Und Äktschn!

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Zähe Satire auf … ja, was eigentlich?

Dass Gerhard Polt seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr im Kino zu sehen war, liegt nicht nur am Flop von Germanikus. Vor allem liegt es daran, dass der Berufsgrantler am besten auf der Bühne aufgehoben ist. Da entfaltet sich seine bissige Satire – bevorzugt auf das beschränkte und vorurteilsbeladene Provinzleben – am besten. Mit Und Äktschn! soll ein ähnliches Feld bestellt werden, nur dass anstelle einer bissigen Satire eine halbgare Nummernrevue herausgekommen ist.
Hans A. Pospiech (Gerhard Polt) ist sich sicher, dass ein Genie in ihm steckt. Der ganz große Filmemacher. Aber um so ein Genie freizuschaufeln, braucht es Geld. Da trifft es sich doch gut, dass der lokale Sparkassen-Chef einen Weg findet, den ambitionierten Filmemacher zu unterstützen. Der hat auch gleich das richtige Projekt zur Hand. Etwas ganz Neues, ganz Großes. Er will den Mann Adolf Hitler zeigen, wie man ihn noch nie gesehen hat. Privat, beim Kaffeeschlürfen mit Eva. Da kann doch, so stellt sich Pospiech das vor, nur ein neuer Blickwinkel entstehen, der ganz neue Seiten des Diktators offenlegt.

Polts neuestem Film fehlt die Trennschärfe, die seine früheren Werke ausgezeichnet hat. Bei Man spricht Deutsch und Kehraus war immer klar, auf wen Polt es abgesehen hatte, den modernen Spießbürger und eingenähten Provinzler, der sich weltmännisch fühlt, aber kleingeistig ist. Das hätte man sich auch bei Und Äktschn! gewünscht, aber der Film mäandert ziellos. Zahllose Bezüge zu aktuellem Geschehen gibt es, sie werden aber nie mehr als die Summe der Einzelteile. Schlimmer noch, sie sind noch nicht mal homogen in die Geschichte eingebaut. So witzig einzelne Passagen auch sein mögen, in der Gesamtheit kommt der Film nicht zum Punkt. Am Ende fragt man sich gar, was das nun alles sollte. Soll Und Äktschn! eine Satire auf den Führer sein, auf modernes Neo-Nazitum oder auf das Filmgeschäft an sich? Oder alles zusammen? Am Ende ist der Film nichts davon, sondern nur ein starker Beleg dafür, dass Polt besser auf der Bühne bleiben sollte. Dort, wo er hingehört. Wo er mit seinem Humor auch weiterhin punkten kann.

Und Äktschn!

Dass Gerhard Polt seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr im Kino zu sehen war, liegt nicht nur am Flop von „Germanikus“. Vor allem liegt es daran, dass der Berufsgrantler am besten auf der Bühne aufgehoben ist. Da entfaltet sich seine bissige Satire – bevorzugt auf das beschränkte und vorurteilsbeladene Provinzleben – am besten. Mit „Und Äktschn!“ soll ein ähnliches Feld bestellt werden, nur dass anstelle einer bissigen Satire eine halbgare Nummernrevue herausgekommen ist.
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Meinungen

Oida · 27.02.2014

Multitaskingfähigkeit zahlt sich auch als Kinozuschauer aus? Comprende?

Rupert Haller · 27.02.2014

Für das Publikum von Gerhard Polt ist dieser Film EINE HERBE ENTTÄUSCHUNG!!!! Es beginnt lau und endet fad. Zwischendurch wartet man nur darauf, dass es jetzt endlich losgeht. Es wird aber nichts..... SCHADE!!