Hans-Christian Schmid

Hans-Christian Schmid

Hans-Christian Schmid wurde 1965 in Altötting geboren und lebt heute in Berlin. Nach dem Studium an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film war er Stipendiat der Drehbuchwerkstatt München und absolvierte ein Drehbuchstudium an der University of Southern California in Los Angeles.

1989 drehte er seinen ersten Film Sekt oder Selters, eine Dokumentation über süchtige Automatenspieler, die mit dem Preis der unabhängigen Filmtage in Osnabrück ausgezeichnet wurde. Es folgte, nach dem Kurzfilm Das lachende Gewitter (1991), der Dokumentarfilm Die Mechanik des Wunders (1992), über den Widerspruch zwischen Glaube und Kommerz in seiner Heimatstadt Altötting, der mit dem Agfa/Geyer-Förderpreis und dem Preis des Dokumentarfilmfestivals München ausgezeichnet wurde.

Mit den Produzenten Jakob Claussen und Thomas Wöbke verbindet Hans-Christian Schmid eine langjährige Zusammenarbeit: Bereits Himmel und Hölle (1994), ein Fernsehspiel über eine innerkirchliche Sekte, das 1994 im Rahmen der SWR-Reihe „Debüt im Dritten entstand“, sowie Schmids Kinodebüt Nach Fünf im Urwald (1996) wurden von Claussen und Wöbke produziert.

Für 23 (1998) wurde Hans-Christian Schmid 1998 beim Münchner Filmfest mit dem Hypo-Regie-Förderpreis ausgezeichnet, sowie der Hauptdarsteller August Diehl mit dem Bayerischen Filmpreis als bester Nachwuchsdarsteller und dem Deutschen Filmpreis als bester Hauptdarsteller.

Mit Crazy (2000) brachte Hans-Christian Schmid zwei Jahre später die Verfilmung von Benjamin Leberts Roman erfolgreich in die Kinos und entdeckte dabei zwei bemerkenswerte junge Schauspieler: Robert Stadlober und Tom Schilling, die für ihre Rollen in Crazy mit dem Bayerischen Filmpreis 2001 als beste Nachwuchsdarsteller geehrt wurden.

Der Episodenfilm Lichter (2003) wurde im Wettbewerb der Berlinale 2003 uraufgeführt und erhielt den FIPRESCI-Preis der Internationalen Filmkritik. Wie Crazy und 23 wurde Lichter mit dem Deutschen Filmpreis in Silber in der Kategorie Bester Film, sowie mit zwei Bayerischen Filmpreisen in den Kategorien Bestes Drehbuch und Bester Film ausgezeichnet.

2004 gründete Hans-Christian Schmid die Produktionsfirma 23|5, mit der er ein Jahr später den Spielfilm Requiem (2005) realisieren konnte. Requiem feierte seine Premiere auf der Berlinale 2006. Hauptdarstellerin Sandra Hüller wurde für ihre schauspielerische Leistung mit dem silbernen Bären ausgezeichnet. Requiem erhielt zudem sieben Nominierungen für den Deutschen Filmpreis 2006. Requiem erhielt den Filmpreis in Silber, Sandra Hüller wurde als beste Weibliche Hauptdarstellerin ausgezeichnet und Imogen Kogge gewann den Preis für die beste weibliche Nebenrolle.

Hans-Christian Schmid — Filmographie (Auswahl)

2009
Sturm

2008
Die wundersame Welt der Waschkraft

2005
Requiem

2003
Lichter

2000
Crazy

1998
23

1997
Nur für eine Nacht (TV)

1996
Nach Fünf im Urwald

1994
Himmel und Hölle (TV)

1992
Die Mechanik des Wunders (Dokumentarfilm)

1991
Das lachende Gewitter (Kurzfilm)

1989
Sekt oder Selters (Kurzfilm)
Filmstill zu Wir sind dann wohl die angehörigen (2022) von Hans-Christian Schmid
Wir sind dann wohl die Angehörigen (2022) von Hans-Christian Schmid
Kritik

Wir sind dann wohl die Angehörigen (2022)

Die Reemtsma-Entführung beherrschte 1996 wochenlang die Schlagzeilen der deutschen Presse, 22 Jahre später schrieb der Sohn des Entführten, Johann Scheerer, ein Buch aus Sicht der Angehörigen. Hans-Christian Schmid hat dieses jetzt verfilmt – einfühlsam und eindringlich zugleich.