<link>https://www.kino-zeit.de/</link> <description/> <language>de</language> <item> <title>Paula Beer: Reife und Teamplay https://www.kino-zeit.de/news-features/features/paula-beer-reife-und-teamplay <span>Paula Beer: Reife und Teamplay</span> <div class="field field--name-field-kurztext field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p><strong>Der Film „<a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="1a72da84-db24-4aa6-b32a-23bf5241d383" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/stella-ein-leben-2023">Stella. Ein Leben</a>“ von <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="fd99039c-9a99-4539-9fc8-303e1a5c7f3c" href="https://www.kino-zeit.de/personen/kilian-riedhof-1">Kilian Riedhof</a> basiert auf der Biografie der deutschen Jüdin Stella Goldschlag (1922-1994). Diese musste in der Zeit des Zweiten Weltkrieges Verfolgung, Verrat, Folter und Gefangenschaft erfahren – und wurde schließlich zu einer Denunziantin für die Gestapo. Sie half dem NS-Regime dabei, untergetauchte Jüd:innen in ihrer Heimatstadt Berlin ausfindig zu machen, um so der eigenen Deportation zu entgehen.</strong></p> </div> <span><span>cneffe</span></span> <span><time datetime="2024-01-24T12:59:15+01:00" title="Mittwoch, Januar 24, 2024 - 12:59">24.01.2024</time></span> <div class="field field--name-field-bilder field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item"><article class="media media-bildmedien"> <div class="field field--name-field-bild field--type-image field--label-hidden field--item"> <img src="https://www.kino-zeit.de/sites/default/files/styles/grosse_klickstrecke_940x530_/public/2024-01/beer.jpg?itok=pzsYV-yp" width="940" height="530" alt="Paula Beer in Undine / Stella. Ein Leben / Roter Himmel" class="img-responsive"> </div> <div class="field field--name-field-copyright field--type-string field--label-hidden field--item">Piffl Medien / Majestic Filmverleih / Piffl Medien</div> <div class="field field--name-field-bildunterschrift field--type-string field--label-hidden field--item">Paula Beer in Undine / Stella. Ein Leben / Roter Himmel</div> </article> </div> </div> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field--item"><p><a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="dd94bc66-77cc-445f-8dea-950780226c7e" href="https://www.kino-zeit.de/personen/paula-beer-0">Paula Beer</a>, die hier die Titelrolle verkörpert, spricht in einem Interview von einer „großen Ambivalenz“, die sie im Laufe der Dreharbeiten empfunden habe. Es sei zum einen eine reizvolle Herausforderung gewesen, eine derart widersprüchliche Figur zu spielen. Zum anderen habe sie Ekel vor deren Taten verspürt.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Die extrem gefährliche Lage, in der sie und ihr jüdisches Umfeld sich befinden, wird von ihr völlig unterschätzt. Selbst als sie und ihre Familie zur Zwangsarbeit verpflichtet werden und als sie sich mit ihren Eltern verstecken muss, glaubt sie noch, dass sie mit ihren platinblond gefärbten Haaren gewiss irgendwie davonkommen werde – bis die Situation letztlich so ausweglos wird, dass sie schwere Schuld auf sich lädt, um ihr Überleben zu sichern.</p> <p>&nbsp;</p> <h4>Stark in historischen Stoffen</h4> <p>Als anfangs allzu arglose und zum Hedonismus neigende Person und später als Handlangerin eines verbrecherischen Systems, die darin Opfer und Täterin zugleich ist, überzeugt Beer vor allem deshalb so sehr, weil sie in ihrer Rolle tatsächlich so wirkt, als entstamme sie ebenjener Ära, in der die Geschichte angesiedelt ist. Genau dies schaffte sie auch schon in ihrem Leinwanddebüt <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="c183be07-bff9-4e9c-9873-9d016e7349b8" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/poll"><strong>Poll</strong></a> (2010) von <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="90b785eb-6e3a-461f-a936-26a9292a1b52" href="https://www.kino-zeit.de/personen/chris-kraus-1">Chris Kraus</a>. Darin nahm sie direkt den Hauptpart ein und spielte eine 14-jährige Halbwaise, die im Sommer 1914 auf das Landgut ihrer aristokratischen Familie ins Baltikum reist, wo sie sich heimlich um einen verwundeten estnischen Anarchisten kümmert.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. 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Sie sieht einen Film nicht als Gelegenheit, jede Szene an sich zu reißen, um alle anderen zu übertrumpfen, sondern als Gemeinschaftsleistung. Als sie etwa auf der Berlinale 2020 den Silbernen Bären für ihre eindrückliche Darbietung in <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="2a89ed5e-8b16-475e-8740-36bb0d942fad" href="https://www.kino-zeit.de/personen/christian-petzold-2">Christian Petzolds</a> <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="4707aa27-e27d-49af-8e6d-ece9561c676d" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/undine-2020"><strong>Undine</strong></a> erhielt, widmete sie den Preis ihrem Leinwandpartner <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="a5c195b3-44ff-4229-9c3e-9b6ab563232a" href="https://www.kino-zeit.de/news-features/features-specials/bewegte-emotionen-das-physische-schauspiel-des-franz-rogowski">Franz Rogowski</a>. Diese Bescheidenheit, diese besondere Denkweise des gemeinsamen Erreichens eines künstlerischen Ziels ist im tendenziell narzisstischen Schauspielmetier wohl eher eine Seltenheit.</p> <p>&nbsp;</p> <h4>Eine reife Seele</h4> <p>Von einer Casterin wurde Beer damals auf dem Schulhof entdeckt. Für die tragende Rolle in <strong>Poll</strong> setzte sie sich dann gegen mehr als 2500 Bewerberinnen durch. Am Set wurde sie als 15-Jährige von einer Kinderbetreuerin begleitet, aber „alle hatten das Gefühl, mit einer Erwachsenen zu drehen“, heißt es in einem Porträt in der Wochenzeitung <em>Der Freitag</em>. Ihre Agentin Andrea Lambsdorff bezeichnet sie darin treffend als „reife Seele“. Diese erkennbare Reife macht Oda von Siering, die von Beer verkörperte adoleszente Heldin aus <strong>Poll</strong>, zu einer spannenden Figur; ebenso ist sie nötig, um eine komplexe Persönlichkeit wie Stella Goldschlag glaubhaft interpretieren zu können.</p> <p>In der österreichisch-deutschen Co-Produktion <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="50f6b0f2-0857-40c9-a4f5-6ab136c2f8db" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/das-finstere-tal-2014"><strong>Das finstere Tal</strong></a> von <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="c2577398-db73-46c8-95ae-931497856d11" href="https://www.kino-zeit.de/personen/andreas-prochaska-1">Andreas Prochaska</a> – einem Paradebeispiel für Genrekino abseits gängiger narrativer Formeln – vermochte Beer 2014 erneut zu demonstrieren, wie perfekt sie in ein historisches Setting hineinpasst, in diesem Fall ein abseitiges Bergdorf in den Alpen im ausklingenden 19. Jahrhundert, und wie stimmig sie in einem Ensemble (inter)agiert. Letzteres zeigte sich im Jahr darauf auch im Coming-of-Age-Drama <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="fc83f152-9d4b-4fb0-8a0c-fd9d9f647b85" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/4-koenige-2015"><strong>4 Könige</strong></a> von <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="97e8e70f-fd5a-4063-b86a-438ba07812ba" href="https://www.kino-zeit.de/personen/theresa-von-eltz-0">Theresa von Eltz</a>, in dem Beer neben <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="334005ba-343c-4eb5-92bf-69203171ca5e" href="https://www.kino-zeit.de/personen/jella-haase-0">Jella Haase</a>, <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="29c5f68f-2f20-45ea-a5e4-b56e4b827857" href="https://www.kino-zeit.de/personen/jannis-niewoehner-0">Jannis Niewöhner</a> und <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="28d9612a-f356-4196-a51a-4af8bf86b0ff" href="https://www.kino-zeit.de/personen/moritz-leu-0">Moritz Leu</a> einen von vier jungen Menschen spielt, die das Weihnachtsfest in der Psychiatrie verbringen müssen. Als introvertierte Alex, die uns als Publikum in ihrer stillen Art lange weitgehend darüber im Unklaren lässt, was sie denn an diesen Ort verschlagen hat, beweist Beer wiederum, dass sie in einer gegenwärtigen Geschichte als Person unserer heutigen Zeit eine nicht minder beachtliche Leistung voller Tiefgang liefern kann. Dies bestätigte sich später in der Fernsehserie <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="80b989f8-b467-4ba8-8835-9615d98aecd7" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/bad-banks-2018"><em><strong>Bad Banks</strong></em></a>, in der sie zwischen 2018 und 2020 in zwei Staffeln als Investmentbankerin im Zentrum stand.</p> <p>&nbsp;</p> <h4>Internationale Aufmerksamkeit</h4> <p>Schon für <strong>Poll</strong> erhielt Beer mit dem Bayerischen Filmpreis eine erste große Würdigung als Nachwuchsdarstellerin. Das französisch-deutsche Drama <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="9ae4339f-126a-4f9d-84f6-c1ae18bcc0c0" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/frantz"><strong>Frantz</strong></a> von <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="90f76995-6b86-4f60-80ef-74f8c44370b4" href="https://www.kino-zeit.de/personen/francois-ozon-2">François Ozon</a>, das im Wettbewerb der 73. Filmfestspiele von Venedig präsentiert wurde und Beer den Marcello-Mastroianni-Preis einbrachte, markierte schließlich den künstlerischen Durchbruch über die deutschsprachigen Grenzen hinaus. Das Werk fängt überwiegend in Schwarzweißbildern die triste Stimmung in Deutschland kurz nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg ein, indem es sich exemplarisch der Kleinstadt Quedlinburg widmet.</p> <p>Beer spielt Anna, deren titelgebender Verlobter im Krieg gefallen ist. Die junge Frau hat ihr Studium abgebrochen, wohnt bei ihren Beinahe-Schwiegereltern und besucht täglich das leere Grab mit dem Namen ihres in Frankreich gestorbenen Geliebten, dessen Leichnam weit entfernt in einem Massengrab liegt. Eines Tages taucht der französische Orchestergeiger und ehemalige Soldat Adrien (<a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="3664afc4-b16b-474c-bbed-362e6edd4f77" href="https://www.kino-zeit.de/personen/pierre-niney-0">Pierre Niney</a>) auf und beginnt bald, auf äußerst zugetane Weise von Frantz zu erzählen. In seiner Atmosphäre illustriert der Film den damals herrschenden Zorn und Hass Deutschlands auf Frankreich – und wie aus der Verbitterung letztlich der Nationalsozialismus entstehen konnte.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. Details in unseren Angaben zum <a href="https://b.kino-zeit.de/datenschutz" target="_blank" title="Datenschutz">Datenschutz</a>.</p><p><a href="javascript:Cookiebot.submitCustomConsent(true,true,true);Cookiebot.hide()" class="btn btn-primary">Zustimmen und ansehen</a></p></div> <div class="cookieconsent-optin-marketing"> <iframe width="854" height="480" frameborder="0" allowfullscreen="allowfullscreen" data-cookieconsent="marketing" data-src="https://www.youtube.com/embed/FJn_Cr_-CN4?autoplay=0&amp;start=0&amp;rel=0"></iframe> </div> </div> <p>&nbsp;</p> <p>Schuld sowie die Hoffnung auf Vergebung, aber auch Verlust, Trauer und die oft seltsamen Wege des Umgangs mit Schmerz – all das behandelt <strong>Frantz</strong>&nbsp;und stützt sich dabei in wesentlichen Teilen auf das Talent von Beer und Niney. Beer bringt sowohl Annas Traurigkeit als auch die dank Adriens Schilderungen langsam zurückkehrende Lebensfreude und die aufkeimenden Gefühle für den sensiblen Fremden zum Ausdruck. Im meist stillen Leiden und im zaghaften Wiederaufblühen lässt das Schauspielduo in der Mimik und Gestik eine gewisse Melodramatik zu, die indes nie überzogen wirkt. Dies führt zu dem bereits beschriebenen Effekt, dass Beer und ihr Co-Star wahrhaftig wie Menschen von einst anmuten, die sich im Jahre 1919 mit den genannten Konflikten befassen – statt wie Leute aus dem Hier und Jetzt, die dies nachzuahmen versuchen. Der Schauspielstil lässt an ein älteres Kino denken, wird von Beer und Niney jedoch ganz leicht mit einer moderneren Zurückhaltung versehen.</p> <p>&nbsp;</p> <h4>Die Figuren und ihr Umfeld begreifen</h4> <p>Zugleich zeitlos und dennoch aktuell ist die aus <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="05840629-4f0b-48c3-8a05-818ad3c83b7e" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/transit-2018"><strong>Transit</strong></a> (2018), <strong>Undine</strong> (2020) und <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="66dfa89a-d733-46fd-b467-ab0d3b812ed2" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/roter-himmel-2023"><strong>Roter Himmel</strong></a> (2023) bestehende Filmtrilogie von Christian Petzold, durch die Beer in drei Ausgaben zu einem Star der Berlinale wurde. Im Mittelteil verkörpert sie eine Sagengestalt im Berlin der Gegenwart – als titelgebende Historikerin, die Stadtführungen anbietet. Bedingt durch ihr Dasein als Elementargeist ist Undine eigentlich dazu bestimmt, ihrem (Ex-)Freund den Tod zu bringen. Aber wieso sollte sie irgendwelchen uralten Flüchen folgen, um danach ins Wasser zurückzukehren? Undine will sich gegen diesen Unsinn wehren. Dann verliebt sie sich allerdings in den Industrietaucher Christoph (Franz Rogowski) – und die Dingen werden kompliziert.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. Details in unseren Angaben zum <a href="https://b.kino-zeit.de/datenschutz" target="_blank" title="Datenschutz">Datenschutz</a>.</p><p><a href="javascript:Cookiebot.submitCustomConsent(true,true,true);Cookiebot.hide()" class="btn btn-primary">Zustimmen und ansehen</a></p></div> <div class="cookieconsent-optin-marketing"> <iframe width="854" height="480" frameborder="0" allowfullscreen="allowfullscreen" data-cookieconsent="marketing" data-src="https://www.youtube.com/embed/R2Nsza3tyBQ?autoplay=0&amp;start=0&amp;rel=0"></iframe> </div> </div> <p>&nbsp;</p> <p>„Eine Filmfigur wird mit jeder Szene in der filmischen Realität überprüft“, erläutert Beer in einem Interview, das sie zusammen mit Petzold zum Start von <strong>Roter Himmel</strong> gab. Auf die Frage, wie sie das Auratische, Mysteriöse der drei Figuren unter Petzolds Regie gespielt habe, entgegnet sie, sich das auch gefragt zu haben. Etwa bei Marie in <strong>Transit</strong>: „Was ist mit dieser Frau, warum rennt sie immer durch die Gegend?“ Inzwischen, so sagt sie, vertraue sie den Figuren mehr. Den Begriff der Aura lehne sie derweil (ebenso wie die überholte Zuschreibung, die neue Muse Petzolds oder eine Projektionsfigur zu sein) eher ab: „Menschen sind, was sie tun.“</p> <p>Die Präsenz einer Figur erfassen und deren Handeln, so paradox es uns erscheinen mag, in den Mittelpunkt rücken – dies macht Beer nun auch in <strong>Stella. Ein Leben</strong>. „Ich glaube, um die Historie zu verstehen, ist es gut, sich dazu eigene Fragen zu stellen und zu versuchen, eigene Antworten zu finden“, meint Beer in Bezug auf den Film. Eine Aussage, mit der sie ihre Reife gar nicht besser hätte bekunden können.</p> </div> <div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/personen/paula-beer-0" hreflang="de">Paula Beer</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/christian-petzold" hreflang="de">Christian Petzold</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/schauspielerin" hreflang="de">Schauspielerin</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/portraet" hreflang="de">Porträt</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/deutschland" hreflang="de">Deutschland</a></div> <section> <div id="kommentare-form" class="single-box"> <h4>Meinungen</h4> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=59116&amp;2=comment&amp;3=comment" token="Vxwz0z8wZJILaOY7TeaVdYexrisvQe2yAfCH-oYA0-Q"></drupal-render-placeholder> </div> </section> <div class="field field--name-field-aktuelles-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item">Features</div> </div> <span class="kritiker"><a href="https://www.kino-zeit.de/personen/andreas-koehnemann-2" hreflang="de">Andreas Köhnemann</a></span>vom modul heute<time datetime="2024-01-25T08:00:00Z">25.01.2024</time> <div class="field field--name-field-logline field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Seit dem 25. Januar 2024 ist Paula Beer im historischen Drama „Stella. Ein Leben“ zu sehen. Was macht sie zu einer der interessantesten Schauspielerinnen ihrer Generation?</p> </div> <div class="field field--name-field-label field--type-entity-reference field--label-hidden field--item">Features</div> Wed, 24 Jan 2024 11:59:15 +0000 cneffe 59116 at https://www.kino-zeit.de Sandra Hüller – Frei von Eitelkeit https://www.kino-zeit.de/news-features/features/sandra-hueller-frei-von-eitelkeit <span>Sandra Hüller – Frei von Eitelkeit</span> <div class="field field--name-field-kurztext field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p><strong><a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="3a38d1c1-92e3-4a7d-81ab-acfe5e1a8eb3" href="https://www.kino-zeit.de/personen/sandra-hueller-0">Sandra Hüller</a>, geboren am 30. April 1978 in Suhl, studierte von 1996 bis 2000 an der Hochschule für Schauspielkunst <em>Ernst Busch</em> in Berlin und avancierte nach ihrem Abschluss rasch zum Theaterstar. Sowohl für ihre Leistungen auf der Bühne als auch vor der Kamera hat sie zahlreiche Auszeichnungen (darunter den Bayerischen Filmpreis, den Silbernen Bären der Berlinale, den Deutschen Filmpreis und den Europäischen Filmpreis) erhalten; durch ihr 2020 veröffentlichtes Mini-Album <em>Be Your Own Prince</em>, bestehend aus selbst komponierten Songs, hat sie ein weiteres Mal demonstriert, dass sie ein kreativer Tausendsassa ist.</strong></p> </div> <span><span>cneffe</span></span> <span><time datetime="2023-03-29T10:34:36+02:00" title="Mittwoch, März 29, 2023 - 10:34">29.03.2023</time></span> <div class="field field--name-field-bilder field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item"><article class="media media-bildmedien"> <div class="field field--name-field-bild field--type-image field--label-hidden field--item"> <img src="https://www.kino-zeit.de/sites/default/files/styles/grosse_klickstrecke_940x530_/public/2023-10/SandraH%C3%BCller.jpg?itok=P2K9MX_k" width="940" height="530" alt="&quot;Sisi &amp; Ich&quot; / &quot;Anatomie eines Falls&quot; / &quot;The Zone of Interest&quot;" class="img-responsive"> </div> <div class="field field--name-field-copyright field--type-string field--label-hidden field--item">DCM Film Distribution / Plaion Pictures/Wild Bunch/Central / LEONINE Distribution</div> <div class="field field--name-field-bildunterschrift field--type-string field--label-hidden field--item">"Sisi &amp; Ich" / "Anatomie eines Falls" / "The Zone of Interest"</div> </article> </div> </div> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field--item"><p>In seiner Laudatio zur Verleihung des Douglas-Sirk-Preises an Hüller beim Filmfest Hamburg 2023 nannte ihr Kollege Jens Harzer den Widerspruch zwischen Überlegenheit und Unterlegenheit als ihre schauspielerische Einzigartigkeit. Hüller zeige eine „Verlorenheit, die aber unbedingt und unmissverständlich auf ihre Unabhängigkeit und Eigenständigkeit“ bestehe. Dieses Paradox bezog Harzer im Laufe seiner Rede auch auf ihr Spiel in <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="363f2262-eb47-4e2c-b218-5b5c56b88983" href="https://www.kino-zeit.de/personen/justine-triet-1">Justine Triets</a> <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="8a7d9c4c-3df2-458c-9c98-d062eb2d1661" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/anatomie-eines-falls-2023"><strong>Anatomie eines Falls</strong></a>.</p> <p>&nbsp;</p> <h4>Eine Frau vor Gericht</h4> <p>Ihre Figur, die ebenfalls Sandra heißt und als Schriftstellerin tätig ist, wird darin zur Hauptverdächtigen, als deren Ehemann ums Leben kommt. Der gemeinsame elfjährige Sohn findet den Vater tot am Fuße des Familienchalets im Schnee liegen. War es ein tragischer Sturz? Oder Suizid? Oder hat Sandra ihren Gatten womöglich gestoßen? In einem Indizienprozess wird sie mit allen schmerzhaften Details ihrer Ehe öffentlich konfrontiert. Der von Harzer beschriebene Widerspruch kommt dabei perfekt zum Ausdruck. Sandra wirkt erschöpft – und doch souverän. Sie vermeide es, „sich einschätzen zu lassen“, bringt Harzer es auf den Punkt.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. Details in unseren Angaben zum <a href="https://b.kino-zeit.de/datenschutz" target="_blank" title="Datenschutz">Datenschutz</a>.</p><p><a href="javascript:Cookiebot.submitCustomConsent(true,true,true);Cookiebot.hide()" class="btn btn-primary">Zustimmen und ansehen</a></p></div> <div class="cookieconsent-optin-marketing"> <iframe width="854" height="480" frameborder="0" allowfullscreen="allowfullscreen" data-cookieconsent="marketing" data-src="https://www.youtube.com/embed/ZDIaaBZbjd0?autoplay=0&amp;start=0&amp;rel=0"></iframe> </div> </div> <h4>&nbsp;</h4> <h4>Cosmic Dancer</h4> <p>In <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="7b15e430-8139-4d00-a176-0c8d52c55047" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/sisi-ich-2023"><strong>Sisi &amp; Ich</strong></a> (2023) spielt Hüller die 42-jährige Irma Gräfin von Sztáray, die zur Hofdame der Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, verkörpert von <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="7c221ac7-ae39-448c-a971-2a0c2a0f3f0c" href="https://www.kino-zeit.de/personen/susanne-wolff-0">Susanne Wolff</a>, wird. In dieser Rolle muss sie einiges erdulden und erleiden. Von ihrer gängelnden, übergriffigen Mutter bekommt Irma anfangs die Nase blutig geschlagen, auf Sisis Sommersitz auf Korfu wird sie dazu aufgefordert, ihre Ausdauer und ihr Durchhaltevermögen unter Beweis zu stellen: laufen, springen, Klimmzüge machen. Sie muss sich einem rigorosen Essensreglement unterwerfen und sich immer wieder auf die Launen der Kaiserin einlassen. Vor allem aber muss Irma damit umgehen, sich hoffnungslos in die Monarchin verliebt zu haben. Eine Liebe mit ungleichen Machtverhältnissen, im ständigen Wechsel zwischen Nähe und Distanz, zwischen Zärtlichkeit und Grausamkeit.</p> <p>Hüller vermittelt die Tragik ebenso wie die Komik – und nutzt dafür auch gekonnt die grandiosen Kostüme, die Irma trägt. Von der ungelenk-linkischen und überwiegend devoten Frau im unpraktischen rosa Seidenkleid mit Puffärmeln entwickelt sich Irma im Laufe der Handlung zu einer selbstbewussteren Frau, die in moderner, schlicht-eleganter Kleidung ihrer Zukunft entgegenläuft. Zu ihrem Leitmotiv wird der Song <em>Cosmic Dancer</em> von <em>T. Rex</em>, den Hüller hier selbst interpretiert: „I danced myself right out the womb / Is it strange to dance so soon?“</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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So wirft sich etwa der Polizist Tom in ein anthropomorphes Tierkostüm und sucht die Nähe anderer Fursuit-Träger:innen. Hüller verkörpert dessen überspannte Freundin&nbsp; Franziska, die zunächst nichts von Toms Fetisch weiß.</p> <p>Verglichen mit vorherigen Leinwandparts von Hüller – beispielsweise in ihrem furiosen Kinodurchbruch <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="92324793-573d-46d4-9ff3-5a3eb355883c" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/requiem-2006"><strong>Requiem</strong></a> (2006) von <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="f5d7a40d-25c8-4891-a2c6-efde4fb831db" href="https://www.kino-zeit.de/personen/hans-christian-schmid-2">Hans-Christian Schmid</a> als junge Frau in der süddeutschen, extrem katholischen Provinz der 1970er Jahre, an der ein verhängnisvoller Exorzismus vorgenommen wird, oder in <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="21ee665f-abc6-4b2e-8424-55d77a9584fb" href="https://www.kino-zeit.de/personen/nanouk-leopold-1">Nanouk Leopolds</a> ungewöhnlichem Charakterdrama <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="68d68b03-468f-4900-9ac5-2b97db2fc144" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/brownian-movement-2010"><strong>Brownian Movement</strong></a> (2010) – ist Franziska in diesem Ensemblefilm eher nur ein kleines Puzzlestück. Doch gerade anhand solcher Auftritte, die nicht zwangsläufig das Zentrum bilden, lässt sich oft die Größe eines Talents beweisen. Denn Hüller schafft es, auch in wenigen Minuten, bei geringer Screentime Glanzpunkte zu setzen – mal tragische, mal komische, sehr häufig tragikomische.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Allein schon durch diese von Hüller so prägnant interpretierte Situation ist <strong>Finsterworld</strong> auch mehr als zehn Jahre später noch ein ziemlich treffendes Bildnis der Bundesrepublik.</p> <p>Unter der Regie von <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="f69b8ff5-8fca-4506-8fa2-14d92a9d98d7" href="https://www.kino-zeit.de/personen/jan-schomburg-1">Jan Schomburg</a>, mit dem sie 2011 die komplexe Trauerstudie <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="013226c8-91bd-4391-92b4-a6aed26c4184" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/ueber-uns-das-all"><strong>Über uns das All</strong></a> gedreht hat, gibt Hüller in <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="63f753c0-e85c-49a6-9236-a057044e5875" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/vergiss-mein-ich"><strong>Vergiss mein Ich</strong></a> (2014) die (vermeintlich) beste Freundin der Protagonistin. Dies könnte in den Händen einer anderen Person, ähnlich wie Franziska, eine undankbare Randfigur sein, aber Hüller macht mit der ihr eigenen Freiheit von jeglicher Form von Eitelkeit aus jedem peinlich berührten, hochgradig irritierten Blick und jeder Geste der emotionalen Überforderung, die sich in diesem Fall aus der retrograden Amnesie der Heldin und aus deren argloser Ehrlichkeit ergeben, ein eindrückliches Erlebnis. Frauke – so Hüllers Rollenname in <strong>Vergiss mein Ich</strong> – und Franziska sind keine Personen, die wir besonders mögen müssen. Allerdings werden wir sie ganz gewiss in Erinnerung behalten, da Hüller ihnen markante Makel, glaubhaft nervige, unangenehme Eigenschaften verleiht, die nichts mit einer Karikatur, sondern sehr viel mit dem echten Leben, mit uns und unserem Umfeld, zu tun haben.</p> <h4>&nbsp;</h4> <h4>Whitney Schnuck, Sekretärin des deutschen Botschafters</h4> <p>In <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="3bd25436-23f5-467d-b98a-aa784259add6" href="https://www.kino-zeit.de/personen/maren-ade-1">Maren Ades</a> <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="3fb85fe1-c553-4289-8640-3c1a96a52a4a" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/toni-erdmann-2016"><strong>Toni Erdmann</strong></a> (2016), einem Mix aus Vater-Tochter-Tragikomödie und Businesswelt-Satire, hätte Hüllers Hauptrolle leicht zu dem werden können, was insbesondere Frauen in komödiantischen Stoffen häufig zu verkörpern haben: die leider zumeist völlig langweilige Stimme der Vernunft, die erhabene, kopfschüttelnde Spaßbremse neben dem lustigen (Anti-)Helden, der zwar schrecklich albern ist, dem aber im Endeffekt die Sympathien des Publikums gelten sollen. Doch Hüller alias Ines Conradi ist mehr als das. Die als Unternehmensberaterin in Rumänien tätige Ines und ihr Vater, der von <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="e1d5ae5c-12ef-4e96-96bd-7f1226c3ba35" href="https://www.kino-zeit.de/personen/peter-simonischek-0">Peter Simonischek</a> gespielte geschiedene Alt-68er Winfried, haben einander oft enttäuscht und verletzt und sind einander fremd geworden. Das lassen uns Hüller und Simonischek in der authentisch-unbeholfen anmutenden Interaktion zwischen Tochter und Vater fortwährend spüren.</p> <p>Wenn Winfried mit einem schiefen Scherzgebiss, einer zotteligen Perücke und einem Billig-Anzug die schillernde titelgebende Kunstfigur erschafft und so in Ines’ privaten und beruflichen Kreisen aufzutauchen beginnt, ist das zunächst einmal natürlich eine One-Man-Show für Simonischek. Aber wenn Ines als Whitney Schnuck, die „Sekretärin“ von Toni, der sich ohne zu zögern selbst zum deutschen Botschafter erklärt, im heimeligen Ambiente einer Wohnung in Bukarest beim traditionellen Ostereierfärben eigentlich eher widerwillig eine schier unglaubliche Gesangseinlage (<em>Greatest Love of All</em>) hinschmettert, stellt das sofort allen vorangegangenen Irrwitz noch locker in den Schatten – bis zur äußerst bizarren Teambuilding-Nacktfeier gegen Ende, zu der sich Ines spontan hinreißen lässt, einfach weil sich das für diesen Anlass auserwählte Kleid gerade nicht ordentlich anziehen lässt.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Bemerkenswert ist überdies, dass Hüller in ihrer Interpretation abermals nicht um unsere uneingeschränkte Gunst buhlt: Den mal unterschwelligen, mal völlig offenkundigen Sexismus, dem sich Ines in ihrer von Männern dominierten Branche ausgesetzt sieht, überträgt sie selbst direkt auf ihre jüngere Assistentin – und auch das klassistische Gebaren ihrer Arbeitsumgebung hat sie längst übernommen. Ines ist, wie bei Hüller üblich, ein ambivalenter Charakter mit Fehlern und vielen, teilweise unschönen Facetten.</p> <h4>&nbsp;</h4> <h4>Das Multitalent</h4> <p>Hüllers Wandelbarkeit lässt sich zum Beispiel an ihren Leinwandauftritten in den Jahren 2017/18 veranschaulichen. 2017 übernahm sie einen Part als Neulehrerin in <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="8a49d7c6-c63e-4f68-ad47-a7d66d6f382e" href="https://www.kino-zeit.de/personen/bora-dagtekin-1">Bora Dagtekins</a> <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="7b6d41b3-1d1d-44d9-9f07-fd293dc85bf9" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/fack-ju-goehte-3"><strong>Fack ju Göhte 3</strong></a> – und im Jahr darauf wechselte sie vom klamaukig-überdrehten Schulkosmos der Erfolgsreihe nahtlos in die zärtlich-leise Welt von <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="9d601586-c6bf-487f-84a6-9d4d9a1965cb" href="https://www.kino-zeit.de/personen/thomas-stuber-1">Thomas Stubers</a> <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="3cf9c923-5110-450a-8219-b7278bfdda9b" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/in-den-gaengen"><strong>In den Gängen</strong></a>, um in der ostdeutschen Peripherie als Mitarbeiterin in der Süßwarenabteilung eines Großmarkts mit einem von <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="f1628ac6-2a52-42a2-a8b0-ffc610c4d4d0" href="https://www.kino-zeit.de/personen/franz-rogowski-0">Franz Rogowski</a> schüchtern-verdruckst dargebotenen Gabelstaplerfahrer zu flirten. Dass Hüller in Dagtekins Mainstream-Komödie nicht – wie es ihr Theater- und Arthouse-Kino-Hintergrund wohl nahegelegt hätte – den feinsinnigen Kontrast zum betont proletenhaften Protagonisten gibt, sondern mindestens in gleichem Maße rabiat und hedonistisch durch den Nonsens-Plot marschiert, ist ein zusätzliches hübsches Detail.</p> <p>In internationalen Produktionen gelingt es ihr ebenso, in wirkungsvollen Nebenrollen einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. So etwa in der ersten Kollaboration mit Justine Triet – der französisch-belgischen Tragikomödie <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="7fa29bdb-c8b5-41f9-99c8-c7f353c820a1" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/sibyl-therapie-zwecklos-2019"><strong>Sibyl – Therapie zwecklos</strong></a> (2019). In dem zwischen Bitterkeit, Leichtfüßigkeit und Absurdität äußerst virtuos balancierenden Gefühlschaos ist Hüller als deutsche Regisseurin Mika, die sich am Rande des Nervenzusammenbruchs bewegt und das Filmset kurzerhand durch einen Sprung von einem Boot ins Mittelmeer vorzeitig verlässt, ein aberwitziger Höhepunkt. Mikas Gekränktheit, ihre desolat kaschierte Eifersucht bringt Hüller erneut so wunderbar uneitel zum Ausdruck, dass wir diese Figur, die total lächerlich erscheinen könnte, in all ihrer Menschlichkeit begreifen.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Während Hüller in <strong>Sibyl</strong> die Spitze des neurotischen Verhaltens bildet, ist sie im hochemotionalen Geschehen von <strong>Proxima</strong> der analytische Gegenpol.</p> <h4>&nbsp;</h4> <h4>Die Sandra-Hüller-Festspiele</h4> <p>Neben <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="8a7d9c4c-3df2-458c-9c98-d062eb2d1661" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/anatomie-eines-falls-2023"><strong>Anatomie eines Falls</strong></a>, der als Gewinner der Goldenen Palme hervorging, lief bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2023 auch das historische Drama <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="d3e6c977-ad46-411e-bdc1-9b6d451f6c0e" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/the-zone-of-interest-2023"><strong>The Zone of Interest</strong></a> des Briten <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="d42d29bf-372d-4360-8b73-0e8bdd3087c1" href="https://www.kino-zeit.de/personen/jonathan-glazer-1">Jonathan Glazer</a>, in dem Hüller als Hedwig Höß, die Frau des Konzentrationslagerkommandanten von Auschwitz, zu sehen ist. Wie sie sich als Gattin eines Kriegsverbrechers banalen Sorgen hingibt und alles ausblendet, was nicht in ihre idyllische Vorstellung passt, ist eigentlich unspielbar. Doch Hüller schafft es immer wieder aufs Neue, uns zu überraschen. Und so wird es gewiss noch lange Zeit weitergehen.</p> </div> <div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/sandra-hueller" hreflang="de">Sandra Hüller</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/justine-triet" hreflang="de">Justine Triet</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/portraet" hreflang="de">Porträt</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/schauspielerin" hreflang="de">Schauspielerin</a></div> <section> <div id="kommentare-form" class="single-box"> <h4>Meinungen</h4> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=56982&amp;2=comment&amp;3=comment" token="07MtGffarAQsSGTGlgExsqM1m352pmlC7sKVRBD0JIM"></drupal-render-placeholder> </div> </section> <div class="field field--name-field-aktuelles-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item">Features</div> </div> <span class="kritiker"><a href="https://www.kino-zeit.de/personen/andreas-koehnemann-2" hreflang="de">Andreas Köhnemann</a></span>vom modul heute<time datetime="2023-11-02T08:00:00Z">02.11.2023</time> <div class="field field--name-field-logline field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Ab dem 2. November ist Sandra Hüller in „Anatomie eines Falls“ im Kino zu sehen – wie immer in einer furchtlosen Darbietung. Ein Blick auf eine Schauspielerin, die uns stets aufs Neue zu verblüffen vermag.</p> </div> <div class="field field--name-field-label field--type-entity-reference field--label-hidden field--item">Features</div> Wed, 29 Mar 2023 08:34:36 +0000 cneffe 56982 at https://www.kino-zeit.de Anne Ratte-Polle – Jenseits des Sichtbaren https://www.kino-zeit.de/news-features/features-specials/anne-ratte-polle-jenseits-des-sichtbaren <span>Anne Ratte-Polle – Jenseits des Sichtbaren</span> <div class="field field--name-field-kurztext field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p><strong>Eine permanente Schlichterin zwischen harten, rücksichtslosen Fronten. Eine Person, die es allen irgendwie recht zu machen versucht und sich deshalb unentwegt in den Konflikten anderer aufreibt. Ein Mensch, der seinen persönlichen und beruflichen Ärger, seine Frustration und seine Wut immer wieder hinunterschluckt – bis sich all die unterdrückten Gefühlsäußerungen im denkbar ungünstigsten Moment Bahn brechen. Das ist Ina in „<a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="22ae555c-9230-4731-aa58-9103adad16d4" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/alle-wollen-geliebt-werden-2022">Alle wollen geliebt werden</a>“ (2022).</strong></p> </div> <span><span>sseidler</span></span> <span><time datetime="2023-03-08T09:50:03+01:00" title="Mittwoch, März 8, 2023 - 09:50">08.03.2023</time></span> <div class="field field--name-field-bilder field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item"><article class="media media-bildmedien"> <div class="field field--name-field-bild field--type-image field--label-hidden field--item"> <img src="https://www.kino-zeit.de/sites/default/files/styles/grosse_klickstrecke_940x530_/public/2023-03/ratte-polle.jpg?itok=z8P6Sg65" width="940" height="530" alt="Anne Ratte-Polle" class="img-responsive"> </div> <div class="field field--name-field-copyright field--type-string field--label-hidden field--item">Camino / eksystent distribution / X Verleih</div> <div class="field field--name-field-bildunterschrift field--type-string field--label-hidden field--item">Alle wollen geliebt werden / Sibylle / Es gilt das gesprochene Wort</div> </article> </div> </div> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field--item"><p>Kurz angebunden, klar und bestimmt. Sachlich und pragmatisch. Streng mit sich selbst und mit anderen. Bitte keine Gefühlsduselei, kein Kitsch (Traumhochzeit? – „Gruselkabinett!“). Bloß keine emotionalen Bindungen – und auf gar keinen Fall Mitleid. Das ist Marion in <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="2dbf0e01-aa91-4954-a7a4-fa2ecd934d3a" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/es-gilt-das-gesprochene-wort-2019"><strong>Es gilt das gesprochene Wort</strong></a> (2019).</p> <figure role="group" class="align-center"> <img alt data-entity-type="file" data-entity-uuid="ff1aed27-e426-45df-9466-c0e07b3a69c3" height="581" src="https://www.kino-zeit.de/sites/default/files/7381-Bezness-min-min-1000x590.jpg" width="984" loading="lazy"> <figcaption><strong>Es gilt das gesprochene Wort</strong> © X Verleih AG</figcaption> </figure> <h4>Eine Prä- und Post-Credit-Existenz der Figuren</h4> <p>Zwei ziemlich unterschiedliche Frauen, auch äußerlich. Mit rotem Lockenkopf und in hellen, pastellfarbenen Outfits stolpert Ina durch einen brütend heißen Sommertag. Mit oft streng zusammengebundenem dunklem Haar und Klamotten in eher gedeckten Tönen bewegt sich Marion durch die kalt wirkende und häufig verregnete Stadt.</p> <p>Was diese beiden Figuren jedoch gemeinsam haben, ist zum einen die Schauspielerin, die sie verkörpert: die 1974 in Cloppenburg geborene<a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="b90c4b82-5f40-401a-a4f0-219275221c08" href="https://www.kino-zeit.de/personen/anne-ratte-polle-0"> Anne Ratte-Polle</a>. Und zum anderen ist es eine Qualität, die sowohl durch ein gutes Drehbuch als auch durch die darstellerische Leistung von Ratte-Polle entsteht: Wir haben den Eindruck, dass diese Figuren auch schon vor Beginn der Filmhandlung ein Leben geführt haben und dass sie dieses nach dem Abspann fortsetzen werden – dass sie „echt“ sind.</p> <figure role="group" class="align-center"> <img alt data-entity-type="file" data-entity-uuid="32208706-98d2-4814-aa0d-5f39aa0137df" height="554" src="https://www.kino-zeit.de/sites/default/files/MV5BNTBiODgzNTQtZGRkZS00Njc3LWE1YWMtMDlkODE4MGI1YmQ2XkEyXkFqcGdeQXVyMTQ5MzIwMjA2.jpg" width="984" loading="lazy"> <figcaption><strong>Alle wollen geliebt werden</strong> © Camino</figcaption> </figure> <h4>Comedy, Drama – und alles dazwischen</h4> <p><strong>Alle wollen geliebt werden</strong>, inszeniert von<a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="d0117e51-cf4e-4e0e-85a4-7bda4893615c" href="https://www.kino-zeit.de/personen/katharina-woll"> Katharina Woll</a>, die zusammen mit <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="3427580e-7401-49e4-a45c-aa72e439e7d6" href="https://www.kino-zeit.de/personen/florian-plumeyer">Florian Plumeyer</a> auch das Skript verfasst hat, ist eine Tragikomödie. In vielen Passagen kann Ratte-Polle ihr humoristisches Talent demonstrieren. Ohne ihre Rolle zur <em><a href="https://gritdaily.com/the-clumsy-successful-woman-trope/">clumsy successful woman trope</a></em> verkommen zu lassen, legt sie die Psychotherapeutin Ina als leicht fahrige Person an, die wiederholt mit der Tücke des Objekts zu kämpfen hat. Da sind etwa Schuhe beim Betreten der Wohnung im Weg, da ist ein Wasserglas ganz fatal deplatziert, da bereiten die Stühle, die es zu schleppen gilt, erhebliche Probleme.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Wenn Ina am Morgen von der Praxis ihrer Ärztin wachgeklingelt wird und schlaftrunken am Telefon hängt, gibt Ratte-Polle uns nicht das Gefühl, sich gerade perfekt vorbereitet am Set in dieses Bett drapiert zu haben, sondern eben tatsächlich nach kurzem, unruhigem Schlaf, mit verrutschter, zerknitterter Nachtwäsche und mit wirren Gedanken im Kopf mit einem Anruf konfrontiert zu werden – und auch an etlichen Tagen zuvor mit vergleichbarer Unbill aus den (Alb-)Träumen gerissen worden zu sein.</p> <p>Bei <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="d9955ab8-a55b-4324-a434-81d7e9e27bc9" href="https://www.kino-zeit.de/personen/ilker-catak">İlker Çataks</a> <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="2dbf0e01-aa91-4954-a7a4-fa2ecd934d3a" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/es-gilt-das-gesprochene-wort-2019"><strong>Es gilt das gesprochene Wort</strong></a>, dessen Buch Çatak gemeinsam mit <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="6058e0ab-d77d-4151-815b-fe7b2e78385b" href="https://www.kino-zeit.de/personen/nils-mohl">Nils Mohl</a> geschrieben hat, ist das ähnlich, wenn auch in einem anderen Genre, dem Drama, verankert. Wie die Pilotin Marion ihrem unaufmerksamen Co-Piloten mit bissigen Kommentaren begegnet, wie sie nach einem Arbeitstag im Haus ihrer verstorbenen Eltern, in das sie gezogen ist, eher wie ein Gast umherläuft oder wie sie an späterer Stelle eine potenziell heikle Situation auf einem Polizeipräsidium erstaunlich unbeeindruckt und souverän löst – all das erzählt uns dank Ratte-Polles glaubhafter und geerdeter Darstellung so viel mehr über Marion, als es für den Plot unbedingt nötig gewesen wäre.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Sie nutzt den trockenen Humor, den das Drehbuchduo eingebaut hat, um aus Marion einen zähen Charakter mit kaum zu durchdringender Panzerung zu machen.</p> <h4>Jedes Genre wäre möglich</h4> <p>Eine zusätzliche beachtliche Gemeinsamkeit zwischen diesen beiden Figuren ist, dass wir sie uns ohne Weiteres in diversen anderen Genres vorstellen könnten – weil Ratte-Polle ihnen eine Komplexität verleiht, die gängige Muster auf spannende Weise durchbricht. In der Art, wie sie Ina verkörpert, könnte <strong>Alle wollen geliebt werden</strong> zum Beispiel jederzeit in einen Psychothriller kippen. Beziehungsweise wäre es absolut vorstellbar, dass sich Inas Vergangenheit oder Inas Zukunft in dieser Form schildern ließe. Wenn sich Inas egozentrische Mutter als Opfer gebärdet, wenn ihre pubertäre Tochter ihr hässliche Dinge an den Kopf wirft, wenn ihr Partner sie zu einer Entscheidung bezüglich eines Umzugs nach Finnland und einer Neuorientierung ihrer Karriere drängen will und wenn ihre Patient:innen wenig Einsicht zeigen – dann lässt uns Ratte-Polle wunderbar subtil und leise das Potenzial zur Eskalation spüren.</p> <p>Diese (hyper-)empathische Frau, die die Grenzen anderer respektiert, obwohl ihre eigenen von diesen ständig missachtet werden – sie könnte in jedem Augenblick explodieren. Eine Ahnung davon, wie (interessant) das dann aussehen würde, vermittelt uns Ratte-Polle in einer virtuosen Sequenz, in der Ina von ihrer Mutter auf deren Geburtstagsfest zum Singen genötigt wird: <em>You Sexy Thing</em> von <em>Hot Chocolate</em>, im schön geschmückten Garten, vor versammelter Verwandt-, Bekannt- und Nachbarschaft.</p> <p>Es ist – ohne Übertreibung – ein Ereignis der Schauspielkunst, in wie viele unterschiedliche Stimmungen Ratte-Polle ihre Figur hier in kurzen, intensiven Abständen fallen lässt: von Scham über Ermattung bis hin zum finalen Aufbegehren und Ausbruch. Wäre Ina eine dieser klischeehaft geschriebenen und gespielten Komödienfiguren, wäre diese Passage einfach ein netter Gag und zugleich der erreichte Höhepunkt einer Entwicklung. Bei Ratte-Polle wird es derweil zu einem konsequenten Schritt, bei dem wir sehr sicher sein können, dass nach dem Filmende einige weitere – mal in diese, mal in jene Richtung – folgen werden. In Ratte-Polles Interpretation wirkt nichts nur wie ein <em>Plot Point</em>, sondern alles wie ein prägnanter Ausschnitt aus dem komplizierten (und daher niemals lediglich in ein einziges Genre passenden) Leben eines Menschen.</p> <p>Marion aus <strong>Es gilt das gesprochene Wort</strong> könnte wiederum in einem anderen Universum auch eine herrliche Sitcom-Heldin sein, die ihr Umfeld mit ihrem Witz und ihrer Schlagfertigkeit in die Schranken zu weisen verstünde. Wie sie die Vorurteile abschmettert, mit denen sie sich durch ihre Scheinehe mit einem jüngeren kurdischen Mann plötzlich auseinandersetzen muss – das greift Ratte-Polle so treffend auf, dass uns als Publikum ohne nähere Erklärungen bewusst wird: Dieser Galgenhumor kommt nicht von ungefähr, er reicht tief in Marions Vergangenheit, er ist seit langer Zeit ein Teil von ihr – und wird ihr gewiss auch weiterhin erhalten bleiben.</p> <h4>Bühnen- und Leinwanderfolge</h4> <p>Vor ihrer aktuellen Hauptrolle in <strong>Alle wollen geliebt werden</strong> und ihrer Darbietung in <strong>Es gilt das gesprochene Wort</strong>, für die sie mit dem <em>Bayerischen Filmpreis</em> ausgezeichnet und für den <em>Deutschen Filmpreis</em> nominiert wurde, war Ratte-Polle neben ihrer umfangreichen und ebenfalls preisgekrönten Arbeit am Theater in diversen anderen zentralen Parts zu sehen. So brachte sie etwa in Interaktion mit <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="9d174f4d-1c61-4e5b-bb2b-9c728d61500f" href="https://www.kino-zeit.de/personen/frank-giering-0">Frank Giering</a> in <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="1739401f-5125-4520-b4d1-adb35ed00aa7" href="https://www.kino-zeit.de/personen/romuald-karmakar-1">Romuald Karmakars</a> <strong><a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="0790c8ba-ae94-4648-b762-ff1f3896f050" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/die-nacht-singt-ihre-lieder">Die Nacht singt ihre Lieder</a></strong> (2004) die hart zerbrechende Beziehung eines jungen Paares auf die Leinwand. Von Eva Behrendt wurde sie im Zusammenhang mit diesem Werk in einem lesenswerten <a href="https://taz.de/!785910/">Porträt in der taz</a> aus dem Jahre 2004 als „Gänsehauterzeugerin“ charakterisiert.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Hinzu kommen zahlreiche Auftritte in TV-Produktionen und Serien, wie beispielsweise <em><strong>Tatort</strong></em> (zwischen 2009 und 2021) oder <em><a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="043a7e29-3fd1-430c-b844-d3ecc53844f1" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/dark-2017"><strong>Dark</strong></a></em> (2017-2020).</p> <figure role="group" class="align-center"> <img alt data-entity-type="file" data-entity-uuid="c549afde-13fb-4df7-b69b-9035a53b1b17" height="529" src="https://www.kino-zeit.de/sites/default/files/sibylle-002.jpg" width="983" loading="lazy"> <figcaption><strong>Sibylle</strong> ©&nbsp;eksystent distribution filmverleih</figcaption> </figure> <h4>Maximale Wirkung auch bei geringer Screentime</h4> <p>Dass Ratte-Polles Begabung, einer Figur ein gefühltes Leben abseits der sichtbaren Bilder zu geben, sich nicht auf große, im Mittelpunkt eines Films stehende Rollen beschränkt, lässt sich etwa an ihrem kleinen Part in <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="taxonomy_term" data-entity-uuid="2a89ed5e-8b16-475e-8740-36bb0d942fad" href="https://www.kino-zeit.de/personen/christian-petzold-2">Christian Petzolds</a> <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="4707aa27-e27d-49af-8e6d-ece9561c676d" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/undine-2020"><strong>Undine</strong></a> (2020) aufzeigen. Mit der tragischen Liebesgeschichte zwischen dem titelgebenden Elementargeist, der im heutigen Berlin als Historikerin tätig ist, und dem Industrietaucher Christoph hat die von Ratte-Polle verkörperte Figur Anna herzlich wenig zu tun.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. Details in unseren Angaben zum <a href="https://b.kino-zeit.de/datenschutz" target="_blank" title="Datenschutz">Datenschutz</a>.</p><p><a href="javascript:Cookiebot.submitCustomConsent(true,true,true);Cookiebot.hide()" class="btn btn-primary">Zustimmen und ansehen</a></p></div> <div class="cookieconsent-optin-marketing"> <iframe width="854" height="480" frameborder="0" allowfullscreen="allowfullscreen" data-cookieconsent="marketing" data-src="https://www.youtube.com/embed/_XSzVgjeyfM?autoplay=0&amp;start=0&amp;rel=0"></iframe> </div> </div> <p>Anna ist Undines Vorgesetzte – und kämpft in ihrem Alltag vermutlich mit anderen Sorgen als alten Racheflüchen. „Du schaffst das schon“, entgegnet sie Undine, als sie dieser einen eher unliebsamen Last-Minute-Auftrag ohne Gnade zuschiebt – und zack, verschwindet sie nach kurzer Verabschiedung aus der Tür. „So, ich muss“, meint sie dann an späterer Stelle ein bisschen schroff zu Christoph, als dieser sie nach Undines Verbleib fragt. „Geht weiter jetzt, hm“, wirft sie noch hinterher, nachdem sie hastig ihren Kaffee ausgetrunken hat. Und schon ist sie wieder raus aus der Handlung. Wir wissen nicht, was Anna eigentlich so umtreibt. Aber Ratte-Polle lässt uns ahnen, dass sich daraus bestimmt ebenfalls ein reizvoller Film machen ließe – mit einem spannenden Vor- und Nachleben der Figur.</p> <lt-toolbar class="lt--mac-os" contenteditable="false" data-lt-adjust-appearance="true" data-lt-force-appearance="light" style="display: none;"><lt-div class="lt-toolbar__wrapper" style="left: 1043px; position: absolute !important; top: 651px !important; bottom: auto !important; z-index: auto;"><lt-div class="lt-toolbar__extras"><lt-span class="lt-toolbar__disable-icon"><lt-comp-icon class="lt-icon--disable lt-icon--clickable" data-lt-prevent-focus="true"><lt-span class="lt-icon__icon lt-icon__disable"></lt-span><lt-div class="lt-icon__tooltip lt-icon__tooltip--top-right lt-icon__tooltip--disable">Prüfung deaktivieren</lt-div></lt-comp-icon></lt-span><lt-div class="lt-toolbar__divider"></lt-div><lt-div class="lt-toolbar__premium-icon"><lt-div class="lt-icon__tooltip lt-icon__tooltip--top-right">Premium-Vorschläge</lt-div></lt-div></lt-div><lt-div class="lt-toolbar__status-icon lt-toolbar__status-icon-has-no-errors" title></lt-div><lt-div class="lt-toolbar__premium-icon-dot"></lt-div><lt-div class="lt-toolbar__status-icon-in-progress"></lt-div></lt-div></lt-toolbar><lt-toolbar class="lt--mac-os" contenteditable="false" data-lt-adjust-appearance="true" data-lt-force-appearance="light" style="display: none;"><lt-div class="lt-toolbar__wrapper" style="left: 1043px; position: absolute !important; top: 1409px !important; bottom: auto !important; z-index: auto;"><lt-div class="lt-toolbar__extras"><lt-span class="lt-toolbar__disable-icon"><lt-comp-icon class="lt-icon--disable lt-icon--clickable" data-lt-prevent-focus="true"><lt-span class="lt-icon__icon lt-icon__disable"></lt-span><lt-div class="lt-icon__tooltip lt-icon__tooltip--top-right lt-icon__tooltip--disable">Prüfung deaktivieren</lt-div></lt-comp-icon></lt-span><lt-div class="lt-toolbar__divider"></lt-div><lt-div class="lt-toolbar__premium-icon"><lt-div class="lt-icon__tooltip lt-icon__tooltip--top-right">Premium-Vorschläge</lt-div></lt-div></lt-div><lt-div class="lt-toolbar__status-icon lt-toolbar__status-icon-has-no-errors" title></lt-div><lt-div class="lt-toolbar__premium-icon-dot"></lt-div><lt-div class="lt-toolbar__status-icon-in-progress"></lt-div></lt-div></lt-toolbar><lt-toolbar class="lt--mac-os" contenteditable="false" data-lt-adjust-appearance="true" data-lt-force-appearance="light" style="display: none;"><lt-div class="lt-toolbar__wrapper" style="left: 1042px; 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position: absolute !important; top: 3136px !important; bottom: auto !important; z-index: auto;"><lt-div class="lt-toolbar__extras"><lt-span class="lt-toolbar__disable-icon"><lt-comp-icon class="lt-icon--disable lt-icon--clickable" data-lt-prevent-focus="true"><lt-span class="lt-icon__icon lt-icon__disable"></lt-span><lt-div class="lt-icon__tooltip lt-icon__tooltip--top-right lt-icon__tooltip--disable">Prüfung deaktivieren</lt-div></lt-comp-icon></lt-span><lt-div class="lt-toolbar__divider"></lt-div><lt-div class="lt-toolbar__premium-icon"><lt-div class="lt-icon__tooltip lt-icon__tooltip--top-right">Premium-Vorschläge</lt-div></lt-div></lt-div><lt-div class="lt-toolbar__status-icon lt-toolbar__status-icon-has-no-errors" title></lt-div><lt-div class="lt-toolbar__premium-icon-dot"></lt-div><lt-div class="lt-toolbar__status-icon-in-progress"></lt-div></lt-div></lt-toolbar></div> <div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/anne-ratte-polle" hreflang="de">Anne Ratte-Polle</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/personen/ilker-catak" hreflang="de">Ilker Çatak</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/personen/katharina-woll" hreflang="de">Katharina Woll</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/carolina-hellsgard" hreflang="de">Carolina Hellsgård</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/personen/michael-krummenacher-1" hreflang="de">Michael Krummenacher</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/personen/christian-petzold-2" hreflang="de">Christian Petzold</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/portraet" hreflang="de">Porträt</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/schauspielerin" hreflang="de">Schauspielerin</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/special" hreflang="de">Special</a></div> <section> <div id="kommentare-form" class="single-box"> <h4>Meinungen</h4> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=56796&amp;2=comment&amp;3=comment" token="9UXJViFswiqC05K1AxnUbvnmZ221DP6wYP6aF1HyaA8"></drupal-render-placeholder> </div> </section> <div class="field field--name-field-aktuelles-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item">Features</div> </div> <span class="kritiker"><a href="https://www.kino-zeit.de/personen/andreas-koehnemann-2" hreflang="de">Andreas Köhnemann</a></span>vom modul heute<time datetime="2023-03-08T08:50:03Z">08.03.2023</time> <div class="field field--name-field-logline field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Gerade ist die Schauspielerin Anne Ratte-Polle in der Tragikomödie „Alle wollen geliebt werden“ zu sehen – und beweist darin erneut ihr großes Talent, einer fiktiven Figur nachfühlbares Leben einzuhauchen.</p> </div> <div class="field field--name-field-label field--type-entity-reference field--label-hidden field--item">Features</div> Wed, 08 Mar 2023 08:50:03 +0000 sseidler 56796 at https://www.kino-zeit.de Frances McDormand – Natürlichkeit in Person https://www.kino-zeit.de/news-features/features/frances-mcdormand-natuerlichkeit-in-person <span>Frances McDormand – Natürlichkeit in Person</span> <div class="field field--name-field-kurztext field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Ein saftiger Tritt in die Genitalien – damit startet <a href="https://www.kino-zeit.de/tag/frances-mcdormand" hreflang="de" tabindex="-1">Frances McDormand</a> ihre Leinwandkarriere in der Thriller-Satire <strong><a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="37d31888-ef6d-4f88-93ef-157c144c99bd" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/blood-simple">Blood Simple</a></strong>&nbsp;(1984). Dass die von ihr gespielte Figur ihren schmierig-gewalttätigen Ehemann (Dan Hedaya) in einem bedrohlichen Moment auf diese Weise niederstreckt, hat rückblickend Symbolkraft: Seht her, ich bin eine Frau, die sich nicht rumschubsen lässt, die sich zu wehren weiß! Diese Botschaft scheint schon besagte Szene zu transportieren, auch wenn die von ihr verkörperte Abby leicht naive Züge tragen mag.&nbsp;</p> </div> <span><span>Mathis Raabe</span></span> <span><time datetime="2023-02-06T12:20:06+01:00" title="Montag, Februar 6, 2023 - 12:20">06.02.2023</time></span> <div class="field field--name-field-bilder field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item"><article class="media media-bildmedien"> <div class="field field--name-field-bild field--type-image field--label-hidden field--item"> <img src="https://www.kino-zeit.de/sites/default/files/styles/grosse_klickstrecke_940x530_/public/2023-02/Kino-Zeit%20Vorlage%20%281%29.png?itok=TK11Ouqg" width="940" height="530" alt="Frances McDormand_Blood Simple_Fargo_Nomadland" class="img-responsive"> </div> <div class="field field--name-field-copyright field--type-string field--label-hidden field--item">Studiocanal / Getty Images / Disney</div> <div class="field field--name-field-bildunterschrift field--type-string field--label-hidden field--item">Blood Simple / Fargo / Nomadland</div> </article> </div> </div> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field--item"><p>Als Verfechterin weiblicher Selbstbestimmung und von Gleichstellung und Diversity im Kinogeschäft gilt McDormand spätestens seit ihrer vielbeachteten Oscar-Dankesrede, die sie im März 2018 nach dem Gewinn des Preises für ihre Darbietung in der Provinzgroteske <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="f2ffe218-a25c-45e4-8ce6-bce83637fa14" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/three-billboards-outside-ebbing-missouri"><b>Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</b></a> (2017) zum Besten gab. Mahnungen und schöne Worte sind bei dieser Gala oft zu hören. Dieses Mal stand aber jemand auf der Bühne, in schlichtem Kleid und ohne Glamourschein, dem man das eigene Interesse, die Betroffenheit sofort abnehmen konnte. Schon deshalb, weil die Filmografie der US-Schauspielerin eine deutliche Sprache spricht.&nbsp;</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Selbstständigkeit in allen nur erdenklichen Schattierungen – dieser rote Faden zieht sich durch das nun fast schon vier Jahrzehnte umspannende Schaffen der seit 1984 mit <b>Blood</b>-<b>Simple</b>-Regisseur <a href="https://www.kino-zeit.de/tag/joel-coen" hreflang="de" tabindex="-1">Joel Coen</a> verheirateten Mimin.</p> <p>Bereits bei ihrem Auftakt im Filmzirkus entwarf sie das reizvolle Porträt einer jungen Ehebrecherin, die einerseits wie die Unschuld vom Lande auftritt, andererseits aber auch zupackt, sofern es die Umstände erfordern. Mit dem eingangs erwähnten Tritt schlägt Abby ihren übergriffigen Gatten in die Flucht. Und auch als sie am Ende von einem mordenden Detektiv (M. Emmet Walsh) attackiert wird, hat sie Antworten parat. Nicht umsonst überlebt ihre Figur als Einzige den tödlichen Verwicklungsreigen, der aus dem bizarr-dilettantischen Verhalten der Männer erwächst.</p> <p>&nbsp;</p> <h4>Der erste Oscar</h4> <p>Eine andere Form der Selbstbehauptung beschreibt die Krimifarce <b>Fargo: Blutiger Schnee</b> von 1996, für die ebenfalls ihr Ehemann Joel und dessen Bruder <a href="https://www.kino-zeit.de/tag/ethan-coen" hreflang="de" tabindex="-1">Ethan Coen</a> verantwortlich zeichneten. McDormands endgültiger Durchbruch, bedacht mit ihrem ersten Oscar als Hauptdarstellerin, besticht durch eine Mischung aus Mütterlichkeit, Verschrobenheit und Entschlossenheit. Als hochschwangere Polizeichefin eines verschneiten Kaffs, die einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Entführung auf die Schliche kommt, stapft die Schauspielerin mit einer Columbo-artigen Attitüde durch den Film, gibt sich verständlich und zeigt bei aller Höflichkeit, wann die Ermittlerin ihren Standpunkt mit Nachdruck untermauern muss. Zum Beispiel, als ein früherer Mitschüler (Steve Park) allzu aufdringlich wird. Herrlich ist überdies, wie es McDormand im Zusammenspiel mit John Carroll Lynch gelingt, eine ehrlich fürsorgliche Eheatmosphäre zu erzeugen. Selten wirkte Heimeligkeit auf der großen Leinwand sympathischer.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Zu sehen ist sie hier in der Rolle einer von Trauer und Wut zerfressenen Mutter, die nach der Vergewaltigung und Ermordung ihrer Tochter die schlechte Polizeiarbeit öffentlich anprangert. Eine zum Teil derbe Ausdrucksweise und drastische Handlungen – vor allem der Angriff auf einen Zahnarzt bleibt hängen – sind Zeichen einer tiefsitzenden Verbitterung und einer erstaunlichen Unbeugsamkeit. Gleichzeitig lässt McDormand ihre Figur aber nie zu einer platten Furie verkommen, sondern arbeitet auch ihre verletzlich-menschliche Seite in feinen Nuancen heraus.&nbsp;</p> <p>Persönlich und intim wie wohl nie zuvor gibt sich die US-Schauspielerin in ihrem dritten Oscar-Streich <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="14e47c42-af93-44ed-a058-7a795e17bc5f" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/nomadland-2020"><b>Nomadland</b></a> (2020), einem fast dokumentarisch anmutenden Drama über eine Drifterin auf der Suche nach Arbeit, die ihre gesamte Existenz verloren hat. Dass McDormand die Protagonistin Fern mit einer ungeheuerlichen Überzeugungskraft verkörpert, liegt vielleicht auch ein wenig an ihren eigenen Erfahrungen. Immerhin machte sie als Adoptivkind im Schoß einer Pastorenfamilie in der Kindheit selbst mehrere Ortswechsel mit. Bemerkenswert ist jedenfalls, wie geschmeidig sie sich in ein zum Großteil aus Laien bestehendes Ensemble einfügt. Dass ihr die vom Leben gezeichnete Fern sehr nahesteht, ließ McDormand in einigen ihrer rar gesäten Interviews durchblicken: Wiederholt habe sie selbst mit dem Gedanken gespielt, der Filmindustrie den Rücken zu kehren, ihren Namen zu ändern und in einem Van durch die USA zu zuckeln.&nbsp;</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Ein Geheimnis ihres Erfolgs ist es, dass sie sich nach dem <b>Fargo</b>-Oscar bewusst rar gemacht, Presseveranstaltungen auf ein Minimum begrenzt und sich so eine im positiven Sinne rätselhafte Aura bewahrt hat. „Bodenständig“ ist ein abgenutzter Begriff. Hier trifft er den Nagel aber auf den Kopf. McDormand lebt mit ihrem Mann abseits des Hollywood-Trubels, hat keine Lust, am Social-Media-Theater teilzunehmen, und ist das beste Beispiel für aufregende Natürlichkeit – aufwendiges Make-up, pompöse Kleider oder Botox, all das, was in der Filmwelt gang und gäbe ist, sieht man bei ihr selten oder gar nicht. Selbstbewusst streckt sie ihr faltiges, von gelebter Zeit erzählendes Gesicht in die Kamera und verkauft uns gerade damit jede Rolle.</p> <p>&nbsp;</p> <h4>Den eigenen Weg gehen</h4> <p>Frances McDormand mag eine der am meisten prämierten Darstellerinnen der Geschichte sein. Und doch kennen keineswegs alle Kinogänger*innen ihren Namen. Warum? Wahrscheinlich, weil sie schwer zu fassen ist, vieles ausprobiert, sich nicht festlegen lässt. Seit ihrer Ausbildung am Bethany College und an der Yale School of Drama ist McDormand dem Theater, auch dessen experimentellen Ausprägungen, verbunden. Den begehrten Tony Award erhielt sie 2011 für ihr Mitwirken in David Lindsay-Abaires Broadway-Stück <i>Good People</i>.</p> <p>Was ihr Kinoschaffen betrifft, steht sie schon immer unabhängigen, eigenwilligeren Produktionen nahe. Gern gesehener Gast ist McDormand in den von schrägen Figuren bevölkerten und mit absurden Eskalationen aufwartenden Werken ihres Ehemannes und ihres Schwagers. Auf <b>Blood Simple </b>folgten <b>Arizona Junior </b>(1987), <b>Miller’s Crossing </b>(1990) und <b>Barton Fink </b>(1991). Für Aufsehen in den Anfängen ihrer Karriere sorgte sie vor allem mit ihrem Auftritt als reumütige Ehefrau eines mit dem Ku-Klux-Klan verbandelten Polizisten in Alan Parkers Krimidrama <b>Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses </b>(1988), der ihr eine erste Oscar-Nominierung einbrachte. Ausflüge in konventionellere, spektakellastige Hollywood-Gefilde unternahm sie gelegentlich, etwa in Sam Raimis Superheldenfilm <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="5e8388de-137e-4e1a-88e1-14a710bb1965" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/darkman-blu-ray-steelbook"><b>Darkman</b></a> (1990), in Karyn Kusamas Science-Fiction-Thriller <b>Æon Flux </b>(2005), in Michael Bays Krawallactioner <b><a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="e0a94fc1-c978-4231-92ba-52b77e119294" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/transformers-dark-of-the-moon-2011">Transformers 3: Die dunkle Seite des Mondes</a> </b>(2011) und im Animationsabenteuer <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="e602a619-4276-4467-8784-b19dec0aabc0" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/madagascar-3-flucht-durch-europa"><b>Madagascar 3: Flucht durch Europa</b></a> (2012).&nbsp;</p> <p>Treu blieb Frances McDormand trotz dieser Stippvisiten aber all die Jahre einem Kino, das eigene Wege geht und nicht selten mit herrlich absurden Einfällen glänzt. Für Robert Altman stand sie im gesellschaftskritischen Episodenfilm <b>Short Cuts</b> (1993) vor der Kamera. Unter der Regie ihres Mannes spielte sie in der Noir-Hommage <b>The Man Who Wasn’t There</b> (2001) als eine Art <i>femme fatale </i>die fremdgehende Gattin des deprimierten, in einen Teufelskreis schlitternden Protagonisten und sorgte in der Geheimdienstkomödie <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="0d613257-c1e7-486f-a914-627d44b9a460" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/burn-after-reading-2008"><b>Burn After Reading</b></a> (2008) in der Rolle einer von Schönheitsoperationen besessenen Fitness-Center-Mitarbeiterin für amüsante Akzente. Auch das exzentrische Universum von <a href="https://www.kino-zeit.de/personen/wes-anderson-1" hreflang="de" tabindex="-1">Wes Anderson</a> betrat sie mehrfach, etwa in <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="0e0b0948-c874-4d93-afa1-d06c4a62cd52" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/moonrise-kingdom"><b>Moonrise Kingdom</b></a> (2012).&nbsp;</p> <p>Von ihrem Hang zu unangepassten weiblichen Figuren legt nicht zuletzt das Tatsachendrama <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="bbf67e14-b014-4317-a1d6-accf756887a6" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/kaltes-land-2005"><b>Kaltes Land</b></a> (2005) Zeugnis ab. In diesem Film über einen Musterprozess wegen sexueller Diskriminierung am Arbeitsplatz spielt sie in einer Nebenrolle eine der wenigen Frauen, die in einem Bergwerk in Minnesota arbeitet.&nbsp;</p> <p>&nbsp;</p> <h4>TV-Präsenz</h4> <p>Neben Kino und Theater gehört auch das Fernsehen zu McDormands Experimentierfeldern. Schon nach dem Beginn ihrer Karriere trat sie in diversen TV-Arbeiten auf. Besonders großes Lob erhielt sie für ihre Performance in der Miniserie <b>Olive Kitteridge</b> (2014). Als scharfzüngige, verbitterte, aber auch gutherzige Lehrerin, die sich durch einen tragikomisch entworfenen Kleinstadtkosmos bewegt, sicherte sie sich völlig verdient einen Emmy in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“. Die mit Preisen überhäufte Fernsehserie gehörte außerdem zu den ersten Projekten, die McDormand mit ihrer eigenen Produktionsfirma aus der Taufe hob.&nbsp;</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Einem Drama über mehrere Frauen, die sich nach massiven sexuellen Übergriffen in einer mennonitischen Siedlung darüber austauschen, ob sie die Kolonie und damit ihr altes Leben verlassen sollen. Bezeichnend für McDormands Vielseitigkeit und ihren Mut ist in diesem zuweilen schmerzhaft eindringlichen Film über Unterdrückung, Misogynie und männliche Gewaltmuster der von ihr bekleidete Kleinpart. In der Öffentlichkeit als Kämpferin für Frauenrechte auftretend, steht sie hier genau für das Gegenteil. Mit verhärteten Gesichtszügen gibt sie ein das brutale patriarchale System nicht in Frage stellendes Gemeindemitglied – und hinterlässt nachhaltigen Eindruck, obwohl ihre Figur nur wenig <i>screen time </i>und kaum Sprechanteil bekommt. Ein untrügliches Zeichen für außergewöhnliche darstellerische Qualitäten! Bleibt nur zu hoffen, dass Frances McDormand in absehbarer Zeit nicht doch ihren laut geäußerten Traum von einer Flucht aus der Filmbranche realisiert…</p> </div> <div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/frances-mcdormand" hreflang="de">Frances McDormand</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/joel-coen" hreflang="de">Joel Coen</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/ethan-coen" hreflang="de">Ethan Coen</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/portraet" hreflang="de">Porträt</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/schauspielerin" hreflang="de">Schauspielerin</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/filmografie" hreflang="de">Filmografie</a></div> <section> <div id="kommentare-form" class="single-box"> <h4>Meinungen</h4> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=56577&amp;2=comment&amp;3=comment" token="-xRD_wYO71EeiZF_cX645CSBDgoXKELv_spyFiYjh8g"></drupal-render-placeholder> </div> <article data-comment-user-id="0" id="comment-32752" class="comment js-comment by-anonymous"> <mark class="hidden" data-comment-timestamp="1676394460"></mark> <footer> </footer> <div class="meinung-wrapper"> <div class="row"> <div class="col-md-9"> <strong>Pierre H Schimek</strong> <span class="trenner">·</span> <span class="comment-date">13.02.2023</span> <div class="field field--name-comment-body field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Ich bin sehhr daran inresiert</p> </div> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderLinks" arguments="0=32752&amp;1=default&amp;2=de&amp;3=" token="TF84ekQQvu0aqKcPgVAk8rQxknQkXNA4OpqKC3zqGxc"></drupal-render-placeholder> </div> <div class="col-md-3"> <article> <drupal-render-placeholder callback="masquerade.callbacks:renderCacheLink" arguments="0=0" token="ILdXoOtNZU3Ew6XRLNYMp93y_sIgmtkQ-nHT00BmtAw"></drupal-render-placeholder></article> </div> </div> </div> </article> </section> <div class="field field--name-field-aktuelles-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item">Features</div> </div> <span class="kritiker"><a href="https://www.kino-zeit.de/personen/christopher-diekhaus-1" hreflang="de">Christopher Diekhaus</a></span>vom modul heute<time datetime="2023-02-08T08:00:00Z">08.02.2023</time> <div class="field field--name-field-logline field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Frances McDormand ist eine der am meisten prämierten Darstellerinnen der Geschichte, blieb aber immer einem eigenwilligen, unabhängigen Kino treu.</p> </div> <div class="field field--name-field-label field--type-entity-reference field--label-hidden field--item">Features</div> Mon, 06 Feb 2023 11:20:06 +0000 Mathis Raabe 56577 at https://www.kino-zeit.de Gina Lollobrigida - das Multitalent https://www.kino-zeit.de/news-features/empfehlungen-darling-der-woche/gina-lollobrigida-das-multitalent <span>Gina Lollobrigida - das Multitalent</span> <div class="field field--name-field-kurztext field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>In den Nachrufen auf Lollobrigida finden sich wiederholt die Bezeichnungen „Diva“ und „Sexsymbol“. Während erstere ein gewisses Verhaltensmuster mit Allüren impliziert, ist letztere vor allem eine Reduzierung auf Äußerlichkeiten. Zu den vielen bemerkenswerten Dingen an der 1927 in der Nähe von Rom geborenen Schauspielerin zählt jedoch ihre Vielseitigkeit.</p> <p>Lollobrigida studierte am Liceo Artistico Bildhauerei und Malerei und ließ sich obendrein zur Opernsängerin ausbilden. Ihr Durchbruch als Schauspielerin gelang ihr 1952 in dem Mantel-und-Degen-Film <strong>Fanfan, der Husar</strong> von Christian-Jaque, in dem sie gewitzt das Love Interest des Titelhelden verkörperte, sowie mit <strong>Die Schönen der Nacht</strong> von René Clair.</p> <p>Mit Werken wie <strong>Trapez</strong> (1956) von Carol Reed, als Frau zwischen zwei befreundeten Artisten (gespielt von Burt Lancaster und Tony Curtis), oder <strong>Fremde Bettgesellen</strong> (1965), als Leinwandpartnerin von Rock Hudson, erlangte Lollobrigida Hollywood-Ruhm. Ihre ikonischste Rolle ist indes vermutlich die der schönen Esmeralda in Jean Delannoys&nbsp;Victor-Hugo-Adaption <b>Der Glöckner von Notre Dame </b>(1956) an der Seite von Anthony Quinn.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Auch im Bereich der Modefotografie (für die Vogue) war sie tätig; ebenso blieb sie der Bildhauerei treu und arbeitete hierbei mit Bronze und Holz.</p> <p>Ähnlich wie die vor einigen Monaten verstorbene <a href="https://www.kino-zeit.de/news-features/empfehlungen-darling-der-woche/angela-lansbury-ein-jahrhundert-star">Angela Lansbury</a> gehörte Lollobrigida zu einer Generation von Künstler:innen mit zahlreichen Talenten und sollte uns daher als Jahrhundertstar in Erinnerung bleiben.</p> </div> <span><span>Andreas Köhnemann</span></span> <span><time datetime="2023-01-19T16:27:55+01:00" title="Donnerstag, Januar 19, 2023 - 16:27">19.01.2023</time></span> <div class="field field--name-field-bilder field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item"><article class="media media-bildmedien"> <div class="field field--name-field-bild field--type-image field--label-hidden field--item"> <img src="https://www.kino-zeit.de/sites/default/files/styles/grosse_klickstrecke_940x530_/public/2023-01/Ivo_Lollobrigida_2.jpg?itok=Mf-ajQt8" width="940" height="530" alt="Gina Lollobrigida in den 1960er Jahren" class="img-responsive"> </div> <div class="field field--name-field-copyright field--type-string field--label-hidden field--item">Ivo Bulanda / CC BY-SA 3.0</div> <div class="field field--name-field-bildunterschrift field--type-string field--label-hidden field--item">Gina Lollobrigida in den 1960er Jahren</div> </article> </div> </div> <div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/personen/gina-lollobrigida-0" hreflang="de">Gina Lollobrigida</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/darling-der-woche" hreflang="de">Darling der Woche</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/schauspielerin" hreflang="de">Schauspielerin</a></div> <section> <div id="kommentare-form" class="single-box"> <h4>Meinungen</h4> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=56435&amp;2=comment&amp;3=comment" token="2716NkjjeerdCKuN2MSwclGdEAZGK73AWPlcFA0O7Z0"></drupal-render-placeholder> </div> </section> <div class="field field--name-field-aktuelles-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item">Empfehlungen</div> </div> <span class="kritiker"><a href="https://www.kino-zeit.de/personen/andreas-koehnemann-2" hreflang="de">Andreas Köhnemann</a></span>vom modul heute<time datetime="2023-01-23T09:00:00Z">23.01.2023</time> <div class="field field--name-field-logline field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Am 16. Januar 2023 ist Gina Lollobrigida im Alter von 95 Jahren verstorben. Sie war, wie einige Stars ihrer Zeit, eine Person mit vielen künstlerischen Fähigkeiten.</p> </div> <div class="field field--name-field-label field--type-entity-reference field--label-hidden field--item">Darling der Woche</div> Thu, 19 Jan 2023 15:27:55 +0000 Andreas Köhnemann 56435 at https://www.kino-zeit.de Angela Lansbury - Ein Jahrhundert-Star https://www.kino-zeit.de/news-features/empfehlungen-darling-der-woche/angela-lansbury-ein-jahrhundert-star <span>Angela Lansbury - Ein Jahrhundert-Star</span> <div class="field field--name-field-kurztext field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>„Actors are not made, they are born“ – das ist eines der vielen schönen Zitate von Angela Lansbury, die sich im Netz finden lassen. Und tatsächlich war <span jsslot>Lansbury zeitlebens die geborene Schauspielerin.</span></p> </div> <span><span>Andreas Köhnemann</span></span> <span><time datetime="2022-12-27T15:02:47+01:00" title="Dienstag, Dezember 27, 2022 - 15:02">27.12.2022</time></span> <div class="field field--name-field-bilder field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item"><article class="media media-bildmedien"> <div class="field field--name-field-bild field--type-image field--label-hidden field--item"> <img src="https://www.kino-zeit.de/sites/default/files/styles/grosse_klickstrecke_940x530_/public/2022-12/Angela.jpg?itok=LgHaaEkF" width="940" height="530" alt="Porträt von Angela Lansbury im Jahre 2013" class="img-responsive"> </div> <div class="field field--name-field-copyright field--type-string field--label-hidden field--item">Eva Rinaldi / CC BY-SA 2.0; https://de.wikipedia.org/wiki/Angela_Lansbury#/media/Datei:Angela_Lansbury_(8356239174).jpg</div> <div class="field field--name-field-bildunterschrift field--type-string field--label-hidden field--item">Angela Lansbury im Jahre 2013</div> </article> </div> </div> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field--item"><p><span jsslot><span id="cke_bm_360S" style="display: none;">&nbsp;</span>Bereits für ihr Leinwanddebüt im Jahre 1944 im Psychodrama </span><strong>Das Haus der Lady Alquist</strong> von George Cukor war sie für einen Nebenrollen-Oscar nominiert; 1946 und 1963 folgten weitere Nominierungen für die Literaturverfilmung <strong>Das Bildnis des Dorian Gray</strong> und den Politthriller <strong>Botschafter der Angst</strong>, ehe ihr 2014 der Ehrenoscar für ihr Lebenswerk zugesprochen wurde.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. 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Ihre Rolle im Fernsehfilm <strong>Mord nach Plan</strong> aus dem Jahre 1984 nahm jenen ikonischen Serienpart bereits vorweg: Auch hier gab Lansbury eine Krimi-Autorin, allerdings eine deutlich rabiatere, die es ihrem Umfeld aus Personal und Familie nicht gerade leicht macht. Überdies spielte sie Miss Marple im All-Star-Movie <strong>Mord im Spiegel</strong> (1980) und war sowohl auf dem Broadway als Theaterstar als auch als Synchronsprecherin und -sängerin (etwa als Mrs. Potts im Disney-Klassiker <strong>Die Schöne und das Biest</strong>) überaus gefragt. Wer sie einmal auf der Bühne erleben durfte, wusste fortan, was Energie und Schwung (auch noch im hohen Alter) bedeuten.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. 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Mit dem Musicalkomponisten Stephen Sondheim, <span>dem Basketballspieler Kareem Abdul-Jabbar und der Schauspielerin </span>Natasha Lyonne spielt „Angie“ hier mit dem Protagonisten Benoit Blanc (Daniel Craig)&nbsp;das Social-Deduction-Game <em>Among Us</em> – und falls wir bis dahin noch Zweifel hatten, dass Blanc ein sympathischer Typ ist, dürfte spätestens diese Auswahl an extrem coolen Freund:innen beweisen, wie toll er ist. Ein sehr cleverer Einsatz der Schauspiel-Legende und ein wirklich hübscher Schlusspunkt am Ende einer langen, beeindruckenden Karriere!</p> </div> <div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/personen/angela-lansbury-0" hreflang="de">Angela Lansbury</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/darling-der-woche" hreflang="de">Darling der Woche</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/schauspielerin" hreflang="de">Schauspielerin</a></div> <section> <div id="kommentare-form" class="single-box"> <h4>Meinungen</h4> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=56233&amp;2=comment&amp;3=comment" token="3qkVWBVyF3xxf053xlff0Y-TXKLsBHVCmoMuf3mqr3o"></drupal-render-placeholder> </div> </section> <div class="field field--name-field-aktuelles-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item">Empfehlungen</div> </div> <span class="kritiker"><a href="https://www.kino-zeit.de/personen/andreas-koehnemann-2" hreflang="de">Andreas Köhnemann</a></span>vom modul heute<time datetime="2023-01-02T08:00:00Z">02.01.2023</time> <div class="field field--name-field-logline field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Am 11. Oktober 2022 starb die Schauspielerin Angela Lansbury kurz vor ihrem 97. Geburtstag. Wer genau hinschaut, kann sie in einem aktuellen Netflix-Hit in einem ihrer letzten Auftritte sehen.</p> </div> <div class="field field--name-field-label field--type-entity-reference field--label-hidden field--item">Darling der Woche</div> Tue, 27 Dec 2022 14:02:47 +0000 Andreas Köhnemann 56233 at https://www.kino-zeit.de Corinna Harfouch - Die Spielwütige  https://www.kino-zeit.de/news-features/features-empfehlungen/corinna-harfouch-die-spielwuetige <span>Corinna Harfouch - Die Spielwütige&nbsp;</span> <div class="field field--name-field-kurztext field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Sie ist eine der großen Charakterdarstellerinnen im deutschen Film und Fernsehen. Corinna Harfouch hat Vera Brühne gespielt, aber auch Magda Goebbels. Mehr als 110 Rollen umfasst ihre Filmografie, und man begrüßt sie schon wie eine alte Bekannte, wenn sie irgendwo in einer Nebenrolle um die Ecke biegt. Trotzdem hat sie in rund 40 Jahren vor der Kamera ihr Geheimnis bewahrt. In eine Schublade stecken lässt sie sich nicht, denn sie sucht die Herausforderung, das Neue, das Verlassen der Komfortzone. Oft hat man sie als spröde beschrieben, als eigenwillig oder widerspenstig. Aber all das sind unzureichende Festlegungsversuche, denn hinter der Oberfläche eines Charakters lässt sie oft eine gegenteilige Seite durchschimmern, hinter dem Harten das Zarte, hinter dem Durchsetzungswillen das Verletzliche. Man wird sich ihr in einem Porträt nur annähern können, sie nicht vollständig ergründen. Und das ist gut so.</p> <p>&nbsp;</p> </div> <span><span>cneffe</span></span> <span><time datetime="2022-12-16T13:52:25+01:00" title="Freitag, Dezember 16, 2022 - 13:52">16.12.2022</time></span> <div class="field field--name-field-bilder field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item"><article class="media media-bildmedien"> <div class="field field--name-field-bild field--type-image field--label-hidden field--item"> <img src="https://www.kino-zeit.de/sites/default/files/styles/grosse_klickstrecke_940x530_/public/2019-10/lara_005.jpg?itok=hhH4xwhl" width="940" height="530" alt="Filmstill zu Lara (2019) von Jan-Ole Gerster" title="lara_005" class="img-responsive"> </div> <div class="field field--name-field-copyright field--type-string field--label-hidden field--item">Studiocanal GmbH</div> <div class="field field--name-field-bildunterschrift field--type-string field--label-hidden field--item">Lara (2019) von Jan-Ole Gerster</div> </article> </div> </div> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field--item"><h4>Die Schauspielerin (1988)</h4> <p>Aufschlussreich im Hinblick auf die weitere Karriere ist ihr erster großer Erfolg in dem DEFA-Film <strong>Die Schauspielerin</strong> von Siegfried Kühn. Gleich zu Beginn lässt sie ihre Wandlungsfähigkeit aufblitzen, allein in einer Garderobe am Theater, wo sie die Maria Stuart in Friedrich Schillers gleichnamigem Drama spielt. Vor dem Spiegel variiert sie den Satz: „Ich will in meinem Beisein nichts über die Schwäche des Geschlechtes hören.“ Mal intoniert sie ihn neutral, fast sachlich, dann herrisch und anschließend zart hingehaucht, flehend, den Tränen nahe. Der Satz gehört eigentlich Elisabeth, der Königin von England, ihrer großen Gegenspielerin in dem Stück. Ihre eigene, nicht gerade bescheidene Rolle hat die Figur von Corinna Harfouch mühelos drauf, aber sie will mehr. „Verdammt“, sagt sie, „ich hätte die Elisabeth spielen sollen.“ Der Film ist ein früher Beweis für ihre Vielseitigkeit. Beim Karlovy Vary Festival wurde sie 1988 dafür als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.&nbsp;</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Doch um der Liebe willen geht sie nach Berlin, wo sie versteckt, quasi im Untergrund leben muss. Das Theater fehlt ihr so sehr, dass sie sich unter höchster Lebensgefahr als Jüdin ausgibt, um wieder auf den Brettern zu stehen. Ohne die Kunst, die oft so viel mehr bietet als das reale Leben, kann sie nicht existieren.</p> <p>Etwas Vergleichbares hat die 1954 im thüringischen Suhl geborene Lehrerstochter privat erlebt: den vorübergehenden Verzicht auf die Spielleidenschaft und dann das Comeback, weil sich anders kein erfülltes Leben denken lässt. Schon in der Schulzeit spielte Corinna Harfouch mit Leidenschaft am „Pioniertheater“. Aber der Schock kommt mit der ersten Bewerbung an der Schauspielschule – abgelehnt. Zu wenig „Feuer und Leidenschaft“ hält ihr das Aufnahmegremium vor. Sie lässt sich davon beeindrucken, lernt Krankenschwester und beginnt ein Studium der Textiltechnik. Aber das Feuer, das die Juroren übersehen haben, brennt immer heftiger. Sie versucht es noch einmal und wird an der renommierten Ernst-Busch-Schule genommen, wo sie 1981 den Abschluss macht.</p> <p>&nbsp;</p> <h4><a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="32374262-1003-4c6b-b748-82f34222e0a9" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/lara-2019">Lara</a> (2019)</h4> <p>Was passiert wäre, wenn sie ewig in einem Brotberuf versackt wäre, darüber kann man 31 Jahre später anhand ihrer Rolle als Lara im gleichnamigen Film von Jan-Ole Gerster spekulieren. Als junge Frau hat die überehrgeizige Lara auf eine Karriere als Konzertpianistin verzichtet, sie wurde Sachbearbeiterin im Rathaus. Damals brachte ein einziger Satz ihres Musikprofessors ihren Lebenstraum zum Einsturz. Gemeint war er als Provokation, um die talentierte Schülerin zu noch größeren Leistungen anzustacheln. Aufgenommen wurde er jedoch als vernichtende Kritik. Lara gab auf, mit verheerenden Folgen für sich selbst und andere.&nbsp;</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Viktor, gespielt von Tom Schilling, wurde von Lara als Stellvertreter missbraucht, um an ihrer Stelle den alten Traum doch noch Wirklichkeit werden zu lassen. Aber die Mutter hat dem Sohn auch die eigenen Selbstzweifel antrainiert, die Beziehung ist seit langem schwer gestört. Obwohl Corinna Harfouch Laras tiefe Verzweiflung fast ausschließlich in unbewegter Miene und nach innen gerichtetem Blick festbetoniert, lässt sie doch eine ganze Palette von Gefühlen durchscheinen. Wir spüren, wie sehr sie ihren Sohn liebt, wie sehr sie trauert über die tiefe Entfremdung, auch wenn sie in Worten und Taten das genaue Gegenteil durchexerziert: eine unfassbare Härte und Grausamkeit.</p> <p>&nbsp;</p> <h4><a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="a9174b22-f9bd-49b0-9057-55f2f74124fe" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/das-maedchen-mit-den-goldenen-haenden-2021">Das Mädchen mit den goldenen Händen</a> (2021)</h4> <p>Als ebenso selbstbewusste wie unnahbare, aber auch an sich selber leidende Frau war sie 2021 gleich zweimal zu sehen. In der Tragikomödie <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="4d1cfc41-9c21-476e-8ab6-0d72cdf601ca" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/alles-in-bester-ordnung-2021"><strong>Alles in bester Ordnung</strong></a> (2021) von Natja Brunckhorst spielt sie die Messie-Frau Marlen, die beruflich als Zahntechnikerin ihren Mann steht, sich privat aber in eine überladene, höhlenartige Wohnung zurückzieht und den Kontakt meidet. Erst als sie mit dem IT-Techniker Fynn klarkommen muss, einem Nachbarn, der die Wohnung über ihr durch einen Wasserschaden ruiniert, bekommt ihr Charakterpanzer löchrige Stellen. Ebenso einsam ist es um Harfouchs Gudrun in <strong>Das Mädchen mit den goldenen Händen</strong> (2021) von Katharina Marie Schubert bestellt. Mit sehenswerter Kontrollsucht spielt sie eine Frau aus Ostdeutschland, die noch in der DDR aufgewachsen ist und nun in einem Herrenhaus, das einmal ein Waisenheim war, ihren 60. Geburtstag feiert. Als die Feier ihren Lauf nimmt, platzt eine Bombe.&nbsp;</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Die im Westen aufgewachsene Regisseurin Katharina Marie Schubert dürfte froh gewesen sein, die aus der DDR stammende Hauptdarstellerin an ihrer Seite zu haben. Vielleicht interpretiert Corinna Harfouch die Ostalgie deshalb so einfühlsam, weil sie den Kulturschock am eigenen Leibe erlebte, auch wenn sie selbst nach einer kurzen Krise in Gesamtdeutschland klarkam und ihre Karriere darin richtig Fahrt aufnahm.&nbsp;</p> <p>Dass Corinna Harfouch so oft Rollen angeboten werden, in denen ihre harte Schale gefragt ist, hat vielleicht etwas mit ihrem Äußeren zu tun. Da ist zum einen ihre Stimme, die leicht einen herrischen Ton annehmen kann. Da sind zum anderen die markante Nase und die hohen Wangenknochen, die ihrem Gesicht etwas Kantiges verleihen. Und da ist vor allem das spöttische Lächeln, das ihre Mundwinkel zuweilen umspielt. Es verleiht ihr eine Überlegenheit, die leicht in Arroganz umschlägt. Immer musste sie darum kämpfen, nicht auf diesen Typ „starke Frau mit Geheimnis“ festgelegt zu werden. Und war dabei erfolgreich. Sie hat einige Komödien gespielt. Sie durfte auch mal die Sanfte sein und dann wieder die Verspielte, die Lebenslustige, die Unbekümmerte und die Rebellin, die mit Verve auf den Putz haut.</p> <p>&nbsp;</p> <h4><a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="8f5f4aa4-3ea9-4ae8-89da-df4892ddc491" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/der-untergang">Der Untergang</a> (2004)</h4> <p>Viele ihrer Hauptrollen sind bleibende Erlebnisse, aber auch in Nebenrollen hinterlässt sie starke Eindrücke. Etwa in <strong>Der Untergang</strong> (2004) von Oliver Hirschbiegel. Der Ausschnitt, in dem sie ihren schlafenden Kindern Giftpillen in den Mund schiebt, hat es als Einzelszene auf Youtube geschafft. Kalt wie ein Eisblock vollbringt sie den Mord, geschäftsmäßig wie ein berufsmäßiger Henker, die Muttergefühle ganz nach innen gedrückt. Zwischendurch wendet sie den Blick zu ihrem Mann, Billigung erheischend und die Bestätigung, eine gute Nazi-Frau zu sein. Ihre Kinder sollen ebenso wenig dem Feind in die Hände fallen wie die Eltern, die bald darauf Suizid begehen. Ein Leben in einem anderen System als dem der Nazis hält sie für unwert. Im Interview erklärt die Schauspielerin, sie habe die Rolle unbedingt spielen wollen, weil sie untersuchen wollte, wie eine Ideologie oder ein Sektenglaube die natürlichen Mutterinstinkte außer Kraft setzen kann. Da ist sie wieder, die beständige Suche nach Herausforderung, ohne Rücksicht auf einen möglichen Imageschaden.&nbsp;</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Darunter waren gleich drei Filme von Matthias Glasner: <strong>Eva Blond – Wie das Leben so spielt</strong> (2004), der Krimi <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="45b99c04-3eb3-4ed8-955b-ac6bc62fc7fc" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/this-is-love"><strong>This is Love</strong></a> (2009) und vor allem <strong>Sexy Sadie</strong> (1996), ihre erste Zusammenarbeit mit Glasner. Harfouch spielt eine Gefängnisärztin, die von einem ausbrechenden Serienmörder (Jürgen Vogel) als Geisel genommen wird, nach und nach aber Freude an einem Leben als Gangster-Braut gewinnt und zugleich noch einen ganz anderen Plan in petto hat. Sie spielt sozusagen mehrere Identitäten gleichzeitig – Ärztin, Gangster-Komplizin und Alter Ego ihrer verstorbenen Schwester Sadie. Dabei fallen die Persönlichkeitsanteile nicht in einer Art Schizophrenie auseinander, sondern fügen sich organisch zusammen.</p> <p>Im Publikumsgespräch war sie damals voll des Lobes für Glasner, den sie für einen der klügsten Regisseure hält, die sie kennt. „Er inspiriert mich auf eine einzigartige Weise – und umgekehrt“. Dabei waren die Dreharbeiten zu dem Gangsterfilm alles andere als ein Spaziergang. Völlig ohne Budget wurde in zwölf Tagen gedreht, teilweise fast 24 Stunden am Stück, mit wenig Schlaf bis zur Erschöpfung. Doch Corinna Harfouch hat die Intensität dieser Arbeit genossen.&nbsp;<br> Hier kommt eine Freude an der Kooperation zum Ausdruck, die sie auch in Interviews mehrfach geäußert hat. Nicht nur das Drehbuch und die Rolle sind entscheidend dafür, ob sie ein Angebot annimmt. Sondern vor allem, wer sonst an Bord ist, der Regisseur und die Mitspieler. Aus dem Munde von anderen würde es wie eine Sonntagsrede klingen, bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises zu sagen: „Ich glaube sehr an ein achtsames Miteinander, und ich glaube gar nicht an Konkurrenz“. Bei ihr jedoch spürt man einen tiefen Glauben an diese Worte, geboren aus vielfach gemachter Erfahrung. Das hängt mit ihrer Arbeit am Theater zusammen, wo sie seit langem ein begehrter Star ist. Und es schlägt sich überdeutlich in der Auswahl der Filme nieder, die sie für die Publikumsgespräche in Saarbrücken auswählte. Da waren keine Überflieger-Hits dabei, sondern kleine, heute längst vergessene Arbeiten.</p> <p>&nbsp;</p> <h4>Treffen in Travers (1988)</h4> <p><strong>Treffen in Travers</strong> (1988) zum Beispiel ist eine Art Familientreffen, das ihr damaliger Ehemann und Schauspielkollege Michael Gwisdek drehte und die kleinen Kinder Johannes und Robert Gwisdek als Statisten mit ans Set nahm. Der Ehemann übernahm zugleich eine der drei Hauptrollen in einem kammerspielartigen Beziehungsdreieck um Liebe und Politik. Im historischen Gewand verhandelt das Drama Probleme der DDR-Gegenwart kurz vor deren Zusammenbruch. Es schildert die Erschöpfung des Revolutionärs Georg Forster, dessen politisches Engagement das Familienleben ruiniert. Ebenso reizvoll ist die Konstellation am Set von <strong>Gefährliche Freundin</strong> (1996), dem TV-Film von Hermine Huntgeburth. Hier trifft sie auf die gleichaltrige, von ihr hoch verehrte Katharina Thalbach, die bereits zu DDR-Zeiten zur Legende wurde, als Zögling von Bert Brechts Ehefrau Helene Weigel. Mit Thalbach in der Rolle der Schüchternen zieht Harfouch als lebenslustige Schönheit durch die Kneipen, um Männer aufzureißen, von denen dann einer morgens tot im Bett liegt — eine vergnügliche schwarze Komödie, die vor allem durch das brillante Zusammenspiel der beiden Hauptdarstellerinnen glänzt.&nbsp;</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. Details in unseren Angaben zum <a href="https://b.kino-zeit.de/datenschutz" target="_blank" title="Datenschutz">Datenschutz</a>.</p><p><a href="javascript:Cookiebot.submitCustomConsent(true,true,true);Cookiebot.hide()" class="btn btn-primary">Zustimmen und ansehen</a></p></div> <div class="cookieconsent-optin-marketing"> <iframe width="854" height="480" frameborder="0" allowfullscreen="allowfullscreen" data-cookieconsent="marketing" data-src="https://www.youtube.com/embed/XgzwduCB1rA?autoplay=0&amp;start=0&amp;rel=0"></iframe> </div> </div> <p>&nbsp;</p> <h4><a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="59c898eb-b2cf-4ad4-ab33-fd4d65a8c71c" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/was-man-von-hier-aus-sehen-kann-2022">Was man von hier aus sehen kann</a> (2022)</h4> <p>Ganz anders ihre Aufgabe in der märchenhaften, hübsch verspielten Komödie von Aron Lehmann. Hier spielt Corinna Harfouch die Nebenrolle einer gütigen Oma, die das Chaos, das sie mit einem unheilvollen Traum auslöst, immer auch wieder bändigt. Letztlich ist sie es, die ihre Familie und das ganze Dorf zusammenhält. Masken- und Kostümbildner schminken sie nicht nur auf das Alter einer 80-Jährigen. Sie verpassen ihr auch eine Haarverlängerung, um ihre Erscheinung „weicher“ zu machen, wie es im Presseheft heißt. Das ist es wieder, das Klischee, gegen das „La Harfouch“ wohl noch für den Rest ihres beruflichen Lebens ankämpfen muss.</p> </div> <div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/corinna-harfouch" hreflang="de">Corinna Harfouch</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/portraet" hreflang="de">Porträt</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/schauspielerin" hreflang="de">Schauspielerin</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/filmografie" hreflang="de">Filmografie</a></div> <section> <div id="kommentare-form" class="single-box"> <h4>Meinungen</h4> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=56171&amp;2=comment&amp;3=comment" token="AMqQt-2ZYg1IMbAZ35rdqKDaV8M8gu7ksrHW1kR8e14"></drupal-render-placeholder> </div> </section> <div class="field field--name-field-aktuelles-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item">Features</div> </div> <span class="kritiker"><a href="https://www.kino-zeit.de/personen/peter-gutting-0" hreflang="de">Peter Gutting</a></span><time datetime="2022-12-28T09:00:00Z">28.12.2022</time> <div class="field field--name-field-logline field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Spielen ist ihr Leben: Wenn Corinna Harfouch eine Rolle annimmt, wirft sie sich mit ganzem Herzen in sie hinein. Nun spielt sie erstmals eine alte Oma. Aus Anlass des Filmstarts von „Was man von hier aus sehen kann“ werfen wir einen Gesamtblick auf ihre Arbeit.</p> </div> <div class="field field--name-field-label field--type-entity-reference field--label-hidden field--item">Features</div> Fri, 16 Dec 2022 12:52:25 +0000 cneffe 56171 at https://www.kino-zeit.de Maria Schrader – Das Multitalent https://www.kino-zeit.de/news-features/features-specials-empfehlungen/maria-schrader-das-multitalent <span>Maria Schrader – Das Multitalent</span> <div class="field field--name-field-kurztext field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Die 1965 in Hannover geborene Maria Schrader begann — wie so viele deutsche Schauspielerinnen vor und nach ihr — ihre Karriere im sogenannten leichten Fach: der Komödie. „<strong>RobbyKallePaul</strong>“, ein Film ihres langjährigen Lebensgefährten Dani Levy, bei dem sie 1989 nicht nur als Darstellerin debütierte, sondern auch als Co-Drehbuchautorin, war der Startschuss. Die nette Komödie über eine schräge Männer-WG wurde zumindest in Studentenkreisen damals ein Erfolg und sorgte für weitere Kollaborationen mit Levy, auch nach dem Ende ihrer Beziehung. In „<strong>Stille Nacht</strong>“ (1996) und „<strong>Meschugge</strong>“ (1998) übernahm sie sowohl eine Rolle vor der Kamera als auch den Job der Mit-Autorin des Drehbuches.</p> <p>&nbsp;</p> </div> <span><span>cneffe</span></span> <span><time datetime="2022-12-06T12:09:48+01:00" title="Dienstag, Dezember 6, 2022 - 12:09">06.12.2022</time></span> <div class="field field--name-field-bilder field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item"><article class="media media-bildmedien"> <div class="field field--name-field-bild field--type-image field--label-hidden field--item"> <img src="https://www.kino-zeit.de/sites/default/files/styles/grosse_klickstrecke_940x530_/public/2022-12/SchraderMaria39Fenzl.jpeg?itok=u9VZXHQA" width="940" height="530" alt="Maria Schrader" class="img-responsive"> </div> <div class="field field--name-field-copyright field--type-string field--label-hidden field--item">Christine Fenzl, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons</div> <div class="field field--name-field-bildunterschrift field--type-string field--label-hidden field--item">Maria Schrader</div> </article> </div> </div> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field--item"><h4>Schrader und das Judentum</h4> <p>Ob Maria Schrader über Dani Levy für das Thema sensibilisiert wurde oder schon immer ein Interesse daran hatte, ist unklar. Fakt ist hingegen, dass Schrader sich in ihrer Karriere einige Male auf ganz verschiedene Arten mit Aspekten jüdischen Lebens in unterschiedlichen Epochen beschäftigt hat – als Schauspielerin und Regisseurin. In <strong>Aimee und Jaguar</strong>, 1998 von Max Färberböck inszeniert und 1999 veröffentlicht, spielt sie nach einer wahren Geschichte die Jüdin Felice, die in Berlin während des Dritten Reiches ihre große Liebe findet. Die vierfache Mutter Lilly Wust, gespielt von Juliane Köhler, hat es Felice derart angetan, dass sie trotz akuter Gefahr für ihr Leben in Berlin bleibt, um Lilly nicht zu verlieren. Die Rolle der klugen, gerissenen und unfassbar mutigen Felice brachte Maria Schrader nicht nur den Silbernen Bären als beste Darstellerin bei der Berlinale 1999 ein, sondern gab ihr möglicherweise auch eine Inspiration für ihr Privatleben: Die 1998 geborene Tochter aus der Beziehung mit Regisseur Rainer Kaufmann heißt Felice.</p> <p>2007 war Schraders Regiedebüt ein deutsch-israelischer Film namens <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="41c2181e-4461-4546-82c6-1a1c04c174a2" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/liebesleben-2007"><strong>Liebesleben</strong></a>, 2011 spielte sie im polnischen Oscar-Beitrag des Jahres unter der Regie von Agnieszka Holland die Jüdin Paulina, die sich mit anderen Juden vor den Nazis in der Kanalisation von Lemberg versteckt und unerwartete Hilfe bekommt – von einem polnischen Kanalarbeiter. Zu dieser Zeit war Schrader nach mehr als 20 Jahren im deutschen Film längst eine Institution geworden, dennoch nahm sie die Rolle in <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="79432bb1-bb53-40b5-b206-c2e143b53bec" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/in-darkness-eine-wahre-geschichte"><strong>In Darkness</strong></a> an, offenkundig weil die Rolle sie interessierte.&nbsp;</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Darin bricht eine junge Frau aus einer ultra-orthodoxen jüdischen Gemeinde in New York aus und flieht nach Berlin, um selbstbestimmt zu leben und wieder Kontakt zu ihrer Mutter zu finden, die die Familie vor vielen Jahren verlassen hatte. Deren Erzählung deckt sich so gar nicht mit dem, was die junge Esty Zeit ihres Lebens über ihre Mutter zu hören bekam, und öffnet ihr die Augen für einige unangenehme Wahrheiten.</p> <p><em><strong>Unorthodox</strong></em> bekam zwar viele gute Kritiken, einige jüdische Intellektuelle wie der Historiker Michael Wolffsohn warfen der Serie aber auch antijüdische Stereotype vor und fanden, die Serie bediene antisemitische Klischees. Klar war im Vorfeld schon: Wenn eine deutsche Regisseurin sich einem jüdischen Thema kritisch nähert, ist das ein besonders heikles Unterfangen, das dürfte auch Maria Schrader bewusst gewesen sein, als sie den Job annahm. Angst gehört also offenbar nicht zu ihren Problemen. Dem Erfolg der Serie schadete die Kritik nicht: Maria Schrader wurde beim renommierten US-Fernsehpreis Emmy Awards als beste Regisseurin einer Serie ausgezeichnet, <strong><em>Unorthodox</em></strong> selbst war als beste Mini-Serie ebenfalls nominiert.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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In Drehbuch und Inszenierung spürt Schrader hier besonders der Entwurzelung nach, die den sensiblen und vor seiner Flucht eher unpolitischen Schriftsteller schließlich in den Freitod treibt. Selbst negative Kritiken gestehen ihr dabei „feinfühlig bebilderte Zeitgeschichte“ zu.</p> <p>Auch in ihrer neuesten Regie-Arbeit <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="d8aa0c5b-ca70-4801-a46e-dae0300a9c82" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/she-said-macht-der-wahrheit-2022"><strong>She Said</strong></a>, der als einer der möglichen großen Filme für die kommende Oscar-Verleihung gehandelt wird, nimmt sie sich in einer kurzen, aber umso stärkeren Szene des Themas an. Beim Gespräch einer der beiden Journalistinnen mit einem potenziellen Informanten befragt der sie über ihr Schreiben an ihn, in der sie Gemeinsamkeiten hervorhebt, unter anderem Urlaub in einem bestimmten Gebiet. Sie erzählt ihm daraufhin davon, dass sie dort zum ersten Mal die bloßen Arme ihrer Großmutter sah, mit den Tätowierungen aus dem Konzentrationslager. Ein bleibender Eindruck für sie – und für das Publikum von <strong>She Said</strong>.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Denn ihre fast dokumentarische Aufarbeitung des Harvey-Weinstein-Skandals um jahrzehntelange Übergriffe auf weibliche Angestellte und junge Schauspielerinnen bis hin zur Vergewaltigung, der in den USA nicht nur die #MeToo-Bewegung auslöste, sondern auch zu zahlreichen Änderungen in Gesetzgebung und Regeln am Arbeitsplatz führte, verleiht dem Thema die notwendige Wucht. Schrader inszeniert diesen Film nicht nur konsequent aus weiblicher Sicht, was in Anbetracht der erdrückenden Beweise gegen Weinstein die einzig richtige ist, sondern sie vermeidet auch jegliches Pathos, das die Dringlichkeit der Botschaft verwässern könnte. So zeigt sie kein einziges von Weinsteins Verbrechen, sondern nutzt die pure Erzählung der Frauen, um die Bestie zu entlarven.&nbsp;</p> <p>Maria Schrader deshalb auf eine Regisseurin schwerer Stoffe zu reduzieren, tut ihr aber Unrecht. Denn ihr vorheriger Film&nbsp;<a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="95aee0fc-0335-451a-abaf-c04797f63a50" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/ich-bin-dein-mensch-2021"><strong>Ich bin dein Mensch</strong></a> von 2021 glänzt mit vielen Tugenden, für die sie in <strong>She Said</strong> keine Verwendung hatte. Mit leichter Hand inszeniert sie hier eine Sci-Fi-Dramedy mit klarer Botschaft, verhandelt klug, aber nie schwer über ewige Fragen und moderne Probleme und beweist immer wieder beißenden, aber nie verletzenden Humor, den sie erst ins Drehbuch und dann auf die Leinwand transportiert. Kein Wunder also, dass <strong>Ich bin dein Mensch</strong> beim Deutschen Filmpreis 2021 kräftig abräumte.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Ein Stärke, die nicht unbedingt weit verbreitet ist bei Regisseur:innen. Die Schauspielerin Maria Schrader hingegen hat oft bewiesen, dass sie in lustigen wie ernsten Rollen gleichermaßen faszinieren kann; eine Fähigkeit, die gerade im deutschen Film eher selten zum Tragen kommt. Sie ist eine der Wenigen, der das Publikum gerne zusieht, egal was sie macht.</p> <p>Ob das deutsche Kino Maria Schrader als Schauspielerin und Regisseurin nun endgültig an Hollywood verliert, das bleibt abzuwarten. Die Chancen stehen gut, dass sich Schrader zumindest hinter der Kamera in der Traumfabrik etablieren kann und künftig häufiger mit Stars wie Carey Mulligan zusammenarbeitet. Es bleibt aber zu hoffen, dass <em><a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="783a7324-2ecc-4aff-ad9c-279ed94d95da" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/deutschland-89-tv-serie-2020"><strong>Deutschland 89</strong></a></em> aus dem Jahr 2020 nicht ihre letzte Rolle vor der Kamera war. Denn so ein Mulitalent sollte sein Können weiterhin weiträumig nutzen und sich nicht nur auf eine Sache versteifen. Auch wenn nach <strong>She Said</strong> die Angebote wahrscheinlich deutlich in die Höhe schnellen werden. Wenn Maria Schraders Gespür für gute Stoffe dabei erhalten bleibt, können wir uns auf weitere starke Filme von ihr freuen. Und vielleicht spielt sie ja irgendwann in einem ihrer Filme sogar mit.</p> </div> <div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/maria-schrader" hreflang="de">Maria Schrader</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/regisseurin" hreflang="de">Regisseurin</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/schauspielerin" hreflang="de">Schauspielerin</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/portraet" hreflang="de">Porträt</a></div> <section> <div id="kommentare-form" class="single-box"> <h4>Meinungen</h4> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=56103&amp;2=comment&amp;3=comment" token="m6FKBz0Vi22cAFFkR6JV8DywNlixH2Wi57O1Fuv6_bA"></drupal-render-placeholder> </div> </section> <div class="field field--name-field-aktuelles-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item">Features</div> </div> <span class="kritiker"><a href="https://www.kino-zeit.de/personen/markus-fiedler" hreflang="de">Markus Fiedler</a></span>vom modul heute<time datetime="2022-12-07T09:00:00Z">07.12.2022</time> <div class="field field--name-field-logline field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Sie ist Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin, wirft in ihren Arbeiten seit vielen Jahren kritische Blicke auf Gesellschaft und Politik und könnte mit ihrem neuesten Film „She Said“ auch bei den Academy Awards 2023 ein gewichtiges Wort mitsprechen. Zum Start des Films werfen wir einen Blick auf das Leben und Schaffen von Maria Schrader.</p> </div> <div class="field field--name-field-label field--type-entity-reference field--label-hidden field--item">Features</div> Tue, 06 Dec 2022 11:09:48 +0000 cneffe 56103 at https://www.kino-zeit.de Aus Nahdistanzen: Eine persönliche Umkreisung von Isabelle Huppert https://www.kino-zeit.de/news-features/features-darling-der-woche/aus-nahdistanzen-eine-persoenliche-umkreisung-von-isabelle <span>Aus Nahdistanzen: Eine persönliche Umkreisung von Isabelle Huppert</span> <div class="field field--name-field-kurztext field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Die Unnahbare. Die Kühle. Die Intellektuelle. Das sind nur drei Charakterisierungen von <a href="https://www.kino-zeit.de/personen/isabelle-huppert-1">Isabelle Huppert</a>, über die man immer wieder stolpert. Gerade Schauspieler*innen passiert es häufig, dass sich ihre Rollen über die Wahrnehmung der realen Person legen. Huppert hat in so vielen Filmen mitgespielt, dass man sich Frage stellen muss, wie viele Personen diese Frau eigentlich in sich trägt. Die ambivalenten, düsteren Rollen überwiegen und ehrlich gesagt sind es auch diese Filme, die mir sofort einfallen, wenn ich an diese Schauspielerin denke. Isabelle Huppert ist so sehr mit meinem Blick auf das Kino verwachsen, weil sie wahrlich keine Risiken scheut und ich mich immer nach riskanten Filmen sehne. Aber was macht ihre Kunst aus? Wieso zählt diese Frau seit Jahrzehnten zu den gefragtesten Schauspielerinnen?</p> </div> <span><span>sseidler</span></span> <span><time datetime="2022-02-01T11:49:53+01:00" title="Dienstag, Februar 1, 2022 - 11:49">01.02.2022</time></span> <div class="field field--name-field-bilder field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item"><article class="media media-bildmedien"> <div class="field field--name-field-bild field--type-image field--label-hidden field--item"> <img src="https://www.kino-zeit.de/sites/default/files/styles/grosse_klickstrecke_940x530_/public/2022-09/Huppert.jpg?itok=kkPlIZK1" width="940" height="530" alt="Huppert" class="img-responsive"> </div> <div class="field field--name-field-copyright field--type-string field--label-hidden field--item">247films/Camino Filmverleih/Camino Filmverleih</div> </article> </div> </div> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field--item"><p><strong><a href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/louder-than-bombs?keys=Louder%20than%20Bombs">Louder than Bombs</a> (2015)</strong><br> <br> Joachim Triers poetischer Film über Trauer, Erinnerung und die Abgründe des Erwachsenwerdens berührt mich jedes Mal, wenn ich ihn sehen. Darin spielt Isabelle Huppert eine Abwesende, die trotzdem die Atmosphäre des Films bestimmt. Sie mimt die Kriegsfotografin Isabelle Reed, deren Suizid ihre Familie auseinanderzureißen droht. Die französische Schauspielerin taucht nur als Erinnerung auf, in den Rückblenden wird sie zu einer Projektionsfläche für Geheimnisse, Verletzungen und der Weigerung die Wahrheit zu akzeptieren. Wobei es am Ende völlig egal ist, was wirklich passiert ist — <em>etwas</em> muss verarbeitet werden. Im Grunde ist Isabelle eine dieser typischen Huppert-Figuren: Dem Äußeren nach stabil und stark, genügen doch kleine Veränderungen im Gesicht, um tiefe Risse der Traurigkeit an die Oberfläche treten zu lassen.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. 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Jede Geste ist die Spur eines Erinnerungsbildes einer anderen Figur und daher ist man gezwungen, das Minenspiel dieser subtilen Schauspielerin zu studieren. Und es gibt großartige Aufnahmen von ihrem Gesicht in diesem Film — ohnehin ist das Gesicht immer ein Film im Film. Dabei ist es erstaunlich, wie wenig Isabelle Huppert mit ihrem Gesicht eigentlich macht. Eine bemerkenswerte Dialektik scheint hier am Werk zu sein: Je kühler und distanzierter der Ausdruck ihres Gesichts, desto mehr legt sie einen Blick in das Innerste frei. Bei diesem Film ist das Innerste allerdings ein Splitterwerk, an dem wir uns die Finger schneiden. Wir sind auf uns selbst zurückgeworfen. Das ist schauspielerische Kraft.</p> <h4>Ma Mère (2004)</h4> <p>Eigentlich gilt ja Hanekes <strong>Die Klavierspielerin </strong>als die große pervers-ambivalente Rolle der Huppert. Das will ich auch gar nicht bestreiten. Ebensowenig möchte ich diesem Film seine verstörenden Qualitäten absprechen. Doch liegt die tragische Dimension der Jelinek-Adaption deutlich mehr an der Oberfläche als im wesentlich sperrigeren <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="a3be83a4-ade4-41ab-a5df-3389631a6a67" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/ma-mere-meine-mutter"><strong>Ma Mère — Meine Mutter</strong></a>, der seine Abgründe unter einer kühlen Oberfläche abdichtet. Erzählt wird darin eine Mutter-Sohn-Beziehung, in der die Liebe bis in den Inzest hinein überschritten wird. Dabei handelt es sich um die Verfilmung einer Erzählung des französischen Schriftstellers und Philosophen George Bataille, die bereits 1949 einen Skandal ausgelöst hat. Doch soll es hier gar nicht um das Thema der Erotik gehen, die für Bataille immer erst als Tanz auf der Rasierklinge entsteht. Nur ist&nbsp;Isabelle Huppert in diesem Spiel mit dem absoluten Tabu derart furchtlos, dass man die Augen von diesem Film nicht abwenden will. Von einem Moment zum nächsten wandelt sich ihr sezierend analytischer Blick in eine verführerische Lust, die aber niemals den Kopf verliert: Isabelle spielt diese Mutter als eine Manipulatorin, die sich selbst manipuliert und wo sich die Frage stellt, ob sie diese letzte Grenze überhaupt kalkuliert hat. Kein gelungener Film, aber eine darstellerische Meisterleistung.</p> <img alt data-entity-type="file" data-entity-uuid="cf020f57-1813-4afc-a8e6-f52ce3464584" height="395" src="https://www.kino-zeit.de/sites/default/files/57803_0.jpeg" width="553" class="align-center" loading="lazy"> <p>&nbsp;</p> <h4>Alles was kommt (L’avenir, 2016)</h4> <p>Es gibt einiges an <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="c5d718ca-72ef-4658-8d56-4737bd6c1318" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/alles-was-kommt-2016"><strong>Alles was kommt</strong></a> von Mia Hansen-Løve, dem ich kritisch gegenüberstehe: Der Film ist für mich ein Beispiel eines gut abgehangenen Arthouse-Kinos, bei dem kein Risiko eingegangen wird. Die Geschichte einer Philosophie-Lehrerin, die nach der Trennung von ihrem Mann ein neues Leben wagen muss, ist sehr klassisch inszeniert. Erneut ist es Isabelle Huppert, die letztlich alle meine Kritik an diesem Film in Luft auflöst. Vor allem, weil sie hier eine nahbare Verletzlichkeit zeigt, sich mit einem ganz anderen Mienenspiel in eine Offenheit stellt, die den Film durchaus wieder besonders werden lässt. Das Erstaunen der Figur über die eigene Naivität („Ich dachte, du würdest mich ewig lieben.“), die platonische Beziehung der Lehrerin zu ihrem ehemaligen Schüler und die kleinen Wunder der Veränderungen macht Isabelle Huppert mit einer robusten Anwesenheit spürbar. Keine Spur der unterkühlten Maske oder der Technik des Entzugs: Diese Nathalie wird aus der Leere in ein Leben geworfen. Nach diesem Film habe ich verstanden, was Isabelle Huppert meint, wenn sie sagt, dass sie sich als eine Art Werkzeug in den Händen der Filmemacher*Innen versteht.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Als <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="284e95d3-4611-4555-8423-d766d8e486f3" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/elle-2016"><strong>Elle</strong></a> damals erschienen ist, habe ich mich sofort gefragt, warum das Duo <a href="https://www.kino-zeit.de/personen/paul-verhoeven-1">Verhoeven</a>/Huppert nicht schon viel früher zusammengearbeitet hat. <strong>Elle </strong>ist zweifellos eine garstige Provokation, ein Thriller, der zur Gesellschaftssatire wird, nur um im nächsten Moment das menschliche Drama des Begehrens offenzulegen und durcheinanderzubringen.<br> Huppert spielt darin die 50-jährige Michèle, die in ihrem Haus überfallen und vergewaltigt wird. Statt zur Polizei zu gehen, will sie den Täter selbst aufspüren und verfängt sich in einem Netz aus Begehren, Lust und Schuld.<br> In diesem Film, so ist es zumindest mein Eindruck, fragmentiert sich Huppert selbst, vervielfältigt sich und gibt der Rolle, die schnell zur bloßen Exploitation gibt, dadurch eine Auffächerung und eine Offenheit: Zwischen Verletzlichkeit, Stärke und Monstrosität spielen sich in diesem Film nur feine Nuancen ab, doch eben diese kleinen Brüche sind es, um die es geht; erst durch ihr Spiel erstarrt der Film nicht zur bloß provokanten Geste, sondern zu einer subversiven Abhandlung über Komplexität und widersprüchliches Begehren.&nbsp;</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. 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In Laurent Larrivières feinsinnigem Drama überbrückt ihr Spiel mühelos verschiedene Zeitebenen – mal kühl-taxierend, dann wieder voller nachdenklicher Momente. Mal sehen wir sie wie hinter einer Glaswand, dann wieder wendet sie sich direkt in die Kamera und damit an uns. Mit ungeheurer Präsenz überwindet sie spielerisch die vierte Wand.&nbsp;<br> Obgleich vermutlich noch viele weitere Filme mit Huppert folgen werden (kaum eine französische Darstellerin ist derart produktiv wie sie), kann man in <strong>Die Zeit, die wir teilen</strong> eine große, die sehr wahrscheinlich größte (nicht nur) französische Filmschauspielerin der Gegenwart auf dem Höhepunkt ihres Schaffens beobachten: Der Film wirkt in der Tat wie eine Summe all ihrer unglaublichen Fähigkeiten und zeigt die sie in all ihrer unberechenbaren Vielseitigkeit.&nbsp;</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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Sie hat mich damals ungeheuer fasziniert, wie sie ganz still und " normal" ein junges, unsicheres Mädchen gespielt hat. Keine Provokation, keine Härte wie in den späteren Rollen und gerade deshalb in der Verletzlichkeit tief berührend...Für mich ist diese ihre beste Rolle bis heute. Schade, dass dieser Film selten erwähnt wird...</p> </div> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderLinks" arguments="0=30477&amp;1=default&amp;2=de&amp;3=" token="rLzvvIRTjBnLXUg1jF2CEygms18B-5VmQ2qiQ2YH0yM"></drupal-render-placeholder> </div> <div class="col-md-3"> <article> <drupal-render-placeholder callback="masquerade.callbacks:renderCacheLink" arguments="0=0" token="ILdXoOtNZU3Ew6XRLNYMp93y_sIgmtkQ-nHT00BmtAw"></drupal-render-placeholder></article> </div> </div> </div> </article> </section> <div class="field field--name-field-aktuelles-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item">Features</div> </div> <span class="kritiker"><a href="https://www.kino-zeit.de/personen/sebastian-seidler" hreflang="de">Sebastian Seidler</a></span>vom modul heute<time datetime="2022-09-01T08:00:00Z">01.09.2022</time> <div class="field field--name-field-logline field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Auf der Berlinale 2022 wurde sie mit dem Goldenen Ehrenbär geehrt, und noch im gleichen Jahr war sie in ganzen fünf Filmen zu sehen. Nun ist Isabelle Huppert 70 Jahre alt geworden. Wenn das mal keine Gründe sind, sich dem Schaffen der Schauspielerin in fünf persönlichen Umdrehungen zu nähern.</p> </div> <div class="field field--name-field-label field--type-entity-reference field--label-hidden field--item">Darling der Woche</div> Tue, 01 Feb 2022 10:49:53 +0000 sseidler 53893 at https://www.kino-zeit.de Leichtfüßig zwischen den Welten - Über die Kunst der Penélope Cruz https://www.kino-zeit.de/news-features/features-specials/leichtfuessig-zwischen-den-welten-ueber-die-kunst-der-penelope-cruz <span>Leichtfüßig zwischen den Welten - Über die Kunst der Penélope Cruz</span> <div class="field field--name-field-kurztext field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Wenn man eine Schauspielerin aus Spanien kennt, dann ist es sie: <a href="https://www.kino-zeit.de/personen/penelope-cruz-1" hreflang="de">Penélope Cruz</a>. Keine andere Spanierin ist so präsent im internationalen Kino wie die 48-Jährige. Sie bedient Mainstreamproduktionen ebenso wie das Arthousekino, spielt auf Englisch wie auf Spanisch, wird in Hollywood genauso engagiert wie von Autorenfilmer <a href="https://www.kino-zeit.de/personen/pedro-almodovar-1" hreflang="de">Pedro Almodóvar</a>. Als erste Spanierin wurde sie mit einem Oscar ausgezeichnet und mit einem Stern auf dem <em>Hollywood Walk of Fame</em> geehrt. In <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="a414376a-6d1f-45cd-ae55-e6a6fd81f927" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/der-beste-film-aller-zeiten-2021"><strong>Der beste Film aller Zeiten</strong></a> wechselt sie nun die Seiten und schlüpft in die Rolle der exzentrischen Regisseurin Lola Cuevas.</p> </div> <span><span>sseidler</span></span> <span><time datetime="2022-06-28T10:53:49+02:00" title="Dienstag, June 28, 2022 - 10:53">28.06.2022</time></span> <div class="field field--name-field-bilder field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item"><article class="media media-bildmedien"> <div class="field field--name-field-bild field--type-image field--label-hidden field--item"> <img src="https://www.kino-zeit.de/sites/default/files/styles/grosse_klickstrecke_940x530_/public/2022-06/cruz_0.jpg?itok=HwmwYjRL" width="940" height="530" alt="Cruz" class="img-responsive"> </div> <div class="field field--name-field-copyright field--type-string field--label-hidden field--item">StudioCanal/StudioCanal/StudioCanal</div> </article> </div> </div> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field--item"><p>Vermutlich hat jede:r einen anderen Film im Kopf, wenn der Name Penélope Cruz fällt: <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="b541b05a-374a-48d4-90da-7cb4e67bfa5c" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/volver-zurueckkehren"><strong>Volver</strong></a> oder <strong>Blow</strong>, <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="d8e545fb-0e42-48ff-ae08-0f0af5070fe2" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/offenes-geheimnis-2018"><strong>Offenes Geheimnis</strong></a> oder <strong>Pirates of the Caribbean</strong>, zuletzt <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="b1e368b4-a4cc-40b6-82d6-ac24b005d5f7" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/parallele-muetter-2021"><strong>Parallele Mütter</strong></a> oder <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="7e37abc3-ba4c-46cc-953a-fdd33eb14921" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/the-355-2022"><strong>The 355</strong></a>. So unterschiedlich die Titel in Genre und Kinoform sind, so vielfältig ist auch das Repertoire, das die Schauspielerin aus Alcobendas in der Provinz Madrid zu bieten hat. Sie spielt in Arthousefilmen ebenso überzeugend wie in Hollywoodproduktionen, weiß ihren Charme, ihren Körper, ihr Wesen so einzusetzen, dass es zu Rolle, Film und Zielpublikum passt.</p> <p>Schaut man Penélope Cruz in den massentauglicheren Filmen zu, kann man schnell den Eindruck von der schönen Schauspielerin erhalten, die eine Rolle vor allem deshalb abbekommen hat, weil sie mit dem Look einer rassigen Latina aufwarten kann: gutgebauter Körper, lange dunkle Haare, dunkelbraune Augen, die bezaubern. 2014 vom Magazin Esquire zur <em>sexiest women alive</em> gekürt, versprüht sie oft vor allem das: Sexiness. Und passt damit natürlich auch in Rollen wie die der Kolumbianerin Mirtha Jung in <strong>Blow </strong>(2001) oder der Silvia in <strong>Lust auf Fleisch</strong> (1992) von Bigas Luna.</p> <p>Dass sie aber mehr kann, zeigt sie schon früh: In <strong>Das Mädchen deiner Träume</strong> (1998) von Fernando Trueba mimt sie die Schauspielerin Macarena Granada, die während des Spanischen Bürgerkriegs nach Deutschland reist, um bei der UFA in Babelsberg einen Film zu drehen, und Propagandaminister Joseph Goebbels besser kennenlernt, als ihr lieb ist. Für ihre Rolle als verführerische, aber auch politisch agierende Künstlerin erhält Cruz ihren ersten <em>Goya</em>, den spanischen Filmpreis, als beste Hauptdarstellerin.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. 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Im Oscar-prämierten <strong>Belle Epoque</strong> (1992) spielt sie mit viel Charme und vermeintlicher Unschuld im Gesicht die jüngste von vier Töchtern, die einem jungen Deserteur die Augen verdrehen, bedrängen und damit fast aus dem Haus jagen. Noch bedeutsamer für ihre internationale Schauspielkarriere aber wird der Film <a href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/offne-die-augen"><strong>Open Your Eyes</strong></a> (1997) von Alejandro Amenábar, der vier Jahre später von <a href="https://www.kino-zeit.de/personen/cameron-crowe-2" hreflang="de">Cameron Crowe</a> für das amerikanische Kino neu verfilmt wird: Auch im Remake <strong>Vanilla Sky</strong> (2001) spielt Cruz die Rolle der Sofia – dieses Mal an der Seite von <a href="https://www.kino-zeit.de/personen/tom-cruise-1" hreflang="de">Tom Cruise</a>, mit dem sie auch privat anbandelt.</p> <p>Es folgen Filme in Hollywood: <strong>Blow</strong> (2001), <strong>Masked and Anonymous</strong> (2003), <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="9d92ff37-1af0-4ba3-89c5-eb88a0f07445" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/gothika"><strong>Gothika</strong></a> (2003) oder <strong>Sahara</strong> (2005) und Affären mit Johnny Depp und Matthew McCounaughey, bevor Penélope Cruz nach Spanien zurückkehrt, wo ihr Kultregisseur Pedro Almodóvar – nach Nebenrollen in <strong>Live Flesh</strong> (1997) und <strong>Alles über meine Mutter</strong> (1999) – eine erste Hauptrolle anbietet: <strong>Volver</strong> (2006).</p> <p>In <strong>Volver</strong> hat Penélope Cruz den Part der Raimunda, die den Totschlag ihrer Tochter vertuschen muss und nebenbei einige andere Dinge für sich und ihre Familie klärt. Sie spielt das mit viel Stärke, mit einer ausdrucksstarken Mimik und mit viel Gefühl – unvergessen ist der Moment, in dem sie das Lied <em>Volver</em> singt, also eigentlich nur die Lippen zum Gesang von Flamencosängerin Estrella Morente bewegt, dies aber so überzeugend macht, voller Emotionen und Tränen in den Augen, dass sie nicht nur die Figuren um sich herum bewegt, sondern auch das Publikum.</p> <div class="video-embed-field-provider-youtube video-embed-field-responsive-video form-group"> <div class="cookieconsent-optout-marketing anbieter-youtube"><h2>Externen Inhalt ansehen?</h2><p>An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. 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In <strong>Volver</strong> ist das nicht nur Raimunda, auch die anderen Frauenfiguren tun das Ihre, um Raimunda zu unterstützen und sich gegenseitig zu helfen. Dafür hat das Schauspielerinnenensemble des Films in <em>Cannes</em> auch gemeinsam den Darstellerinnenpreis erhalten.</p> <p>Fortan wechselt Cruz zwischen europäischem Arthousekino (<a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="b640647e-edbe-448c-9849-83ba71eff7f4" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/elegy-oder-die-kunst-zu-lieben"><strong>Elegy</strong></a>, <strong>Zerrissene Umarmungen</strong>, <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="357cd766-a1d9-4bdd-96a1-730a6c356245" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/ma-ma-der-ursprung-der-liebe"><strong>Ma Ma</strong></a>) und amerikanischen Mainstreamstreifen (<strong>Pirates of the Carribean</strong>, <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="a868d7fb-6a75-4aac-adde-43f196f1f77b" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/sex-and-the-city-2"><strong>Sex and the City 2</strong></a>). Auch Woody Allen wird auf die Spanierin aufmerksam und engagiert sie erstmals für <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="b1a60e4e-9685-4675-8b80-966e66ff87a2" href="https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/vicky-cristina-barcelona"><strong>Vicky Christina Barcelona</strong></a> (2008). Dort funkt es nicht nur zwischen ihr und Jetzt-Ehemann Javier Bardem (die beiden standen erstmals für <strong>Lust auf Fleisch</strong> zusammen vor der Kamera), sondern bringt ihr auch den bisher international größten Erfolg: Für ihre Rolle als María Elena in <strong>Vicky Christina Barcelona</strong> erhält sie nicht nur den <em>Goya</em>, sondern als erste Spanierin überhaupt einen <em>Oscar</em>.</p> <p>Penélope Cruz erhält im Laufe ihrer Karriere viele Auszeichnungen und Trophäen. Und auch wenn Cruz‘ Performance in <strong>Parallele Mütter</strong> (2021) nur mit einer <em>Oscar</em>- und <em>Goya</em>-Nominierung und nicht mit den begehrten Preisen bedacht wurden, so ist das doch eine der herausragendsten Leistungen in ihrer Karriere. Im jüngsten Film von Pedro Almodóvar spielt Penélope Cruz eine Mutter, Janis, deren Kind mit dem einer anderen vertauscht wird und des plötzlichen Kindstods stirbt. Lange kann Janis nicht darüber sprechen, verheimlicht, was sie herausgefunden hat, und muss sich dann doch eingestehen, dass Lügen und Verschweigen nicht helfen – ihr selbst am wenigsten. In diese Rolle legt die Schauspielerin – mittlerweile selbst Mutter von zwei Kindern – all ihre Emotionen, ihren Schmerz, ihre Liebe.</p> <figure role="group" class="align-center"> <img alt data-entity-type="file" data-entity-uuid="ef2c4ea2-9a31-4eab-a9e3-dc914f0394b4" height="656" src="https://www.kino-zeit.de/sites/default/files/bild-01_0.jpg" width="984" loading="lazy"> <figcaption><strong>Der beste Film aller Zeiten. / </strong>© StudioCanal</figcaption> </figure> <p>Ganz anders dagegen kann man sie in diesen Tagen in <strong>Der beste Film aller Zeiten</strong> (2021) erleben. In der spanisch-argentinischen Produktion an der Seite von <a href="https://www.kino-zeit.de/personen/antonio-banderas-1" hreflang="de">Antonio Banderas</a> und <a href="https://www.kino-zeit.de/personen/oscar-martinez-0" hreflang="de">Oscar Martínez</a> mimt sie eine extravagante Filmemacherin, die zwar auch Gefühle hat und zeigt, dies aber auf exaltierte Art und Weise tut. Ihre Figur ist kühl, distanziert, schräg, intellektuell, doch manchmal brechen die Emotionen unkontrolliert aus ihr heraus oder – und das ist noch großartiger – finden sich lediglich in einem einzigen Blick. Auch das spielt Penélope Cruz überzeugend, auch wenn man diese Rolle vielleicht nicht unbedingt in ihr sehen möchte (die ausgedehnte Lockenfrisur hilft dabei nur wenig). Die Rolle der Lola Cuevas gehört nicht zu ihren besten, zeugt aber eben von ihrer Vielseitigkeit, die sie gerade im Hin und Her zwischen Mainstream und Autorenkino trainiert.</p> </div> <div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/penelope-cruz" hreflang="de">Penélope Cruz</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/personen/pedro-almodovar-1" hreflang="de">Pedro Almodóvar</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/javier-bardem" hreflang="de">Javier Bardem</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/woody-allen" hreflang="de">Woody Allen</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/portraet" hreflang="de">Porträt</a></div><div class="field--item"><a href="https://www.kino-zeit.de/tag/schauspielerin" hreflang="de">Schauspielerin</a></div> <section> <div id="kommentare-form" class="single-box"> <h4>Meinungen</h4> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=54933&amp;2=comment&amp;3=comment" token="0uEOp6-eiSDmAanbtCPNGjkWKAjzTZ6g9ptzW8ShlaQ"></drupal-render-placeholder> </div> </section> <div class="field field--name-field-aktuelles-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field--items"> <div class="field--item">Features</div> </div> <span class="kritiker"><a href="https://www.kino-zeit.de/personen/verena-schmoeller-1" hreflang="de">Verena Schmöller</a></span>vom modul heute<time datetime="2022-06-28T08:53:49Z">28.06.2022</time> <div class="field field--name-field-logline field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Ob kleine Schwester, Mutter oder Liebhaberin – Penélope Cruz war schon vieles. Jetzt mimt sie eine Autorenfilmerin und scheucht ihre Kollegen Antonio Banderas und Oscar Martínez durch die Gegend. Wie sich Penélope Cruz zwischen Massen- und Arthouse-Kino bewegt.</p> </div> <div class="field field--name-field-label field--type-entity-reference field--label-hidden field--item">Features</div> Tue, 28 Jun 2022 08:53:49 +0000 sseidler 54933 at https://www.kino-zeit.de