Saphirblau

Eine Filmkritik von Janosch Leuffen

Keine Zeit für die Vergangenheit

Im letzten Jahr erschien mit Rubinrot die Verfilmung des ersten Romans der erfolgreichen Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier. Rund 425.000 Zuschauer lockte das Fantasydrama 2013 in die Kinos. Nun steht mit Saphirblau die direkte Fortsetzung in den Startlöchern. Die Hauptdarsteller sind geblieben und die Geschichte setzt nahtlos beim Vorgänger an. Auf dem Regiestuhl nahm erneut der Paderborner Felix Fuchssteiner Platz, der Unterstützung von Drehbuchautorin Katharina Schöde bekam. Herausgekommen ist eine meist hektische Buchadaption mit guten Schauspielern.
Gwendolyn (Maria Ehrich) und Gideon (Jannis Niewöhner) sind frisch verliebt. Doch für romantisches Liebesgeplänkel bleibt keine Zeit, denn in der Vergangenheit warten jede Menge ungelöste Probleme. Und dann fängt Gideon auch noch an, sich merkwürdig zu verhalten. Noch völlig liebestrunken muss Gwendolyn einen klaren Kopf bekommen. Dabei helfen ihr Freundin Leslie (Jennifer Lotsi) und der steinerne Wasserspeier Xemerius (gesprochen von Rufus Beck) sowie Gwens junger Großvater (Bastian Trost), den sie in den 1950er Jahren trifft. Aber die Zeitsprünge dienen nicht dem eigenen Vergnügen. Bald schon sehen sich Gwen und Gideon von einer dunklen Macht bedroht. Und die eine oder andere Überraschung wartet auch noch auf das Paar.

Wer weder die Bücher noch den ersten Film kennt, dürfte es zu Beginn etwas schwer haben. Fuchssteiner erklärt zwar mit einem Schnelldurchlauf in der Exposition die wichtigsten Ereignisse aus Rubinrot, geht aber nicht weiter auf die Charaktere und ihre Funktionen ein. Hier wird Wissen vorausgesetzt, und sollte das fehlen, könnte der Durchblick in den knapp zwei Stunden Laufzeit schon einmal verloren gehen. Zumal durch die Zeitreise-Thematik noch weitere Stolpersteine in den Weg gelegt werden, die selbst der Regisseur nicht immer geschickt überwindet.

Denn eben durch jenes teils wilde Hopping durch die verschiedensten Jahrhunderte besteht erhöhte Schwindelgefahr. Ironischerweise weist Saphirblau aber im Gegensatz dazu auch einige Längen auf und zieht kaum mit der Spannung an. Das Szenario fesselt wenig und ist mit Musik aus allen Genres noch dazu so überladen, dass es quasi keine einzige ruhige Phase zum Durchschnaufen gibt. Ob quietschende Technobeats oder dramatisches Orchester – immer klimpert oder geigt es von irgendwoher in jeder noch so kleinen Sequenz. Ein Soundtrack unterstützt im besten Fall die Bildsprache, hier nervt er irgendwann.

Was für Fuchssteiners Werk spricht, sind die tollen Locations und Kostüme, die sich auf der Leinwand wirklich prächtig machen. In der Hauptrolle überzeugt Maria Ehrich, deren saphirblaue Kontaktlinsen mächtig Eindruck hinterlassen. Sie wirkt authentisch und vollkommen locker. Die Chemie zwischen ihr und Filmpartner Niewöhner stimmt zwar nicht immer, das verliebte Pärchen kauft man den beiden jedoch ab. Lediglich der wasserspeiende und unlustige Sidekick in Form einer klasse animierten Drachenstatue schmälert das Zusammenspiel.

Saphirblau ist ein durchschnittliches Fantasyspektakel aus deutschen Gefilden, das mit seiner tollen Ausstattung und in den besten Momenten mit Humor und netten Ideen zu unterhalten weiß. Leider ist die Erzählung über Herzschmerz und mysteriöse Verschwörungen sehr holprig und etwas konfus geraten, sodass das Szenario nie richtig aus den Puschen kommt und sich in den Vergangenheitsausflügen selbst verfängt. Der Funke kann dadurch nicht vollends auf den Zuschauer überspringen. Vielleicht gelingt das dann mit Smaragdgrün, dem Abschluss der Reihe.

Saphirblau

Im letzten Jahr erschien mit „Rubinrot“ die Verfilmung des ersten Romans der erfolgreichen „Edelstein-Trilogie“ von Kerstin Gier. Rund 425.000 Zuschauer lockte das Fantasydrama 2013 in die Kinos. Nun steht mit „Saphirblau“ die direkte Fortsetzung in den Startlöchern. Die Hauptdarsteller sind geblieben und die Geschichte setzt nahtlos beim Vorgänger an.
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Meinungen

Gabi · 20.10.2014

Du hast ja sooo recht Romi!

Romi · 20.10.2014

Schlecht verfilmt. Die Bücher sind so geil aber die Verfilmung ist der reinste Schrott! Es wird mega viel einfach weggelassen! Manche finden ihn total toll aber alle die die Bücher gelesen haben wissen wovon ich spreche!

Weronika · 06.10.2014

Wird der Film noch am 18.10 laufen?

Sabine · 12.09.2014

DER Film soll ab 6 Jahren sein???
In der ersten Minute wird einer Geköpft!!!
FÜR DIE Fanss solcher Bücher bestimmt toll. Ich habe mir etwas anderes versprochen. Die Handlung in dem Film ist konfus und das Ende offen. BEi Harry Potter hatte jedes Buch ein Ende, eine eigene Story. Ich fand den Film nicht gut, da auch kein richtiges Ende gab.
Der Film ist wirklich nur was für die Fans und diejenigen die die Bücher kennen.

Malaika Bisewski · 23.08.2014

Super toller film

sarah · 01.05.2014

Ich freu mich schon voll wenn er draußen ist!!