Wir Monster

Nach Jahren einer unglücklichen Ehe haben sich Sarahs Eltern Paul und Christine dazu durchgedrungen, sich zu trennen. Während die Eltern im ihrem Singledasein aufgehen, leidet ihre Tochter unter der Auflösung der Familie. Gerade sie sehnt sich, ist sie doch mitten in der aufwühlenden Pubertät, nach einem festen Halt. Nach einem heftigen Streit mit ihrer Freundin Charlie schwimmt nur noch deren Rucksack im Wasser eines einsam gelegenen Stausees. Sarah hat Charlie geschubst. Durch ihre Tat bekommt sie die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Eltern. Und die sind sich einig: eine Haftstrafe würde ihre labile Tochter nicht überstehen. Der „Unfall“ wird vertuscht…
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Meinungen

Ursula Hoffmann-Lange · 12.02.2017

Der Plot ist entschieden zu durchsichtig. Es ist eigentlich von Anbeginn klar, dass die beiden Mädchen konspiriert haben und es gar keinen Mord gegeben hat. Hätte der Vater darauf bestanden, zur Polizei zu gehen, hätte diese das in null-komma-nichts aufgeklärt. Die Reaktion der Eltern ist absolut unglaubwürdig. Die häufige Einblendung der Raupe, die sich verpuppt und zum Schluss als Schmetterling davonfliegt, soll wohl die Pubertät von Sarah symbolisieren und darauf hindeuten, dass diese noch ein Kind und daher nicht für ihr völlig amoralisches Verhalten verantwortlich ist. Kaum ist der Schmetterling geschlüpft, rückt Sarah denn auch mit der Wahrheit heraus. Diese Symbolik ist ziemlich penetrant. Damit soll wohl auch deutlich gemacht werden, dass die Panik der Eltern völlig überzogen ist und sie das Spiel hätten durchschauen müssen.
Alles in allem changiert der Film zwischen Melodram und Psychoschocker mit ziemlich billigen Effekten. Es mangelt ihm an Glaubwürdigkeit. Janina Faust als Sarah gibt allerdings eine großartige schauspielerische Leistung ab. Auch Mehdi Nebbou ist als panischer Vater noch einigermaßen überzeugend, während Ulrike Tscharre offensichtlich der Absurdität ihrer eigenen Rolle wenig abgewinnen konnte und entsprechend hölzern agiert.