Lupe Ontiveros

Lupe Ontiveros

Nachdem sie zwei Jahrzehnte lang nur in Nebenrollen zu sehen war, beginnt das neue Jahrtausend für Lupe Ontiveros äußerst verheißungsvoll: Zum einen ist da ihre Rolle in Echte Frauen haben Kurven, zum anderen ihre Darstellung einer quirligen jungen Großmutter in der neuen Fernsehserie Greetings from Tucson.
Auch der Überraschungserfolg des Jahres 2001, Chuck and Buck, bot ihr die Möglichkeit, sich mit einer Figur auseinanderzusetzen, die nichts mit ihrer ethnischen Herkunft zu tun hatte. „Allein schon die Tatsache, dass man mir die Rolle einer Frau namens Beverly anbot, ließ mein Herz höher schlagen“, erinnert sie sich. „Ich kann zwar nicht leugnen, dass ich eine Latina bin, und werde auch nicht versuchen, dies zu tun. Aber mein Beruf ist es nun einmal, Illusionen zu erzeugen. Und unabhängig davon, wen ich zu spielen habe, geht es mir in erster Linie immer um die universellen Aspekte der Rolle, denn zuallererst sind wir doch alle einfach nur Menschen.“

Ihre Darstellung einer gerissenen Theaterleiterin in Chuck and Buck brachte Ontiveros einen Kritikerpreis als beste Nebendarstellerin und eine Nominierung für den Independent Spirit Award ein. Beim zurückliegenden Sundance Film Festival wurde sie überdies zusammen mit America Ferrera mit einem Sonderpreis für herausragende schauspielerische Leistungen ausgezeichnet.

Im vergangenen Jahr erschien in der New York Times ein Artikel über die unzähligen Dienstmädchen, die Lupe Ontiveros im Verlauf ihrer Karriere gespielt hat – nach ihrer eigenen Schätzung waren es über 150! Sie bereue das jedoch keineswegs, erklärte sie der Times: „Ich bin im Gegenteil stolz darauf, in die Haut derer zu schlüpfen, die in diesem Land mit beiden Händen arbeiten. Ich habe jedes Dienstmädchen mit Leib und Seele gespielt.“ So war es denn durchaus passend, dass sie sich jüngst als Erzählerin für den Dokumentarfilm Maid in America engagieren ließ.

Als Gründungsmitglied der Latino Theatre Company in Los Angeles hat Ontiveros mit dazu beigetragen, das stereotype Bild der Latinos in der Unterhaltungsindustrie von Grund auf zu ändern. Mit eigenständigen Produktionen wie August 29th, How Else Am I Supposed to Know I’m Still Alive, Stone Wedding und Luminarias gelang es der Latino Theatre Company, der spanisch sprechenden Bevölkerung in den USA neue Perspektiven zu zeigen. Zu den zahlreichen Preisen, mit denen Ontiveros ausgezeichnet wurde, zählen unter anderem ein Nosotros Golden Eagle und der ALMA Award.

Die in El Paso, Texas, als Tochter erfolgreicher Geschäftsleute geborene Lupe Ontiveros besuchte die Texas Women’s University, um dort ein Studium der Fächer Sozialpädagogik und Psychologie zu absolvieren. Nach ihrem Umzug nach Los Angeles, wo sie ihre Karriere als Schauspielerin fortsetzen wollte, arbeitete sie noch 15 Jahre lang als Sozialarbeiterin. Darüber hinaus produzierte sie den in spanischer Sprache gedrehten Lehrfilm Una vez al ano para toda una vida, der die Latino-Frauen über die Gefahren des Brustkrebs informierte.

Zu den letzten Filmen, in denen Ontiveros zu sehen war, zählen Dan Irelands Passionada (2002) und Todd Solondzs Storytelling, in dem sie ein missbrauchtes Dienstmädchen spielt; des Weiteren Alfonso Araus Picking up the Pieces (2000) mit Woody Allen, James R. Brooks’ Besser geht’s nicht mit Jack Nicholson und Helen Hunt, Johnny Depps The Brave (1996) und Navas Mi Familia (1995). Am besten bekannt ist sie den Latinos ihrer eigenen Einschätzung nach als die Mörderin von Selena im gleichnamigen Spielfilm mit Jennifer Lopez.
Kritik

Echte Frauen haben Kurven - Real Women have Curves

Eigentlich läuft für Ana (America Ferrera), Tochter einer mexikanischen Einwandererfamilie in Los Angeles, alles bestens. Denn sie hat die High School gerade abgeschlossen und ein Stipendium an einem College in New York ergattert. Doch das allerbeste scheint ihr zu sein, dass sie einen netten Jungen […]