Let's Be Cops

Eine Filmkritik von Laurenz Werter

Dieser Film sollte verhaftet werden

Erfolg rechtfertigt alles? In Hollywood auf jeden Fall schon. Dass Let’s Be Cops in den USA bislang mehr als 80 Millionen Dollar eingespielt hat – mehr als das Vierfache seines Budgets! – ist alles, was zählt. Dass der Film hundsmiserabel ist, ist dabei allenfalls als Betriebsunfall zu rechnen, aber nicht weiter problematisch. Das Publikum konnte schließlich ins Kino gelockt werden.
Justin (Damon Wayans Jr.) und Ryan (Jake Johnson) haben es nicht weit gebracht. Der eine hat ein Game entwickelt, das niemand herausbringen will, der andere ist ein erfolgloser Schauspieler. Eher durch Zufall schlüpfen sie in Polizeiuniformen und merken, dass man ihnen mit ganz neuem Respekt begegnet. Ryan will das ausbauen und überzeugt auch Justin, der plötzlich in Uniform bei seiner Angebeteten gut ankommt. Gemeinsam gehen sie auf Streife – und legen sich mit russischen Mafiosi an. Kann das gut ausgehen?

Es mag schon sein, dass man sich an Let’s Be Cops auch erfreuen kann, aber die Ansprüche daran, was eine Komödie mit moderatem Action-Einschlag haben muss, sollten dann auch entsprechend niedrig gehalten sein. Es gibt zwei Arten solcher Filme. Auf der einen Seite hat man 21 Jump Street bzw. das Sequel, auf der anderen Seite Let’s Be Cops. Der Unterschied liegt vor allem im Skript. Wo das eine originell ist und es auch versteht, Konventionen gekonnt auf die Schippe zu nehmen, ist das andere trotz interessanter Prämisse ausgelutscht und bietet nur halbgare Gags.

An den Schauspielern liegt es sicherlich nicht. Wayans und Johnson mühen sich, müssen aber gegen derart unsympathisch gezeichnete Figuren ankämpfen, dass sie einfach nur auf verlorenem Posten stehen können. Das Ergebnis ist eine etwa 100-minütige Tortur, die aufzeigt, wie qualvoll lange solch eine Filmlänge eigentlich sein kann. Denn dummerweise passt an diesem Film praktisch nichts. Die Romanze zwischen Wayans und Nina Dobrev ist behauptet, aber nicht spürbar, die russischen Schurken sind wenig imposante Abziehbildchen, und die Überraschung, dass unter den echten Cops natürlich ein schwarzes Schaf ist, das mit den Buhmännern gemeinsame Sache macht, ist so offensichtlich, dass man es an dieser Stelle auch ruhig erwähnen kann. Wer davon noch überrascht werden würde, hat bislang wohl in einer Höhle gelebt und noch nie einen Film gesehen.

Ein paarmal kann man schmunzeln, im Großen und Ganzen ist diese humorlose Komödie aber ein Ärgernis. Komik versteht sie nicht, versucht aber brachial, ebensolche zu bieten. Das geht gehörig nach hinten los, so dass man am Ende nur froh sein kann, diesen Film überstanden zu haben. Dumm nur, dass das Einspiel ein Sequel unumgänglich macht.

Let's Be Cops

Erfolg rechtfertigt alles? In Hollywood auf jeden Fall schon. Dass „Let’s Be Cops“ in den USA bislang mehr als 80 Millionen Dollar eingespielt hat – mehr als das Vierfache seines Budgets! – ist alles, was zählt. Dass der Film hundsmiserabel ist, ist dabei allenfalls als Betriebsunfall zu rechnen, aber nicht weiter problematisch. Das Publikum konnte schließlich ins Kino gelockt werden.
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