Gérard Depardieu

Gérard Depardieu

Der französische Superstar beginnt mit 13 Jahren eine Druckerlehre und nimmt nebenbei Boxunterricht. Ein Freund überredet ihn 1965, mit nach Paris zu kommen und eine Schauspielausbildung zu beginnen. Nach ersten kleinen Theater- und Filmrollen gelingt ihm schließlich 1974 mit Les valseuses (Die Ausgebufften) von Bertrand Blier der Durchbruch. 1976 steht er unter anderem für Bernardo Bertoluccis Historiendrama 1900 (1900) vor der Kamera. Für die Darstellung des ungestümen Schauspielers Bernard Granger in Truffauts Drama Le dernier métro (Die letzte Metro) erhält Gérard Depardieu 1980 seinen ersten César.

Im Laufe seiner Karriere – bisher spielte er in über 140 Filmen – gibt es kaum eine historisch verbürgte oder fiktive Persönlichkeit, die Gérard Depardieu noch nicht dargestellt hat: Danton oder Rodin, Columbus oder Balzac, Obelix oder Cyrano von Bergerac.

Nach dem Riesenerfolg von Cyrano de Bergerac (Cyrano von Bergerac), für den Depardieu 1989 einen weiteren César und eine Oscar-Nominierung erhält, holt der Australier Peter Weir den charismatischen Franzosen in die USA: Unter Weirs Regie dreht er 1990 gemeinsam mit Andie MacDowell die Komödie Green Card (Green Card — Schein-Ehe mit Hindernissen), die weltweit ein Riesenerfolg wird und für die Depardieu den Golden Globe erhält.

Gérard Depardieu gilt heute, auch international, als die Gallionsfigur des französischen Films. Er ist einer der effektivsten Botschafter des französischen Kinos. 1996 wird er mit dem höchsten französischen Titel geehrt, dem Chevalier du Légion d’Honneur.

Depardieu wechselt mühelos zwischen derber Komik, zartem Melodram und brutalem Kraftkino. Jedem anderen Schauspieler würde man bei dieser Spannbreite Konturlosigkeit vorwerfen, Depardieu jedoch kann nicht anders. Er ist eine Naturgewalt. Er selbst äußerte einmal, er fürchte nichts mehr als die Langeweile und würde, wenn er nicht arbeite, ein Ansteigen seines Aggressionspotenzials beobachten.

Und sollte er die Schauspielerei vielleicht doch einmal satt haben, kann er seine Arbeitssucht immer noch in der Landwirtschaft austoben: Ende der achtziger Jahre erwarb Gérard Depardieu ein Weingut in der Region Anjou. Dem haben sich mittlerweile ein Dutzend weiterer hinzugesellt – und in Depardieus Pass steht als Berufsbezeichnung „Winzer“. Seit 2004 betreibt er mit seiner Lebensgefährtin Carole Bouquet das Restaurant La Fontaine Gaillon in Paris.

Foto (C) Concorde Filmverleih — Gérard Depardieu in Boudu — Ein liebenswerter Schnorrer


Filmographie — Gérard Dépardieu (Auswahl)

2011
Astérix chez les Bretons (Regie: Laurent Tirard)
Le grimoire d’Arkandias (Regie: Jean-Marie Poiré)

2010
Small World (Regie: Bruno Chiche)
The Job (Regie: Brad Mirman)
Vivaldi (Regie: Boris Damast)
Une femme d’affaires (Regie: Frédéric Schoendoerffer)
La tête en friche (Regie: Jean Becker)
Potiche (Regie: François Ozon )
Mammuth (Regie: Gustave de Kervern und Benoît Delépine)
L’autre Dumas (Regie: Safy Nebbou)

2009
Bellamy (Kommissar Bellamy, Regie: Claude Chabrol )
A l’origine (Regie: Xavier Giannoli)
Coco (Regie: Gad Elmaleh)
Diamant 13 (Regie: Gilles Béhat)

2008
Les enfants de Timpelbach (Regie: Nicolas Bary)
Hello Goodbye (Regie: Graham Guit)
Bouquet final (Regie: Michel Delgado)
L’instinct de mort (Regie: Jean-François Richet)
Sans arme, ni haine, ni violence (Regie: Jean-Paul Rouve)
Disco (Regie: Fabien Onteniente)
Vsyo mogut koroli (Regie: Aleksandr Chernyaev)
Babylon A.D. (Regie: Mathieu Kassovitz)
Astérix aux jeux olympiques (Asterix bei den Olympischen Spielen, Regie: Frédéric Forestier und Thomas Langmann)

2007
Michou d’Auber (Regie: Thomas Gilou)
La môme (La vie en rose, Regie: Olivier Dahan)

2006
Quand j’étais chanteur (Regie: Xavier Giannoli)

2005
Combien tu m’aimes? (Wie sehr liebst du mich?, Regie: Bertrand Blier)
Boudu (Boudu – Ein liebenswerter Schnorrer, Regie: Gérard Jugnot )

2004
Les temps qui changent (Regie: André Téchiné)

2003
Nathalie (Regie: Anne Fontaine)
Tais-toi! (Ruby & Quentin: Der Killer und die Klette – Tais-toi!, Regie: Francis Veber )

2002
I Am Dina (Ich bin Dina, Regie: Ole Bornedal )

1995
Le hussard sur le toit (Der Husar auf dem Dach, Regie: Jean-Paul Rappeneau)

1990
Cyrano de Bergerac (Regie: Jean-Paul Rappeneau)