Silvio Soldini

Silvio Soldini

Silvio Soldini wurde 1958 in Mailand geboren und besitzt sowohl die italienische als auch die schweizerische Staatsangehörigkeit. Er studierte an der New York University Film und gab dort 1982 eine erste Probe seines Könnens mit Drimage, seinem ersten Kurzfilm. Wenig später kehrte er nach Mailand zurück und arbeitete als Übersetzer und Regieassistent. In dieser Zeit drehte er zwei weitere kurze 16mm Low-Budget-Filme (Paesaggio Con Figure, 1983, und Giulia In Ottobre, 1984). Im Jahre 1984 gründete er mit einigen Mitarbeitern seine eigene Produktionsgesellschaft Montogatari. Von Anfang an dabei war Luca Bigazzi, der bisher bei fast allen Projekten Soldinis die Kamera führte, von Dokumentarfilmen bis hin zu Spielfilmen.

Soldinis Videoproduktion Voci Celate, die er 1986 gemeinsam mit Bigazzi in einer Nervenheilanstalt drehte, erhielt beim Festival in Salsomaggiore den ersten Preis. 1990 konnte Soldini dann seinen ersten Spielfilm L`Aria Serena Dell’Ovest realisieren, der unter anderem mit dem Preis der Jugendjury des Festivals von Locarno prämiert wurde, dem „Grolla d`Oro“ beim Festival von Saint-Vincent und den Großen Preis in Annecy. Der Film verzeichnete nicht nur großen Erfolg beim Publikum, sondern wurde zu Festivals wie Montreal, Rotterdam und ins New Yorker MOMA eingeladen. Gelobt wurde vor allem sein dokumentarischer Stil, durch den die Geschichte an Authentizität gewann. Soldinis zweiter Spielfilm Un`Anima Devisa In Due (Die gespaltene Seele) erlebte seine Uraufführung 1993 im Rahmen des Festival von Venedig. Sein Hauptdarsteller Fabrizio Bentivoglio erhielt den „Coppa Volpi“ als Bester Männlicher Darsteller. Der 1997 gedrehte Film Le Acrobate (Akrobatinnen) feierte Erfolge auf den Festivals von Locarno und San Francisco. Hauptdarstellerin Valeria Golino wurde bei den Rencontres Internationales de Cinéma in Paris und Saint-Vincent mit dem „Grolla d`Oro“ ausgezeichnet.

Pane E Tulipani (Brot & Tulpen), der vierte und bisher international erfolgreichste Film des Regisseurs wurde neunmal mit dem „David di Donatello“ ausgezeichnet, dem italienischen Äquivalent zum „Oscar“, unter anderem als Bester Film des Jahres, für die Beste Regie, die Beste Weibliche Hauptrolle (Licia Maglietta) und die Beste Männliche Hauptrolle (Bruno Ganz). Weitere nationale Auszeichnungen waren fünf „Bänder in Silber“ der italienischen Filmkritiker, international gewann er neun „Ciak d`oro“ und unter anderem drei Nominierungen für den Europäischen Filmpreis. Der Film machte weltweit Furore, wurde von Japan bis nach Australien verkauft. In der Schweiz machte er das „Best Box Office 2000“, in Deutschland bezauberte die romantische Komödie über 1,4 Mio. Zuschauer.

Im Jahr 2002 begeisterte Soldini mit seinem Drama Brucio Nel Vento (Brenne im Wind) nach einem Roman von Agota Kristof Publikum und Presse des Berlinale-Wettbewerbs. Sein Film Agata und der Sturm erhielt 2005 acht Nominierungen für den „David di Donatello“.

Filmographie — Silvio Soldini (Auswahl)

2007
Giorni e nuvole (Tage und Wolken)

2004
Agata e la tempesta (Agata und der Sturm)

2001
Brucio nel vento (Brenne im Wind)

2000
Pane e tulipane (Brot & Tulpen)

1997
Le acrobate (Akrobatinnen)

1993
Un’anima divisa in due (Die gespaltene Seele)

1990
L’aria serena dell’ovest
Il colore nascosto delle cose von Silvio Soldini
Il colore nascosto delle cose von Silvio Soldini
Film

Die verborgenen Farben der Dinge (2017)

Teo ist ein Frauenheld und erfolgreicher Werber, der das Leben in vollen Zügen genießt. Dann trifft er auf die vitale Osthepoatin Emma, die seit ihrem 16. Lebensjahr erblindet ist. Schnell kommen sich die beiden näher, doch Emma begegnet dem Charmeur mit äußerster Vorsicht.
Kritik

Agata und der Sturm – Agata e la Tempesta

Die Buchhändlerin Agata (Licia Maglietta, besser bekannt als "die aus Brot und Tulpen") hat einen kleinen Laden mitten in Genua. Durch ihrer pure Energie brennen Glühbirnen durch, stürzen Computer ab und Ampeln beginnen zu blinken. Klar, dass auch das Privatleben der 40-jährigen ein einziges Chaos […]