Meryl Streep

Meryl Streep

Während ihrer einzigartigen Karriere als eine der größten Schauspielerinnen der Welt, hat Meryl Streep eine erstaunliche Bandbreite verschiedenster Charaktere auf der Kinoleinwand, im Fernsehen und auf der Theaterbühne geprägt. Streep, die zweimal mit dem Oscar ausgezeichnet wurde und den Rekord von insgesamt 13 Oscar-Nominierungen hält, erhielt 2004 vom American Film Institute den Lifetime Achievement Award für ihr Lebenswerk.

Meryl Streeps Filmkarriere begann 1977 mit einer Nebenrolle in Julia, bei dem der legendäre Fred Zinnemann Regie führte und für den sie gemeinsam mit Jane Fonda, Vanessa Redgrave und Jason Robards vor der Kamera stand. Ihr zweiter Kinofilm, Michael Ciminos Die durch die Hölle gehen (1978), in dem sie an der Seite von Robert de Niro und Christopher Walken agiert, brachte ihr bereits die erste Oscar-Nominierung ein. Darauf folgten Rollen in Jerry Schatzbergs Die Verführung des Joe Tynan (1979) sowie in Woody Allens Schwarz-Weiß-Kunstwerk Manhattan (1979), in dem sie die lesbische Ex-Frau des Stadtneurotikers spielt. Für die eindringliche Darstellung einer weiteren Ex-Ehefrau in Robert Bentons Sorgerechtsdrama Kramer gegen Kramer - der verlassene Gatte heißt diesmal Dustin Hoffman — gewann sie noch im selben Jahr ihren ersten Nebenrollen-Oscar.

Ihre dritte Oscar-Nominierung und einen British Academy Award erhielt sie für ihren nächsten Film, Die Frau des französischen Leutnants, in dem sie unter der Regie von Karel Reisz die Doppelrolle einer mondänen Schauspielerin und einer tragischen Heldin aus dem 19. Jahrhundert spielte. Im darauffolgenden Jahr gewann sie den Oscar für ihre außerordentliche darstellerische Leistung in der Titelrolle in Sophies Entscheidung, einer Adaption des Romans von William Styron, inszeniert von Alan J. Pakula. Im nächsten Jahr wurde sie wiederum nominiert, diesmal für ihr Portrait der Karen Silkwood, einer Aktivistin in Mike Nichols Silkwood. Für ihren nächsten Film, Der Liebe verfallen, in dem sie erneut mit Robert De Niro zusammenspielte, erhielt sie den David Award, das italienische Gegenstück zum Oscar.

1985 drehte Streep zwei Filme: Fred Schepisis Leinwandadaption von David Hares Eine demanzipierte Frau und Sydney Pollacks episches Drama Jenseits von Afrika, für das sie eine Oscar- Nominierung als Beste Hauptdarstellerin bekam. Danach arbeitete sie an zwei Projekten mit Jack Nicholson: Mike Nichols Sodbrennen und Wolfsmilch von Regisseur Hector Babenco, für den sie ihre siebte Oscar-Nominierung erhielt. Danach stand sie in Australien für Fred Schepisis Ein Schrei in der Dunkelheit vor der Kamera, in dem sie die zu Unrecht geschmähte Lindy Chamberlain verkörperte, eine Rolle, die Streep den Preis als Beste Darstellerin beim Filmfestival in Cannes einbrachte, ebenso wie den Best Actress Award des New York Film Critics Circle, den AFI Award und eine weitere Oscar-Nominierung. Ihre nächste Golden Globe-Nominierung gab es für ihre Arbeit in Susan Seidelmans Die Teufelin und Grüße aus Hollywood (wieder für Mike Nichols) mit Shirley MacLaine. Diese Leinwandadaption, die Carrie Fisher nach ihrem eigenen Roman verfasste, brachte Streep viel Lob für ihren Gesang und eine weitere Oscar- Nominierung ein.

Mit komödiantischen Arbeiten ging es weiter; mit Albert Brooks drehte sie die köstliche Komödie um einen Neurotiker im Fegefeuer, Rendezvous im Jenseits, und mit Robert Zemeckis die Satire ums Älterwerden in Hollywood, Der Tod steht ihr gut, mit Goldie Hawn. Nach ihrer Rückkehr aus Europa – wo sie für Bille Augusts Das Geisterhaus, nach dem berühmten Roman von Isabel Allende, vor der Kamera gestanden hatte – stellte sie sich den physischen Herausforderungen eines Actionfilms: in Am wilden Fluss von Curtis Hanson spielte sie mit Kevin Bacon. Ihr nächster Film, Clint Eastwoods Die Brücken am Fluss, brachte ihr überwältigendes Lob für ihre komplexe Darstellung einer einsamen Farmersfrau in Iowa, die ihr Herz einem Fremden öffnet, und Nominierungen für den Screen Actors Guild Award (SAG), den Golden Globe und den Oscar. Im Folgejahr sah man sie an der Seite von Liam Neeson in Barbet Schroeders Davor und danach, und mit Diane Keaton und Leonardo DiCaprio in Marvins Töchter, für den sie erneut eine Golden Globe-Nominierung erhielt.

Danach kehrte sie zum Fernsehen zurück und ko-produzierte mit Regisseur Jim Abrahams das Drama First Do No Harm und erhielt eine Emmy-Nominierung für ihr Portrait der Mutter eines epileptischen Kindes, die nach alternativen Therapien sucht. 1998 spielte sie mit Renee Zellweger in Familiensache, nach dem preisgekrönten Roman von Anna Quindlen, und ihre darstellerische Leistung brachte ihr wieder Nominierungen für den SAG, den Golden Globe und den Oscar. Im gleichen Jahr sah man sie in dem vielgelobten Tanz in die Freiheit unter der Regie von Pat O’Connor, basierend auf dem Stück von Brian Friel. 1999 erhielt Streep ihre zwölfte Oscar-Nominierung für Wes Cravens Music Of the Heart, der wahren Geschichte einer Lehrerin und alleinerziehenden Mutter, die Großstadtkindern die Musik näher bringt.

2002 wurde Streep für ihre Leistung in The Hours (Von Ewigkeit zu Ewigkeit) auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären als beste Darstellerin ausgezeichnet, zusammen mit ihren Ko-Stars Nicole Kidman und Julianne Moore, und erhielt außerdem Nominierungen für den Golden Globe. Im gleichen Jahr wurde ihr exzentrisches Portrait der Susan Orlean in Spike Jonzes Adaption mit einem Golden Globe als beste Nebendarstellerin sowie Nominierungen für den BAFTA und Oscar belohnt. Außerdem sah man sie in der Komödie Unzertrennlich mit Matt Damon, Greg Kinnear und Cher. 2004 sah man sie an der Seite von Jim Carrey und Jude Law in Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse im Kino.

2003 wurde sie in Paris mit einem Ehren-César für ihr Lebenswerk ausgezeichnet, und bekam außerdem den Titel eines Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres, die höchste zivile Ehrung, die die französische Regierung vergibt.

Meryl Streep — Filmographie (Auswahl)

2009
Julie & Julia (Regie: Nora Ephron)

2008
Doubt (Glaubensfrage, Regie: John Patrick Shanley)
Mamma Mia! (Regie: Phyllida Lloyd)

2007
Lions for Lambs (Von Löwen und Lämmern, Regie: Robert Redford)
Rendition (Machtlos, Regie: Gavin Hood)
Evening (Spuren eines Lebens, Regie: Lajos Koltai)
Dark Matter (Regie: Chen Shi-Zheng)

2006
The Devil Wears Prada (Der Teufel trägt Prada, Regie: David Frankel)
The Music of Regret (Regie: Laurie Simmons)
A Prairie Home Companion (Robert Altman’s Last Radio Show, Regie: Robert Altman)

2005
Prime (Regie: Ben Younger)

2004
Lemony Snicket’s A Series of Unfortunate Events (Lemony Snicket — Rätselhafte Ereignisse, Regie: Brad Silberling)
The Manchurian Candidate (Regie: Jonathan Demme)

2002
The Hours (Regie: Stephen Daldry)
Adaptation. (Regie: Spike Jonze)

2001
Artificial Intelligence: AI (Regie: Steven Spielberg)

1999
Music of the Heart (Regie: Wes Craven)
Chrysanthemum (Regie: Virginia Wilkos)

1998
One True Thing (Familiensache, Regie: Carl Franklin)
Dancing at Lughnasa (Regie: Pat O’Connor)

1996
Marvin’s Room (Regie: Jerry Zaks)
Before and After (Davor und danach, Regie: Barbet Schroeder)

1995
The Bridges of Madison County (Die Brücken am Fluß, Regie: Clint Eastwood)

1994
The River Wild (Am wilden Fluß, Regie: Curtis Hanson)
Filmstill zu Don't Look Up (2021) von Adam McKay
Don't Look Up (2021) von Adam McKay
Kritik

Don't Look Up (2021)

In „The Big Short“ sezierte Adam McKay die Finanzbranche, in „Vice“ den Washingtoner Politbetrieb. Wie lässt sich das noch steigern? Et voilà: In seiner jüngsten Satire geht es um nichts Geringeres als den Weltuntergang.