Catherine Frot

Catherine Frot

In ihrem Elternhaus herrschen Logik und Rationalität. Die Tochter eines Ingenieurs und einer Mathematik-Lehrerin hat aber dennoch die volle Unterstützung ihrer Eltern als sie siebzehnjährig in die Ecole de la Rue Blanche eintritt und später am Pariser Konservatorium Darstellende Künste studiert. 1978 ist Catherine Frot bei der Gründung der Compagnie du Chapeau Rouge dabei, die sich schnell einen legendären Ruf in der Pariser Café-Théatre-Szene erwirbt.

Ihre erste Filmrolle hat Catherine Frot 1980 in Mon oncle d’ Amérique (Mein Onkel aus Amerika) von Alain Resnais. Für ihre Rolle der Nachbarin von Robin Renucci in Jean-Charles Tacchellas Escalier C wird sie 1985 für den César als Beste Nebendarstellerin nominiert.

Mitte der neunziger Jahre feiert sie Bühnentriumphe mit ihrer Rolle der Yoyo in Un air de famille, einem Stück von Jean-Pierre Bacri und Agnès Jaoui. Auch in Cedric Klapischs gleichnamiger Verfilmung des Stückes ist sie dabei und erhält für diese Rolle 1997 einen César. Sie läuft immer wieder zur Höchstform auf, wenn es darum geht, etwas zugeknöpften Bürgersfrauen – in denen Furien schlummern können – Gesicht und Körper, Herz und Seele zu leihen.

Vor allem Komödienregisseure wissen das zu schätzen: Francis Veber etwa, der sie 1998 in Le dîner des cons (Dinner für Spinner) besetzt. Das Eheleben und dessen Abgründe sind für sie ein unerschöpfliches Thema: 1999 spielt sie die Hauptrolle in Pascal Thomas Überraschungserfolg La dilettante, und 2003 ist sie einer der unverzichtbaren Pfeiler in der Filmtrilogie von Lucas Belvaux, worin die gleiche Geschichte aus der Optik unterschiedlicher Protagonisten erzählt wird, so dass sich ein Geschehen einmal als Thriller, einmal als Komödie und einmal als Melodram darstellt.

Filmographie — Cathérine Frot (Auswahl)

2010
Imogène McCarthery (Regie: Alexandre Charlot und Franck Magnier)

2009
Les derniers jours du monde (Regie: Arnaud Larrieu und Jean-Marie Larrieu)
Le vilain (Regie: Albert Dupontel)

2008
Le crime est notre affaire (Regie: Pascal Thomas)
L’empreinte de l’ange (Regie: Safy Nebbou)

2007
Odette Toulemonde (Regie: Eric-Emmanuel Schmitt)
L’affaire Christian Ranucci: Le combat d’une mère (TV) (Regie: Denys Granier-Deferre)

2006
Le passager de l’été (Regie: Florence Moncorgé-Gabin)
La tourneuse de page (Das Mädchen, das die Seiten umblättert, Regie: Denis Dercourt)

2005
Mon petit doigt m’a dit… (Regie: Pascal Thomas)
Boudu (Boudu — Der Schnorrer, Regie: Gérard Jugnot)

2004
Les soeurs fâchées (Zwei ungleiche Schwestern, Regie: Alexandra Leclère)

2003
Je suis votre homme (Regie: Danielle Dubroux)
Sept ans de mariage (Regie: Didier Bourdon)

2002
Un couple épatant (Ein tolles Paar, Regie: Lucas Belvaux)
Cavale (Auf der Flucht, Regie: Lucas Belvaux)
Après la vie (Nach dem Leben, Regie: Lucas Belvaux)

2001
Chaos (Regie: Coline Serreau)

1998
La nouvelle Eve (Die neue Eva, Regie: Cathérine Corsini)
Paparazzi (Paparazzi – Fotos um jeden Preis, Regie: Alain Berberian)

1997
Le dernier Sarkozy (Der letzte Sommer, Regie: Claude Goretta)

1996
Un air de famille (Regie: Cédric Klapisch)

1987
Le moine et la sorcière (Regie: Suzanne Schiffmann)

1985
Escalier C (Regie: Jean-Charles Tacchella)

1984
Du sel sur la peau (Salz auf der Haut, Regie: Jean-Marie Degesves)

1980
Mon oncle d’Amérique (Mein Onkel aus Amerika, Regie: Alain Resnais)

Foto (C) Arsenal Filmverleih — Catherine Frot in Zwei ungleiche Schwestern