Chris Hegedus stellte 2001 Startup.com fertig, der als der Klassiker zur „New Economy“ gilt. Der von D.A. Pennebaker produzierte Film beschreibt Aufstieg und Fall eines Dotcom-Unternehmens und wurde vom Directors Guild of America und der International Documentary Association ausgezeichnet.

Nach ihrem Kunststudium begann Hegedus ihre Karriere als Kamerafrau für das University of Michigan Hospital. 1975 zog sie nach New York City und führte die Kamera in Lizzie Bordens umstrittenem feministischen Film Born In Flames. 1977 begann sie ihre Zusammenarbeit mit D.A. Pennebaker und schnitt den später als Town Bloody Hall bekannten Film, den Pennebaker 1971 gedreht hatte. Es gelang Hegedus, aus „unbrauchbarem“ Filmmaterial des verrufenen Dialogue on Women’s Liberation mit Norman Mailer, Germain Greer, Diana Trilling und weiteren prominenten Feministinnen einen von der Kritik gelobten Film zu produzieren. Das Team hat sich inzwischen mit einer großen Vielfalt von Themen befasst, die von John DeLorean in DeLorean, einem Portrait des Automobil-Unternehmers, bis hin zur Schauspielerin Billie Whitelaw in Rockaby reichen, einem Stück, das Samuel Beckett eigens für sie schrieb. Ihre Serie The Energy War, eine fünfstündige während der Regierungszeit Jimmy Carters gefilmte politische Seifenoper wurde von der Harvard’s Kennedy School of Government als einer der besten Filme politischen Inhalts gelobt.

Pennebaker und Hegedus haben auch zahlreiche Rockvideos gemacht. Sie arbeiteten mit Randy Newman, John Hiatt, Suzanne Vega, Victoria Williams und Soul Asylum und vielen anderen Künstlerinnen und Künstlern zusammen. Ihr Film Depeche Mode 101, ein Road-Movie über die Synthi-Pop-Kultur der 80er-Jahre, wurde von Warner Bros. vermarktet und gewann Platin für die Videoversion. Das von Sony publizierte The Music Tells You zeigt Branford Marsalis mit seinem Trio auf Tournee und bei Improvisationen mit den Musikern Sting und Jerry Garcia. 1995 wurden Pennebaker und Hegedus nach Deutschland eingeladen, um Deutschlands berühmtesten Rockstar, Marius Müller-Westerhagen, zu filmen. Warner Bros. verlieh den Film Keine Zeit an die Kinos in ganz Deutschland. Ebenfalls 1998 kam Searching For Jimi Hendrix heraus, in dem eine Gruppe eklektischer Musikerinnen und Musiker Hendrix Stücke auf ihre eigene Art interpretieren: Los Lobos, Laurie Anderson, Roseanne Cash, Mark Isham, 5 Blind Boys of Alabama, Los Illegas, Cassandra Wilson, Charlie Musselwhite, Chuck D., Neville Staple und Taylor Dayne.


Filmographie (Auswahl):

1977
Energy War

1981
DeLorean

1983
Rockaby

1993
War Room

1996
Keine Zeit

1998
Moon Over Broadway

2000
Down from the Mountain

2001
Startup.com