Unheimliche Begegnung der dritten Art

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Die Faszination von meist ungeklärten Phänomenen, die möglicherweise auf weiteres Leben im Universum jenseits des Planeten Erde schließen lassen, bildet die Basis von Steven Spielbergs Science Fiction Film Unheimliche Begegnung der dritten Art aus dem Jahre 1977. Millionen Menschen weltweit schauten sich dieses spektakulär inszenierte, mannigfach ausgezeichnete futuristische Abenteuer im Kino an, Publikum wie Kritiker äußerten sich begeistert, und längst ist die Geschichte um das Erscheinen von freundlichen Außerirdischen in irdischer Sphäre zu einem außergewöhnlichen Klassiker des Genres avanciert.
Als der Ingenieur Roy Neary (Richard Dreyfuss) eines Nachts mit seinem Pick-up auf der Landstraße zu einem Einsatz wegen Stromausfalls unterwegs ist und anhält, um sich zu orientieren, ereignet sich eine seltsame Begebenheit, die ihn zutiefst berührt und fortan sein Leben nachhaltig verändern wird: Vom sternklaren Himmel strahlt ein unfassbar gleißendes, blendendes Licht auf ihn herab, das offenbar die Elektrik seines Wagens blockiert und von einem rätselhaften Vehikel ausgeht. Als Roy im Anschluss an diese Erscheinung aufgewühlt davonrast, fährt er beinahe den kleinen Barry Guiler (Cary Guffey) um, der angesichts von surreal anmutenden Lichteffekten spontan sein Zuhause verließ. Ihm gefolgt ist seine Mutter Jullian (Melinda Dillon) auf der Suche nach dem Jungen, und gemeinsam mit Roy werden sie nun Zeugen unbekannter Flugobjekte, die von nun an mysteriöse Visionen in ihnen wachrufen.

Derweil beschäftigt sich der französische Forscher und Sprachwissenschaftler Claude Lacombe (François Truffaut) in geheimer Mission weltweit mit signifikanten Phänomenen, die auf eine mögliche Kontaktaufnahme von Aliens hinweisen. Dabei taucht immer wieder eine bestimmte Tonfolge als akustischer Code auf, die Claude schließlich als außerirdisches „Hello“ entschlüsseln kann. Alle Anzeichen deuten auf die baldige Landung eines Raumschiffs am Devils Tower in Wyoming hin, was auch die Bilder bestätigen, die Roy, Jullian und Barry heimsuchen. An diesem als heilig verehrten Berg treffen die Protagonisten schließlich zusammen, und tatsächlich deuten sich dort rege Vorgänge um so genannte UFOs an, deren Mannschaften offensichtlich bereits eine geraume Zeit lang umfangreichen Umgang mit einigen Erdwesen gepflegt hatten …

Mit ausführlichem Verständnis und ebensolcher Sympathie für die Vorstellungen und Anhänger der Theorie und Praxis außerirdischer Existenzen und Umtriebe hat Steven Spielberg nach seinem enormen Erfolg mit Der weiße Hai / Jaws von 1975 seinen ersten Science Fiction Streifen Unheimliche Begegnung der dritten Art realisiert. Wurden Werke zu diesem Thema zuvor überwiegend als bedrohliche, aggressive Invasionen von Aliens inszeniert, setzt der spätere Regisseur von E. T. – Der Außerirdische / E. T. the Extra-Terrestrial (1982) hier bereits mit sorgfältiger Sanftheit auf ein friedliches Setting der extrakulturellen Kontakte. Damit traf er damals offensichtlich auf einen deutlich dafür aufgeschlossenen Zeitgeist für derartige Präferenzen und lieferte umgekehrt großartige fiktive Argumente für die allgemeine Akzeptanz einschlägiger Erfahrungsberichte aus diesem Bereich. Doch auch darüber hinaus bietet der Film mit seinen seinerzeit sensationellen Spezialeffekten visueller wie akustischer Art spannende und hintergründige Unterhaltung der Spitzenklasse mit einem wuchtigen Plädoyer für die Wahrnehmung jener „Wirklichkeiten“, die gemeinhin als sonder- oder sogar auch als wunderbar klassifiziert werden.

Unheimliche Begegnung der dritten Art

Die Faszination von meist ungeklärten Phänomenen, die möglicherweise auf weiteres Leben im Universum jenseits des Planeten Erde schließen lassen, bildet die Basis von Steven Spielbergs Science Fiction Film Unheimliche Begegnung der dritten Art aus dem Jahre 1977.
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