alex spielt er also in Camp David Detektiv, was sein Vater gar nicht gerne sieht.

Im Vergleich mit dem ersten Max-Film schneidet diese Familienunterhaltung nicht sonderlich positiv ab. Sie ist zwar fröhlich und unbeschwert, aber auch sehr harm- und anspruchslos. Hier gibt es kaum nennenswerte Konflikte, während es im ersten Abenteuer um ernste Themen ging, um eine schwierige Vater-Sohn-Beziehung und die Frage, ob Soldaten mehr Mut haben als andere Menschen. Hier aber machen die einfach gestrickten Figuren keine Entwicklung durch. Bennett ist ein guter amerikanischer Vater, der an seiner Seite eine schrecklich passive Frau stehen hat. Sie darf zwar einmal einen Klavierabend bestreiten, ist aber ansonsten in ihrer Zuschauerfunktion ein regelrechtes filmisches Ärgernis. Ein weiteres sind Klischees über ungehobelte russische Machos, die Rüstungsbeschränkung für ein Zeichen von Schwäche halten. Unglaublich kindisch und billig ist auch das Naserümpfen über die Borschtsch-Suppe, die zu Ehren der Gäste serviert wird und den Amerikanern nicht schmeckt.

Zu den gelungensten Figuren der Geschichte zählt Bragovs Tochter Alex, die Köpfchen, Eigensinn und modischen Geschmack besitzt. Mit ihr bekommen die Dialoge und das gesamte Abenteuer Pfiff. Da sieht man sogar manchmal darüber hinweg, dass die beiden Kinderdarsteller ihre Sätze wie auf der Bühne eines Schülertheaters aufsagen. Es bleibt trotzdem stets erkennbar, dass sie mit Spaß und Eifer spielen. Und wie im ersten Film warten auf Max, den Helden, spektakuläre Actioneinsätze, wenn auch nicht mehr so viele.

Im Abspann gibt es dann noch ein paar Fotos von echten US-Präsidenten mit ihren Hunden, die schon beinahe interessanter sind als der fiktionale Teil. Sollte es noch ein weiteres filmisches Abenteuer für Max geben, wäre ihm wieder etwas mehr Substanz zu wünschen.

Max - Agent auf vier Pfoten

Der Belgische Schäferhund Max hat zwei verschiedene Qualitäten. Er ist erstens ein ausgebildeter Militärhund und zweitens wird er in jeder seiner beiden Leinwandgeschichten zum besten Freund eines Jungen. In „Max – Bester Freund. Held. Retter“ von 2015 sah man den Hund mit US-Truppen im Afghanistaneinsatz. Nachdem sein Hundeführer bei einem Hinterhalt starb, kam Max nach Amerika zur Familie des Verstorbenen.
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